Raucherhusten: Symptome, Behandlung und wie Sie ihn loswerden

Raucherhusten ist ein Anzeichen dafür, dass die Lunge durch den giftigen Tabakrauch bereits Schaden genommen hat. Was gegen den chronischen Husten hilft und welche Symptome sonst noch mit Raucherhusten einhergehen, verraten wir hier.

Raucherhusten: Was hilft und was Sie wissen müssen

Der Großteil der Raucher kennt Raucherhusten nur zu gut. Besonders am Morgen werden Raucher regelmäßig von Hustenattacken geschüttelt. Oft dauern die Hustenanfälle viele Minuten. Ist dann endlich festsitzender Schleim in der Lunge gelöst, kommt es zu gelblich-grünem, oft auch braunem Auswurf. Nach diesem morgendlichen Hustenritual können Raucher dann zwar besser atmen und größtenteils hustenfrei in den Tag starten, der Raucherhusten selbst sollte aber definitiv nicht auf die leichte Schulter genommen werden, ist er doch ein erstes, ernstes Anzeichen dafür, dass die Lunge bereits vom Rauchen geschädigt ist.

Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, wie schädlich Rauchen für die Gesundheit ist. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gibt im offiziellen Tabakatlas 2020 an, dass Rauchen negative Effekte auf fast alle Organe des Körpers hat und der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für chronische, nicht übertragbare Erkrankungen ist. Einige der Krankheiten, die durch das Rauchen entstehen können, sind:

  • Lungenkrebs
  • Kehlkopfkrebs
  • Mund- und Rachenkrebs
  • Asthma
  • Arteriosklerose
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Erektionsstörungen
  • verminderte Fruchtbarkeit
  • chronische Bronchitis

COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)

  • Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine Lungenerkrankung, die zu einem eingeschränkten Luftstrom und zu Atemproblemen führt. Zu den Symptomen gehören Atembeschwerden, Husten (manchmal mit Schleim), Atemnot, Keuchen und Müdigkeit. Die Erkrankung betrifft vor allem Erwachsene mittleren Alters oder ältere Menschen, die rauchen. 
  • Verschiedene Faktoren können eine Verengung der Atemwege verursachen und zu COPD führen. Sie ist häufig das Ergebnis von aktivem Rauchen (oder Passivrauchen), Luftverschmutzung in Innenräumen, Kontakt mit Staub, Dämpfen oder Chemikalien (meist beruflich) oder häufigen Atemwegsinfektionen oder Asthma in der Kindheit. 

Raucherhusten ist ein Anzeichen dafür, dass die Lunge durch das Rauchen bereits erheblichen Schaden genommen hat und in ihrer normalen Funktion beeinträchtigt ist. Um das Risiko der Entstehung schwerer Erkrankungen zu reduzieren, sollten Raucher ihren Raucherhusten ernst nehmen und unbedingt über eine Entwöhnung nachdenken.

 

Raucherhusten loswerden: Wie klappt es?

Wer den Raucherhusten loswerden möchte, muss mit dem Rauchen aufhören. An der Rauchentwöhnung führt kein Weg vorbei. Selbst die kleinste Menge Tabakrauch verursachen Schäden im Körper und belastet die Lungen enorm. Schleimlösende Mittel, die Ihnen beim morgendlichen Abhusten helfen, können zwar eine kurzfristige Erhöhung der Lebensqualität bedeuten, ändern aber an der Ursache des Raucherhustens nichts. Außerdem wird davon abgeraten, Schleimlöser und Hustenmittel beim Raucherhusten zu verwenden, da solche Mittel den festsitzenden Schleim in den Bronchien lediglich verflüssigen. Der flüssige Schleim muss dann trotzdem noch von den Flimmerhärchen abtransportiert werden. Da diese aber durch die regelmäßige Inhalation von Zigarettenrauch geschädigt und in ihrer Funktion gestört sind, husten Sie mitunter einfacher ab, dafür aber auch öfter.

Raucherhusten loswerden, ohne mit dem Rauchen aufhören zu müssen?

Nikotin macht süchtig. Für viele Raucher und Raucherinnen ist Entwöhnung und Rauchstopp kaum vorstellbar. Auch wenn es der einzige Weg ist, die eigene Gesundheit zu retten und den Raucherhusten endgültig loszuwerden, suchen viele Raucher und Raucherinnen nach Wegen, das nervige Abhusten auch ohne Entwöhnung loszuwerden. Auch wenn wir kurzfristige Lösungen nicht empfehlen und stattdessen dazu raten, das Rauchen komplett aufzugeben, ist es mitunter möglich, den Raucherhusten zu lindern und das Abhusten zu erleichtern:

  • Hydration: Trinken Sie viel Wasser, um Schleim abzubauen und die Schleimhäute feucht zu halten
  • Luftbefeuchter: Verwenden Sie einen Luftbefeuchter in Ihrem Wohnraum, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Atemwege zu befeuchten.
  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, die Lungenkapazität zu erhöhen und die Atemwegsfunktion zu verbessern.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und Antioxidantien, kann das Immunsystem unterstützen und Entzündungen reduzieren.

Atemtherapiegeräte, um Raucherhusten loszuwerden

 Es gibt mittlerweile eine ganze Fülle an Geräten für die Atemtherapie. Solche kleinen, handlichen Gadgets helfen, festsitzenden Schleim aus der Lunge zu entfernen. Sie sind zur Behandlung von festsitzendem Schleim bei Atemwegserkrankungen gedacht und sollen die Therapie mit Medikamenten und natürlichen Hausmitteln unterstützen.

Die Atemtherapiegeräte funktionieren ganz einfach: Im Gerät befindet sich eine Metallkugel, die den Luftdurchstrom durch das Gadget verschließt. Beim Ausatmen in das Gerät bewegt die Ausatemluft die Metallkugel im Gehäuse, sodass sich für kurze Zeit der Luftdurchlass öffnet. 

In einer Sekunde öffnet und schließt sich der Luftdurchlass mehrere Dutzend Male. Das hat zur Folge, dass ein großer Druck in den Lunge entsteht, der die Atemwege offen hält und eine oszillierende Ausatmung erzeugt. Das löst Schleim selbst tief in der Lunge.

Woher kommt Raucherhusten?

Der Tabakrauch, den Raucher beim Rauchen inhalieren, ist ein toxischer Mix aus enorm gesundheitsschädlichen Stoffen. Mehr als 5300 Substanzen befinden sich im Zigarettenrauch, von denen Hunderte giftig und/oder als krebserregend bekannt sind. Ärzte und Forscher stellen daher fest, dass es für den Rauch von Zigaretten, Pfeifen, Wasserpfeifen, Zigarren oder Zigarillos keine Untergrenze geben würde, die gesundheitlich unbedenklich wäre.

Die schädlichen Giftstoffe, die mit dem Tabakrauch in die Lunge geraten, verursachen dort Entzündungen und Schäden, die Raucherhusten entstehen lassen. So werden die feinen Flimmerhärchen in der Lunge etwa durch die Giftstoffe im Zigarettenrauch gelähmt. Sie können ihrer eigentlichen Aufgabe des Abtransports von Schadstoffen aus der Lunge dann nicht mehr nachkommen. Normalerweise nämlich bewegen die kleinen Härchen Schadstoffe durch wellenartige Bewegungen über einen dünnen Schleimfilm aus den Atemwegen heraus. Verbleiben schädliche Stoffe nun aber in der Lunge, entstehen chronische Entzündungen der Schleimhaut in den Lungen und festsitzender Schleim. 

Ein Anzeichen dafür, dass die Flimmerhärchen nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten: Raucherhusten. Für gewöhnlich verschlimmert sich der Raucherhusten im Laufe eines Raucherlebens. Je länger die Flimmerhärchen durch das Rauchen betäubt werden, desto mehr Schadstoffe reizen die Schleimhäute. Dadurch erhöht sich Menge des in der Lunge verbleibenden Schleims, es dauert nun auch wesentlich länger, bis Raucher den festen Schleim abgehustet haben.

Wie macht sich Raucherhusten bemerkbar?

Raucherhusten ist eine direkte Folge des Rauchens. Alle Raucher leiden bis zu einem gewissen Grad unter dem chronischen Husten. Einige Raucher haben Raucherhusten den ganzen Tag über und werden in regelmäßigen Abständen von Hustenattacken geschüttelt, andere Raucher leiden besonders morgens nach dem Aufstehen unter den starken Hustenanfällen. Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie als Raucher bereits unter Raucherhusten leiden, prüfen Sie einfach diese klassischen Anzeichen:

Raucherhusten: Symptome

  • Chronischer Husten, der immer wieder auftritt

Raucherhusten tritt bei den meisten Rauchern besonders am frühen Morgen auf. Da während des Tiefschlafs in der Nacht körperliche Reinigungsfunktionen der Atemwege durch Husten nicht stattfinden, setzt sich während des Schlafs viel Schleim in den Lungen fest. Um diesen auszustoßen, reagiert der Körper mit dem klassischen Hustenreiz am Morgen.

  • Schleimiger Auswurf

Raucherhusten ist in den allermeisten Fällen schleimig und geht mit Auswurf einher. Raucher, die bereits seit vielen Jahren oder Jahrzehnten rauchen, husten oft bräunlich verfärbten, sehr zähen Schleim hoch. Zu Beginn der Raucherkarriere kann der Auswurf noch relativ klar sein.

  • Spontaner Schleimauswurf tagsüber

Zwar ist der klassische Raucherhusten ein morgendliches Phänomen bei Rauchern, es kann aber aufgrund der vermehrten Schleimbildung und Schleimansammlung in den Lungen auch tagsüber zu ungewollten Auswürfen und Hustenattacken kommen. Beim herzhaften Lachen etwa kann sich Schleim in der Lunge lösen, der dann durch anfallartigen Husten abtransportiert wird.

  • Kurzatmigkeit und laute Atemgeräusche

Sind die Lungen und Bronchien durch festsitzenden Schleim blockiert, kommt es nicht nur zum Raucherhusten, sondern mitunter auch zu lauten, pfeifenden Atemgeräuschen. Rauchern fällt es dann merklich schwer, Luft in die Lungen einzuatmen. Kurze, flachere Atemzüge sind die Folge, mitunter kommt es dann auch zu Atemnot bei bereits kleinen Belastungen.

Raucherhusten auch durch E-Zigarette und Dampfer

Vaporizer und Dampfer© iStock/HAZEMMKAMAL
Auch Dampfer und E-Zigaretten lösen Raucherhusten aus.

Raucherhusten entsteht durch die schädlichen Auswirkungen des giftigen Tabakrauchs auf die Lungenbläschen. Zusätzlich lagern sich Teer und andere Feststoffe in der Lunge ab, die zu Reizungen führen und ein chronisches Husten – den Raucherhusten – bedingen. Hersteller von E-Zigaretten und Dampfern (auch Vaporizer genannt) werben damit, dass ihre elektronischen Glimmstängel keinen Raucherhusten auslösen würden, die beim Verdampfen der Liquids in den Geräten keine Teerstoffe entstehen würden. Zwar konnte in einer großen Studie aus den USA festgestellt werden, dass die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von chronischen Atemwegserkrankungen bei Nutzenden von E-Zigaretten fünfmal niedriger war als bei Zigarettenrauchenden, jedoch ist das Risiko für Lungenerkrankungen mit Raucherhusten bei den elektronischen Rauchenden immer noch 30 Prozent höher als bei Menschen, die gar nicht rauchen.

Außerdem: E-Zigaretten und Vaporizer sind relativ neue Produkte. Bisher gibt es kaum Langzeitstudien. Es ist schwer absehbar, wie schädlich die Auswirkungen der verdampften Aromastoffe und chemischen Inhaltsstoffe der inhalierten Liquids wirklich sind. Lungenschäden, Schäden an den Bronchien, chronischer Husten, Raucherhusten, Kurzatmigkeit und Gefäßerkrankungen sind auch beim regelmäßigem Rauchen elektronischer Zigaretten die Folge.

Endlich rauchfrei: Tipps für die Rauchentwöhnung

Nikotin ist eine Droge und fördert die Entstehung von Suchtverhalten. Unser Gehirn gewöhnt sich an die regelmäßige, stimulierende Wirkung der Droge und verlangt schon nach kurzer Zeit nach mehr. So entstehen bei Rauchern schnell psychische und körperliche Abhängigkeiten. Diese Abhängigkeit zu besiegen, ist schwerer, als viele Menschen glauben. Einige Raucher haben bereits viele unterschiedliche Methoden ausprobiert, mit dem Rauchen aufzuhören – und sicherlich auch viele Rückschläge auf dem Weg der Rauchentwöhnung erlebt.

Sie können sich für Informationen zur Rauchentwöhnung auch an die offizielle Suchtberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wenden. Auf https://rauchfrei-info.de/ finden Sie Unterstützung, Hilfe und Tipps, wie Ihnen die Rauchentwöhnung gelingen kann. Ein hilfreicher Ersparnisrechner kann Ihnen als Anreiz dienen, zu veranschaulichen, wie teuer das Rauchen Sie über die Jahre zu stehen kam.

Raucherhusten den ganzen Tag: Wann hört der Raucherhusten auf?

Manche ehemalige Raucher wundern sich mitunter, dass sie den Raucherhusten nach dem Rauchstopp nicht losgeworden sind, sondern dieser sogar noch schlimmer geworden ist. Dies ist aber in den ersten vier Wochen nach dem Rauchstopp völlig normal. Denn die Flimmerhärchen der Lunge werden nicht länger durch den toxischen Zigarettenrauch gelähmt und können nun endlich wieder ihre Arbeit aufnehmen. Die Selbstreinigungsfunktion der Lunge springt wieder an und der seit langer Zeit in den Bronchien festsitzende Schleim wird nach und nach abtransportiert. Sie werden unmittelbar nach der Rauchentwöhnung also wahrscheinlich für einige Zeit unter stärkerem Raucherhusten leiden. In der Regel legt sich der Husten in den ersten sechs bis neun Monaten nach Rauchstopp aber vollkommen. Ihre Lunge, die Bronchien und Atemwege regenerieren und Sie werden Beschwerden wie Kurzatmigkeit und Atemnot wieder los.

Gleich weiterlesen: Das passiert im Körper, wenn Sie aufhören zu rauchen > >