
Was ist Migräne?
Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die sich durch wiederkehrende Kopfschmerzattacken auszeichnet. Typischerweise treten bei Migräne pulsierende oder pochende Schmerzen auf einer Seite des Kopfes auf, begleitet von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Geräuschempfindlichkeit. Frauen sind häufiger von Migräne betroffen als Männer. Ungefähr 14 Prozent der Frauen und etwa 7 Prozent der Männer leiden unter wiederkehrenden Migräne-Anfällen.
Die genaue Ursache von Migräne ist nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, Umwelt- und neurochemischen Faktoren eine Rolle spielt. Migräne kann sehr beeinträchtigend sein und den Alltag der Betroffenen stark beeinflussen.
Was sind die Anzeichen einer Migräne
Die Anzeichen einer Migräne können von Person zu Person variieren, aber typische Symptome sind:
Starke Kopfschmerzen:
Migräne verursacht oft einen starken, pulsierenden oder pochenden Kopfschmerz, der in der Regel auf einer Seite des Kopfes lokalisiert ist. Der Schmerz kann sich jedoch auch auf beide Seiten ausbreiten.
Übelkeit und Erbrechen:
Viele Menschen mit Migräne leiden unter Übelkeit und manchmal auch Erbrechen während einer Attacke.
Lichtempfindlichkeit:
Eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht, auch Photophobie genannt, ist ein häufiges Symptom bei Migräne.
Geräuschempfindlichkeit:
Viele Menschen mit Migräne sind während einer Attacke besonders empfindlich gegenüber lauten Geräuschen, auch Phonophobie genannt.
Aura:
Etwa ein Viertel der Menschen mit Migräne erleben vor oder während einer Attacke sogenannte Aura-Symptome. Dies können visuelle Störungen wie Flimmern, Blitze oder verschwommenes Sehen sein. Es können aber auch sensorische, sprachliche oder motorische Störungen auftreten.
Müdigkeit und Erschöpfung:
Nach einer Migräneattacke fühlen sich viele Menschen müde und erschöpft.
Ursachen von Migräne
Die genauen Ursachen von Migräne sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurochemischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.
Veränderungen in der Gehirnchemie, insbesondere im Zusammenhang mit bestimmten Neurotransmittern wie Serotonin, spielen wahrscheinlich eine Rolle bei der Entstehung von Migräne. Es wird vermutet, dass entweder eine vorübergehend verstärkte Durchblutung bestimmter Gefäße im Gehirn allein die Schmerzen verursacht oder schmerzhafte kleine Entzündungen in den Gefäßwänden hervorruft. Die Störung der Neurotransmitter (Gewebshormone) könnte für die Schwankungen in der Durchblutung verantwortlich sein. Es scheint auch eine Rolle zu spielen, dass das Gehirn bei der Verarbeitung von Reizen überempfindlich reagiert: Wenn belastende Situationen die Belastbarkeit übersteigen, tritt ein Anfall auf. Es ist höchstwahrscheinlich, dass die Veranlagung zur Migräne vererbt wird.
Es gibt Hinweise darauf, dass Migräne familiär gehäuft auftreten kann. Menschen mit Familienmitgliedern, die an Migräne leiden, haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls daran zu erkranken.
Menschen, die zu Migräne neigen, können eine Attacke bekommen, wenn Sie zum Beispiel bestimmte Lebensmittel (wie Käse, Schokolade oder koffeinhaltige Getränke) verzehrt haben, Stress haben, unter Schlafmangel leiden oder starken Gerüche, grellem Licht, lauten Geräusche oder Wetterveränderungen ausgesetzt sind. Bei Frauen tritt die Migräne oftmals im Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen auf, insbesondere im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus. Hormonschwankungen können Auslöser für Migräneattacken sein.
Diagnose von Migräne
Die Diagnose von Migräne erfolgt in der Regel durch einen Arzt, der auf neurologische Erkrankungen spezialisiert ist. Er wird Sie nach Ihren Symptomen und deren Häufigkeit fragen. Zudem wird er Sie körperlich untersuchen, um mögliche Ursachen für Ihre Kopfschmerzen auszuschließen. Für eine genaue Diagnose kann es hilfreich sein, ein Migränetagebuch zu führen, in dem Sie Ihre Kopfschmerzen, Begleitsymptome, mögliche Auslöser und den Verlauf der Attacken festhalten. Dies kann Ihrem Arzt helfen, Muster zu erkennen und die Diagnose zu bestätigen.
Gut zu wissen: Die Diagnose von Migräne basiert auf den diagnostischen Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (International Headache Society, IHS). Diese Kriterien umfassen bestimmte Merkmale und Symptome, die erfüllt sein müssen, um als Migräne klassifiziert zu werden.

Behandlung von Migräne
Die Behandlung von Migräne richtet sich nach der Schwere und Häufigkeit der Symptome sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Bei akuten Migräneattacken können rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen, die Kopfschmerzen zu lindern. Für schwerere Fälle können verschreibungspflichtige Medikamente wie Triptane oder Ergotamine in Betracht gezogen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bezüglich Anwendung und Dosierung.
Bei einer akuten Migräneattacke können auch Hausmittel für Abhilfe sorgen:
- 1. Ruhe und Dunkelheit: Eine ruhige, dunkle Umgebung kann dazu beitragen, die Licht- und Geräuschempfindlichkeit während einer Migräneattacke zu reduzieren. Versuche, dich in einen abgedunkelten Raum zurückzuziehen und dich auszuruhen.
- 2. Kühlung oder Wärme: Einige Menschen finden Linderung, indem sie einen kalten oder warmen Kompressen auf den Kopf oder Nacken legen. Experimentiere, um herauszufinden, welche Temperatur für dich am angenehmsten ist.
- 3. Entspannungstechniken: Entspannungsübungen wie tiefe Bauchatmung, progressive Muskelentspannung oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und die Spannung zu reduzieren.
Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Behandlungen, daher kann es sein, dass verschiedene Ansätze ausprobiert werden müssen, um die beste Lösung für den Einzelnen zu finden.
Vorbeugung von Migräne
Migräne-Patienten kennen oftmals Ihre Trigger, die einen akuten Migräneschub auslösen können. Bahnt sich eine akute Attacke an, ist es oftmals schwierig, diese komplett abzuwenden. Allerdings können folgende Tipps helfen, die Intensität und Dauer der Attacke zu reduzieren:
- Ruhe und Entspannung: Versuchen Sie, sich an einen ruhigen Ort zurückzuziehen und sich zu entspannen. Dunkeln Sie den Raum ab und versuchen Sie, sich hinzulegen oder sich in eine bequeme Position zu bringen.
- Kühlung oder Wärme: Einige Menschen finden Linderung, indem sie kalte oder warme Kompressen auf die Stirn oder den Nacken legen. Probieren Sie aus, welche Temperatur für Sie angenehm ist.
- Entspannungstechniken: Versuchen Sie, Entspannungstechniken wie tiefe Bauchatmung, progressive Muskelentspannung oder Meditation anzuwenden. Diese können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und den Stresspegel zu senken.
Leben mit Migräne: Das müssen Sie wissen
Leiden Sie regelmäßig unter Migräne, kann das sehr belastend sein und den Alltag einschränken. Um Attacken bestmöglich vorzubeugen, sollten Sie – so gut wie es geht – Ihre Auslöser identifizieren. Auch hier kann es wieder hilfreich sein, ein Migränetagebuch zu führen.
Bei vielen Menschen ist Stress ein häufiger Migräne-Trigger. Versuchen Sie daher, Stress möglichst zu reduzieren und finden Sie passende Wege. Das können zum Beispiel Entspannungsübungen, regelmäßige Bewegung oder Yoga sein. Ebenfalls wichtig ist ein gesunder Lebensstil: Achten Sie auf ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität.