Prostataentzündung: Symptome, Ursachen und Behandlung – der umfassende Ratgeber

Eine Prostata bereitet meist Beschwerden, wenn sie vergrößert ist. Aber sie kann sich auch entzünden. Anhand welcher Anzeichen Sie eine Prostatitis erkennen, welche Ursachen dahinterstecken und wie die Entzündung behandelt wird, lesen Sie hier. 

Eine Prostataentzündung tritt in zwei Formen auf: der bakteriellen Prostatitis und einer abakteriellen Prostatitis.© iStock/Julia Galuzinskaya
Eine Prostataentzündung tritt in zwei Formen auf: der bakteriellen Prostatitis und einer abakteriellen Prostatitis.

Was ist die Prostata?

Die Prostata gehört zu den innenliegenden Geschlechtsorganen des Mannes. Die kleine, etwa vier Zentimeter große Geschlechtsdrüse – auch häufig Vorsteherdrüse genannt – liegt zwischen Harnblase und Beckenboden und umschließt den Blasenhals. Eine der wichtigsten Aufgaben der Prostata? Sie steuert mit ihrem Sekret einen wichtigen Anteil zum Ejakulat bei. Das Sekret enthält ein Enzym, welches das Sperma flüssig macht und den Stoff Spermin, welcher die Spermien-DNA schützt.

Was ist eine Prostataentzündung?

Eine gesunde Prostata bereitet Ihnen keine Beschwerden. Häufig hört man von einer vergrößerten Prostata, die mit zunehmenden Altern Männern Beschwerden macht. Darüber hinaus kann sich die Geschlechtsdrüse auch entzünden. Mediziner sprechen dann von einer Prostatitis. Rund 15 Prozent aller Männer erkranken einmal im Leben an einer solchen Prostatitis. Das Risiko steigt mit zunehmenden Alter. 

Ursachen: Wie bekommt man eine Prostataentzündung?

Eine Prostataentzündung tritt in zwei Formen auf. Unterschieden wird zwischen einer bakteriellen Prostatitis und einer abakteriellen Prostatitis. Erstere wird durch Bakterien hervorgerufen und ist meist Folge von Harnwegsinfekten und ungeschütztem Analverkehr. Die Bakterien dringen über die Harnröhre ein, sodass meist erst die Blase erkrankt, ehe der Harnwegsinfekt zur Prostata aufsteigt. Eine Prostatitis kann auch als Folge einer Operation im Urogenitalbereich auftreten. Hält eine akute bakterielle Prostatitis drei Monate oder länger an, wird sie als chronische Prostataentzündung bezeichnet.

Bei einer abakteriellen Prostatitis sind Bakterien nicht der Auslöser, stattdessen spüren Betroffene einen dauerhaften Schmerz in der Gegend um die Prostata. Im Gegensatz zu einer bakteriellen Entzündung ist es schwieriger, bei dieser Form den richtigen Auslöser zu finden. Im Verdacht stehen chronische Beckenschmerzen. Ebenso entscheidend können Blasenentleerungsstörungen sowie Nervenreizungen sein.

Grafik männliche Geschlechtsorgane© Adobe Stock/elvira gerecht
Eine Prostataentzündung ist meist schmerzhaft.

Was sind die Symptome einer Prostataentzündung?

Eine Prostataentzündung ist meist schmerzhaft und äußert sich durch verschiedene Anzeichen. Typisch für eine akute bakterielle Entzündung sind folgende Beschwerden:

  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • Häufiges Wasserlassen
  • Abgeschwächter Wasserstrahl, da aufgrund der Entzündung die Harnröhre verengt ist
  • Schmerzen im Unterleib, die in den Rücken ausstrahlen können
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber
  • Bei einer chronischen bakteriellen Prostatitis können zusätzlich Schmerzen beim und nach dem Ejakulieren auftreten. 

Wie wird eine Prostataentzündung festgestellt?

Bemerken Sie diese oben genannten Beschwerden, sollten Sie sich ärztlich behandeln lassen und einen Urologen aufsuchen. Das Abtasten der Prostata kann bereits Erkenntnisse liefern, ob sie geschwollen oder entzündet ist. Eine Urinuntersuchung gibt ebenfalls Aufschluss auf eine akute bakterielle Prostatitis. Zusätzlich wird Ihnen Blut abgenommen. Ist Ihr PSA-Wert erhöht, ist das ein Anzeichen für eine Prostataentzündung.

Behandlung: Was tun, wenn die Prostata entzündet ist?

Bei einer bakteriellen Entzündung können verschiedene Antibiotika verschrieben werden. Um einen Rückfall zu vermeiden, sollten entsprechende Medikamente über einen längeren Zeitraum (2 bis 4 Wochen) genommen werden. Ebenfalls hilfreich bei einer akuten Entzündung ist die Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac. Bei einer chronischen bakteriellen Prostataentzündung helfen Fluorchinolone.

Eine akute Prostatitis kann mitunter weitere Folgen mit sich ziehen. So kann sich häufig ein Abszess bilden, bei dem sich die Entzündung abgekapselt hat und sich Eiter angesammelt hat. Mithilfe eines kleinen Schnitts wird dieser geöffnet. Auch kann es sein, dass die Entzündung auf naheliegende Organe übergreift. Im schlimmsten Fall kann es zusätzlich zu einer Hoden- und Nebenhodenentzündung kommen. Eine akute Prostataentzündung klingt bereits nach wenigen Tagen ab, sofern sie direkt behandelt wird.

So beugen Sie eine Prostatitis vor

Um eine Prostataentzündung bestmöglich zu verhindern, sollten Sie verschiedene Maßnahmen beherzigen. Haben Sie stets geschützten Geschlechtsverkehr. Sexuell übertragbare Krankheiten können unter anderem zu einer Entzündung Ihrer Prostata führen. Auch sollten Sie das Risiko für Harnwegsinfekte bestmöglich reduzieren. Trinken Sie ausreichend, um die Harnwege gut durchzuspülen und vermeiden Sie eine Unterkühlung des Unterleibs. Kommt es trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen zu einer Blasenentzündung, sollten Sie diese schnell behandeln, damit die Bakterien gar nicht erst in die Prostata aufsteigen.