Ranula: Verschwindet die Zyste am Mundboden von alleine wieder?

Im Mund gibt es überall Speicheldrüsen. Verstopfen die Ausführungsgänge solcher Drüsen, sammelt sich Speichel in der Drüse und eine Zyste entsteht. Die Ranula ist eine Zyste am Mundboden. Wir erklären, was Sie tun können, wenn sich die seltene Zyste bildet.

Frau hält sich schmerzende Wange vor blauem Hintergrund© iStock/AaronAmat
Eine Ranula ist zwar schmerzlos, kann aber zu einem unangenehmen Fremdkörpergefühl führen.

Sie haben noch nie von der sogenannte Ranula gehört? Dann geht es ihnen wie vielen anderen Menschen. Bei der seltenen Erkrankung des Mundraums, die auch als Froschgeschwulst oder Mundbodenzyste bezeichnet wird, handelt es sich um eine mit verdicktem Speichel gefüllte Zyste, die sich in den meisten Fällen unterhalb der Zunge befindet. 

Ranula: Die Symptome können auftreten

Das deutlichste Symptom einer Ranula ist die gefüllte Zyste unterhalb der Zunge am Mundboden. Sie macht sich in den meisten Fällen durch eine sicht- und tastbare Schwellung unterhalb der Zunge bemerkbar. Bei größeren Zysten können auch Schluck-, Sprech- oder Atembeschwerden hinzukommen.

Je nach Größe und Lage macht sich die Ranula als Fremdkörper im Mund bemerkbar. Beim Herausstrecken der Zunge oder Kauen kann die Mundbodenzyste als Fremdkörper gespürt werden.

Kann die Ranula auch an der Zunge direkt entstehen?

Eine Ranula kann überall dort entstehen, wo Speicheldrüsen sind. Auch an der Unterseite der Zunge befinden sich Drüsen, die, wenn sie verstopfen, anschwellen können. Eine Ranula an der Zunge macht sich durch eine sichtbare Beule an der Zungenunterseite bemerkbar.

Ursachen einer Mundbodenzyste

Die Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis), die auf beiden Seite des Zungenbändchens angeordnet ist, befindet sich in der Mundschleimhaut unterhalb der Zunge. Das von ihr produzierte Sekret gelangt über verschiedene Gänge in die Mundhöhle. Wird der Ausführungsgang der Unterzungenspeicheldrüse durch äußere Verletzungen wie Schläge auf den Kopf oder durch Verklebungen aufgrund von Entzündungen im Mundraum verstopft, sodass der Speichel nicht mehr abfließen kann, entsteht eine Zyste am Mundboden. Ebenso kann eine angeborene Atresie für die Beschwerden verantwortlich sein. Dabei handelt es sich um einen Verschluss eines Hohlorgans oder einer Körperöffnung. Auch eine Verengung aufgrund eines Tumors zählt zu den möglichen Ursachen. 

Behandlung einer Ranula 

Aufgrund der spezifischen Symptome kann eine Ranula in der Regel schnell als diese identifiziert werden. Im Zweifelsfall kann der Arzt, beispielsweise bei Unklarheit, ob es sich um eine Zyste oder einen Tumor handelt, ein MRT, CT oder einen Ultraschall durchführen. Die Behandlung der Mundbodenzyste ist abhängig von ihrer Größe. Kleine Exemplare müssen oft nicht behandelt werden, da sie von alleine wieder abheilen, während große Zysten aufgrund von Beschwerden wie Schluck- oder Atemproblemen dringend behandelt werden sollten. Die meisten großen Ranulas werden operativ entfernt, wobei es zwei verschiedene Möglichkeiten gibt. Zum einen die Marsupialisation, bei der die Zyste so angeschnitten wird, dass die Flüssigkeit abfließen kann und zum anderen die Exstirpation, bei der sowohl die Zyste als auch die Speicheldrüse, die verstopft ist, entfernt werden.

Übrigens: Eine Ranula kann nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren auftreten, beispielsweise beim Hund.

Geht die Ranula von alleine weg?

In den meisten Fällen verschwindet die Mundbodenzysten nicht wieder von alleine. Für gewöhnlich wachsen die Zysten immer weiter an, da die verstopfte Speicheldrüse weiterhin Speichel produziert.

Bemerken Sie eine kleine Zyste am Mundboden, suchen Sie ärztlichen Rat. Mitunter können im Entstehen begriffene Ranulae schonend und ambulant entfernt werden. Sind die Mundbodenzysten aber erst einmal auf Walnussgröße – oder noch größer – angeschwollen, hilft meist nur noch eine operative Entfernung. Je nach Größe und Lage findet die Operation sogar unter Vollnarkose statt.