Jeder weiß, dass viel trinken gesund ist. Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, fühlt sich schnell müde, ist unkonzentrierter oder hat Kopfschmerzen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät daher, täglich etwa 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee zu sich zu nehmen. Beim Sport, bei Hitze oder Erkrankungen wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen darf es gerne mehr sein. Pro Stunde kommen etwa 0,5 bis 1 Liter Wasser hinzu.
Vorsicht, Lebensgefahr: Zu viel trinken kann tödlich enden
Aber genauso wie es Ihrer Gesundheit und Ihrem Körper schadet, zu wenig zu trinken, kann auch zu viel Wasser gefährlich werden – vor allem, wenn Sie einer hohen körperlichen Belastung ausgesetzt sind. Bei einem Marathon beispielsweise kann Ihr Körper aufgrund einer Wasservergiftung (Hyponatriämie) entmineralisiert werden. Die Balance von Flüssigkeiten und Salzen kommt aus dem Gleichgewicht. Zur Erklärung: In den Körperzellen und in den Zellzwischenräumen befinden sich Wasser, Salze und Mineralstoffe. Kommt innerhalb kürzester Zeit zu viel Wasser ins Gewebe, unterscheidet sich die Salzkonzentration zwischen dem Wasser innerhalb und außerhalb der Zelle. Aufgrund der großen Wassermengen nimmt die Salzkonzentration ab und der Körper stellt seinen gesamten Organismus auf Sparflamme. Die Folgen sind Herzrhythmusstörungen, Nierenversagen und ein steigender Druck aufs Gehirn. Das Wasser im Hirn löst Schwindel, Erbrechen und Krämpfe aus. Gleichzeitig kommt es zu einem Lungenödem. Das bedeutet, dass die Lungenbläschen sich mit Wasser füllen und Betroffene unter Atemnot leiden. In schweren Fällen kann die Wasservergiftung zum Koma bis hin zum Tod führen.
Wie viel Wasser Sie während eines Wettkampfs trinken sollten, ist individuell. Als Faustregel gilt, dass bei längeren Läufen alle 15 bis 20 Minuten etwa 150 bis 250 ml Wasser ausreichen. Hören Sie am besten auf Ihr Durstgefühl und trinken Sie, wenn Sie durstig sind. Isotonische Gels und Getränke versorgen Sportler während des Laufs mit Salzen und Mineralstoffen.
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Babys können eine Wasservergiftung bekommen
Auch Babys (unter sechs Monaten) können eine Wasservergiftung bekommen, wenn sie zusätzlich zur Muttermilch oder zur Flaschenfütterung Wasser bekommen. Nimmt ihr Baby zu viel Wasser auf, kann es zu einem Natriummangel kommen. Da die Nieren des Babys noch nicht vollständig ausgebildet sind und sie daher den Elektrolythaushalt noch nicht ausgleichen können, kann eine Wasservergiftung drohen. Anzeichen sind ein apathisches und lethargisches Verhalten sowie ein geschwollener und aufgedunsener Körper sein.