Lungenödem erkennen und behandeln lassen: Das müssen Sie wissen

Füllt sich die Lunge mit Flüssigkeit, sprechen Mediziner von einem Lundenödem. Hierbei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der schnellstmöglich behandelt werden muss. Lesen Sie, welche Symptome typisch sind und welche Ursachen dahinterstecken. 

Was ist ein Lungenödem?

Bei einem Lungenödem handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge. Meist wird auch von „Wasser in der Lunge gesprochen“ – was medizinisch nicht korrekt ist. Bei der Flüssigkeit handelt es sich um Blutplasma, das aus den Lungengefäßen austritt und sich im Lungengewebe ansammelt.

Ein Lungenödem ist ein medizinischer Notfall, der im schlimmsten Fall zu einem Atemstillstand oder weitere Komplikationen wie Organversagen führen kann. Wir erklären Ihnen im Folgenden, anhand welcher Symptome Sie ein Ödem erkennen können, welche Ursachen dahinterstecken und welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen.

„Wasser in der Lunge“: Symptome eines Lungenödems

Bei einem Lungenödem wird Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Gewebe der Lungenbläschen gepresst. Dadurch werden die Atemwege verstopft, was zu starker Luftnot führt. Weitere Symptome, die damit einhergehen, sind

  • Erstickungsangst
  • Husten mit schaumigem Auswurf
  • Flache und schnelle Atmung
  • rasselnde Geräusche in der Lunge
  • Gesichtsblässe
  • blau verfärbte Lippen

Ein Lungenödem kann in vier verschiedene Stadien eingeteilt werden:

Stadium I: Flüssigkeit füllt das Lungengewebe.
Stadium II: Flüssigkeit tritt in die Lungenbläschen.
Stadium III: Die Flüssigkeit nimmt weiter zu und staut sich in die Bronchien hinein. Es bildet sich weißer Schaum, der beim Husten ausgeschieden wird.
Stadium IV: Die Sauerstoffversorgung leidet, es kann zu Atem- und Kreislaufstillstand kommen.

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Ursachen: Wie kommt es zu einem Lungenödem?

Es gibt verschiedene Ursachen, die ein Lungenödem hervorrufen können: 

  • Eine der häufigsten Ursachen ist eine Herzerkrankung wie eine schwache linke Herzkammer. Hierbei staut sich das Blut bis in die Lungengefäße. Auch stark erhöhter Blutdruck kann ein weiterer Grund sein. Das Herz ist nicht in der Lage, das Blut schnell genug weiter zu pumpen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Herzerkrankungen, die ein Ödem hervorrufen können, wie beispielsweise ein Herzinfarkt oder eine Herzmuskelentzündung.
  • Infolge einer Niereninsuffizienz können die Nieren nicht richtig arbeiten und Wasser aus dem Körper nur erschwert ausscheiden. Die Flüssigkeit sammelt sich in der Lunge an.
  • Leistungssport wie Bergsteigen und Tauchen bietet ebenfalls ein erhöhtes Potenzial für ein Lungenödem. Die extremen Druckbedingungen in großen Höhen und unter Wasser belasten enorm die Lungen, weshalb sich ein Ödem entwickeln kann. 
  • Auch Verletzungen am Gehirn können ein Lungenödem auslösen – sei es beispielsweise nach einem epileptischen Anfall oder nach einem Schädel-Hirn-Trauma.

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Behandlung eines Lungenödems: Welche Therapien sind möglich?

Wenn Sie den Verdacht haben, ein Lungenödem zu haben, sollten Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben. Wird ein Lungenödem rechtzeitig behandelt, stehen die Heilungschancen gut. Bleibt ein Lungenödem allerdings unbehandelt, endet die Erkrankung meist tödlich.

Das Abhören der Lungen kann erste Hinweise auf ein Ödem geben. Ein Röntgenbild Ihrer Lunge kann genauere Erkenntnisse liefern. Mittels einer Blutgasanalyse kann der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen werden. Um genau feststellen zu können, ob das Herz Auslöser des Ödems ist, sollten ein EKG des Herzens, ein Ultraschall und eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden. Einer der wichtigsten Behandlungsschritte ist die Entlastung des Herzens und die Reduzierung des Drucks in den Blutgefäßen.

Ärzte raten daher ihren Patienten, eine aufrechte Position einzunehmen. Weniger Blut staut sich vor dem Herzen in der Lunge, da es langsamer aus den Beinen zurückfließt. Zusätzlich kann die Gabe von Sauerstoff sinnvoll sein, um die erschwerte Sauerstoffaufnahme in der Lunge zu lindern.

Neben der Einnahme von Schmerzmitteln sind gefäßerweiternde Medikamente wie Nitroglycerin oder ACE-Hemmer unablässig, um den Druck auf Herz und Lungen zu senken. Entwässernde Medikamente sind bei einem akuten Öden sinnvoll. Das Flüssigkeitsvolumen im Körper vermindert sich, was zu einer Senkung des Blutdrucks und Entlastung des Herzens führt. 

Medizinischer Notfall: akutes Lungenödem

Bei einem akuten Lungenödem handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der lebensgefährlich werden kann. Unbehandelt kann es zum Tod führen, da ein Atemstillstand drohen kann. Anzeichen eines akuten Ödems sind starke Luftnot, rasselnder Atem und Hustenattacken. 

Wie kann ein Lungenödem vorgebeugt werden?

Es gibt keine allgemeingültige Maßnahme, um Lungenödeme gezielt vorzubeugen. Allerdings trägt ein gesunder Lebensstil enorm dazu bei. Grundsätzlich sollten Sie einen gesunden Lebensstil pflegen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie regelmäßige Kontrolltermine bei Ihrem Arzt.