Was ist eine Rippenfellentzündung?
Rippen- und Lungenfell ergeben zusammen das Brustfell, auch Pleura genannt. Dabei handelt es sich um eine Gewebsschicht im Körper, die den Brustraum auskleidet und die Lunge bedeckt.
Entzündet sich das Brustfell, spricht man von einer Rippenfellentzündung. Auch die Begriffe Brustfellentzündung, Lungenfellentzündung und Pleuritis werden zur Beschreibung dieser Krankheit verwendet. Meistens aber ist von einer Rippenfellentzündung die Rede. Das ist etwas irreführend, da häufig sowohl Rippenfell als auch Lungenfell entzündet sind. Schmerzen bereitet allerdings nur das Rippenfell.
Hinweis: Eine Rippenfellentzündung geht häufig Hand in Hand mit weiteren Erkrankungen. So ist die Entzündung oft Folgeerscheinung einer Autoimmunkrankheit, einer Lungenentzündung oder rheumatischer Krankheiten.
Trockene oder feuchte Brustfellentzündung?
Je nachdem, ob sich zusätzliche Flüssigkeit zwischen Lungen- und Rippenfell (also im Pleuraspalt beziehungsweise in der Pleurahöhle) ansammelt oder nicht, unterscheidet man zwischen zwei Arten einer Rippenfellentzündung: der trockenen Brustfellentzündung (Pleuritis sicca) und der feuchten Brustfellentzündung (Pleuritis exsudativa).
- Bei der trockenen Pleuritis sammelt sich keine zusätzliche Flüssigkeit in der Pleurahöhle.
- Bei der feuchten Rippenfellentzündung füllt sich der Pleuraspalt mit zusätzlicher Flüssigkeit – es kommt zu einem Pleuraerguss.
Ist eine Rippenfellentzündung schlimm?

Mit einer Pleuritis ist nicht zu spaßen. Ohne Behandlung kann es in schweren Fällen sogar lebensgefährlich werden. Deshalb gilt: Besuchen Sie bei Verdacht einer Rippenfellentzündung unbedingt einen Arzt. Er oder sie kann eine Diagnose stellen, die Ursache ausfindig machen – und eine entsprechende Behandlung einleiten.
Welche Symptome sprechen für eine Pleuritis?
Die Anzeichen und Beschwerden einer trockenen Brustfellentzündung sind unter anderem:
- stechende Brustschmerzen beim Atmen (vor allem beim tiefen Einatmen)
- flache Atmung und Schonhaltung (um Schmerzen zu minimieren)
- Rückenschmerzen
- schmerzhafter Husten
- Atemgeräusche, sogenanntes Lederreiben
- Fieber
Kommt es bei einer Rippenfellentzündung zu einem Pleuraerguss, handelt es sich um eine feuchte Rippenfellentzündung. Im Falle einer Pleuritis exsudativa treten kaum Schmerzen auf. Denn: Anders als bei einer Pleuritis sicca (der “trockenen” Variante) reiben die entzündeten Pleurablätter nicht aneinander. Das verhindert die zusätzliche Flüssigkeit im Pleuraspalt – der Pleuraerguss.
Stattdessen kann es bei dieser Form der Brustfellentzündung zu Luft- und Atemnot kommen. Der Grund? Der Erguss kann so groß werden, dass er die Lungenflügel zusammendrückt.
Ursachen: Wie kommt es zu einer Rippenfellentzündung?
Eine Brustfellentzündung tritt häufig in Begleitung oder in Folge von anderen Erkrankungen auf. Lungen- und Rippenfell können sich zum Beispiel entzünden, wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden:
- Lungenentzündung
- Lungenembolie
- Autoimmunkrankheiten, etwa Morbus Crohn, Typ-1-Diabetes oder Multiple Sklerose
- Lungentumor
- Tuberkulose
- rheumatische Leiden, etwa Arthrose, Fibromyalgie oder Gicht
Hinweis: Auch in Folge einer Operation oder einer Verletzung kann das Rippenfell schmerzen. Dann spricht man von einer postoperative Pleuritis beziehungsweise einer posttraumatische Pleuritis. Nur in seltenen Fällen verursachen Viren oder Bakterien die Rippenfellentzündung.
Wie diagnostiziert ein Arzt die Rippenfellentzündung?
Ein Arzt oder eine Ärztin wird – neben einer ausführlichen Anamnese – Ihren Brustkorb mit einem Stethoskop abhören. Hört er die typischen Reibegeräusche, die insbesondere bei der Pleuritis sicca auftreten, liegt der Befund einer trockenen Rippenfellentzündung nahe.
Bei Verdacht auf einen Pleuraerguss röntgt der Arzt Ihre Lunge und führt eine Ultraschalluntersuchung durch. Um die Ursache zu finden, können beispielsweise weitere Blutuntersuchungen oder eine Computertomografie (CT) des Brustkorbs folgen. Teils muss der Pleuraerguss punktiert werden, um die angesammelte Flüssigkeit im Pleuraspalt genauer analysieren zu können.
Behandlung: Was tun bei einer Brustfellentzündung?
Die richtige Behandlung einer Rippenfellentzündung kann lebensrettend sein. Am wichtigsten ist dabei, die verursachende Grunderkrankung zu bekämpfen – sofern dies medizinisch möglich ist. Ist beispielsweise eine bakterielle Lungenentzündung Schuld an der Rippenfellentzündung, helfen Antibiotika, Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente
Unter Umständen muss ein Pleuraerguss punktiert und die überschüssige Flüssigkeit mittels einer Thoraxdrainage abgesaugt werden. Speziell dann, wenn der Erguss eitrig ist oder Atemnot verursacht, kommt die Thoraxdrainage zum Einsatz.
Geht eine Rippenfellentzündung von alleine weg?
Eine Pleuritis sollte in jedem Fall ärztlich behandelt werden – insbesondere, um die verursachende Erkrankung zu behandeln. Bei adäquater und frühzeitiger Therapie heilt die Entzündung im Brustkorb in der Regel komplikationsfrei ab. Wenn Sie sich jedoch gegen eine Behandlung entscheiden, riskieren Sie bleibende Schäden und Beschwerden, etwa ein verringertes Atemvolumen.