
Die Vorstellung, häufig sogar mehr als die Hälfte des Monats immer wieder von Migräneattacken und Kopfschmerzen geplagt zu werden, ist erschreckend. Für etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland ist dies jedoch bittere Realität, in der oft weder Medikamente noch Therapien entscheidende Linderung bringen.
Die Leidtragenden kämpfen nicht nur mit starken Kopfschmerzen, sondern auch mit Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und der Aura, die typischerweise bei Migräne auftritt. Die ständige Angst vor den meist unvorhersehbaren Attacken kann zu einer erheblichen psychischen Belastung führen. Dadurch wird die Planbarkeit im Familienleben, im Beruf und in sozialen Kontakten stark eingeschränkt. Ein normales Leben ist unter diesen Umständen, selbst mit starken Medikamenten, kaum mehr möglich. Einige Patienten berichten sogar von einer regelrechten Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit über ihren Zustand und gänzlich fehlender Zuversicht auf Besserung. Suizidgedanken kommen auf, wenn die Schmerzbelastung kaum mehr zu ertragen ist.
Von Migräneanfällen geplagte Menschen haben oftmals einen langen Leidensweg vor sich. Denn wenn die konventionelle Therapie mit Medikamenten kaum oder gar nicht anschlägt, beginnt in der Regel ein Marathon von Facharztbesuchen. Angefangen von Neurologen bis hin zu Sportmedizinern werden Diagnosen erstellt und darauf basierende Behandlungen begonnen, immer unter der Annahme, die Ursache für die Erkrankung erkannt zu haben. Zahnärzte standen bislang fast nie auf der Liste von Spezialisten, die für eine Konsultation in Betracht gezogen wurden.
Doch nun kristallisieren sich neue Erkenntnisse heraus, die durchaus Anlass zur Hoffnung geben können. Hintergrund ist, dass unter einigen Experten mittlerweile Einigkeit darüber besteht, dass eine Biss-Störung bei den Betroffenen eine sehr wichtige Rolle bei Migräne spielen könnte. Aus diesem Grund geraten eine fehlerhafte Ausrichtung des Kiefers und damit einhergehend Biss-Fehlstellungen immer mehr in den Fokus fachmedizinischer Untersuchungen und Studien.
Überraschende Kausalität: Kann auch CMD Migräne verursachen?
Unter CMD (craniomandibuläre Dysfunktion), auch als Biss-Störung oder Kieferfehlfunktion bekannt, wird eine dauerhafte Funktionsstörung im Gebiss verstanden, die mit Schmerzen und Beschwerden im Kausystem verbunden sein kann. CMD kann zu Verspannungen der Gesichts-, Kau- und Nackenmuskulatur führen und dadurch den benachbarten Trigeminusnerv reizen, was zu Migräne führen kann. Dabei ergeben sich zwei zentrale Probleme:
- Dieser Zusammenhang ist in der Medizin, Neurologie und sogar Zahnmedizin weitgehend unbekannt.
- Die genaue Ursache der CMD – nämlich fehlerhafte Zahnkontakte beim Zusammenbeißen – ist in der klassischen Zahnmedizin nicht bekannt. Deshalb wird CMD meist mit Aufbissschienen behandelt, die jedoch die eigentliche Ursache nicht beseitigen können.

CMD entsteht durch eine Biss-Störung, also fehlerhafte Zahnkontakte beim Zusammenbeißen mit einer Abweichung von weniger als 0,5 mm. Diese minimale Fehlstellung wird mit konventionellen Diagnoseverfahren der Zahnmedizin nicht sichtbar. Genau aus diesem Grund werden stattdessen verschiedene andere Faktoren wie Stress, Kiefergelenke, Psyche oder eine falsche Unterkieferlage als mögliche Ursachen betrachtet und darauf basierende Behandlungen entwickelt.
Dies erklärt auch, warum CMD-Behandlungen mit Aufbissschienen bei vielen Patienten keinen oder nur geringen Erfolg zeigen.
Woher kommen jedoch die Muskelverspannungen bei CMD (Biss-Störung)?
Wenn die Zähne beim Zusammenbeißen nicht richtig aufeinander passen, wird die Kaumuskulatur ungleich belastet. Genau in diesem Moment spannen sich nicht nur die Kaumuskeln an, sondern auch die Muskeln in Kopf, Gesicht, Nacken und Schultern – völlig unnötig und zudem genauso asymmetrisch wie bei der Kaumuskulatur.
In einem gesunden Kausystem bleiben diese Muskeln entspannt und werden nicht beeinträchtigt. Doch bei einer Biss-Störung (CMD) führt die ständige Mit-Anspannung besonders der Gesichtsmuskeln zu Verspannungen, die auf Dauer den benachbarten Trigeminusnerv reizen können – einen wichtigen Nerv, der Migräne auslösen oder verstärken kann.
Aktuell gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass genau diese Problematik eine Migräne auslösen und deren Verlauf sogar verschlimmern kann.
Studien aus verschiedenen Ländern, insbesondere aus Skandinavien, belegen bereits drei grundlegende Hypothesen:
- Ein Großteil der Migräne-Patienten leidet gleichzeitig unter CMD, meist unbemerkt.
- CMD kann zu Migräne führen oder damit zusammenhängen
- Eine CMD-Behandlung kann zu einer deutlichen Migräne-Verbesserung führen.
Außerdem weisen die internationalen Kopfschmerzdiagnostik-Richtlinien (Abschnitt 11.7) darauf hin, dass eine CMD vor der Migräne-Diagnose ausgeschlossen werden sollte – was in der Praxis jedoch kaum geschieht.
Gibt es hier also einen versteckten Lichtblick für Migränepatienten?
Therapie der CMD mittels Bisskorrektur zur Behandlung der Migräne – ein Ausblick
In der klassischen Zahnmedizin werden spezielle Beißschienen zur CMD-Behandlung eingesetzt, die den Kiefer entlasten sollen. Sie können jedoch nicht immer helfen, da die eigentliche und fast immer übersehene CMD-Ursache, also fehlerhafte Zahnkontakte beim Zubeißen, dadurch nicht beseitigt wird.
Um gezielt die Ursache zu behandeln, empfiehlt es sich stattdessen, eine Bisskorrektur in Betracht zu ziehen. Dadurch werden beim Zubeißen lediglich die Kaumuskeln auf harmonische Art und Weise belastet während gleichzeitig eine Entlastung der Kiefergelenke sowie der übrigen Kopf-, Nacken-, Gesichts- und Rückenmuskulatur stattfindet - genau wie es in einem gesunden Kausystem der Fall sein sollte. Die Bisskorrektur kann man mit dem Ersatz eines fehlenden Zahnrades im Getriebe vergleichen, welches ursächlich für die Problematik ist.
Durch die Biss-Korrektur entspannen sich die Muskeln innerhalb und außerhalb des Kausystems, der Trigeminusnerv wird entlastet, und dadurch können die Migräne-Beschwerden erheblich verbessert werden – ganz ohne Medikamente und ohne Aufbissschienen.
Bisskorrektur: Wie erfolgt die Behandlung?
Da die wahre CMD-Ursache, nämlich fehlerhafte Zahnkontakte beim Zusammenbeißen, in der klassischen Zahnmedizin immer noch unbekannt ist, wird die CMD-Behandlung in der Regel mit Aufbissschienen durchgeführt, die über Nacht oder sogar dauerhaft getragen werden mussten. Auch waren in besonderen Fällen kieferorthopädische oder prothetische Eingriffe indiziert.
Dr. Saeed Masouleh, ein führender Experte auf dem Gebiet der Zahnmedizin und Kieferorthopädie, hat eine einzigartige und innovative ursächliche Behandlungsmethode entwickelt, die sich als nachhaltiger und effizienter in der CMD-Therapie erweist. Er erläutert in diesem Zusammenhang: "CMD-Diagnoseverfahren und Therapiemethoden müssen in Bezug auf die eigentliche Ursache neu gedacht werden. Aufbiss-Schienen stellen keine nachhaltige und ursächliche Therapie dar, obwohl sie unter Umständen zur CMD-Verbesserung führen können. Das Therapieziel muss langfristig die Korrektur der fehlerhaften Zahnkontakte beim Zusammenbeißen sein, wobei sich das Kausystem auch ohne Schiene in einem funktionellen Gleichgewicht befindet."
Die erste Phase der Therapie erfolgt mit individuell hergestellten, dünnen oberen und unteren Aufbiss-Schienen, die mit speziellen Rampen ausgestattet sind. Diese sorgen dafür, dass beim Zusammenbeißen ausschließlich die Kaumuskulatur aktiviert wird, während alle anderen Muskeln entspannt bleiben.
In der zweiten Phase werden entweder die Kauflächen mit Hilfe spezieller Aufbisse gezielt umgeformt oder gezielte, minimale Zahnbewegungen im Zehntel-Millimeterbereich durch sogenannte Umstellungsschienen durchgeführt. Ziel ist es, am Ende der Behandlung gleichmäßige und harmonische Zahnkontakte zu erreichen – und das ohne den dauerhaften Einsatz von Aufbissschienen. "Durch eine maßgeschneiderte Anpassung der Zahnkontakte können wir vielen Migräne-Patienten ein weitgehend schmerzfreies Leben ermöglichen," so Dr. Saeed Masouleh.
Erfahrungen mit der CMD-Therapie
Dr. Masouleh weiß zu berichten, dass viele Migräne-Patienten nicht wegen Migräne, sondern aus kieferorthopädischen und ästhetischen Gründen zu ihm kamen und gar nicht wussten, dass ihre meist unerkannte CMD (Biss-Störung) die Ursache ihrer Migräne war. Interessanterweise sind diese Zusammenhänge und die genaue CMD-Ursache weder in der klassischen Medizin noch in der Zahnmedizin oder Kieferorthopädie bekannt. Voraussetzung für den Erfolg sind das Wissen des Behandlers über die genaue CMD-Ursache, ihre ursächliche Therapie und eine gute Nachsorge, auch zur langfristigen Stabilisierung des erreichten Ziels. Allein über den neuartigen und einzigartigen Ansatz in der CMD-Therapie gewannen über 90% der Migräne-Patienten weitgehende Schmerz- und Beschwerdefreiheit.
Bisskorrektur als Teil einer ganzheitlichen Migränetherapie
Wie Forschung und Studien schon heute zeigen, kann die Korrektur der fehlerhaften Zahnkontakte beim Zubeißen einen wesentlichen Einfluss auf die Migränetherapie haben. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene diesen Schritt gehen und sich ganzheitlich auf CMD untersuchen lassen. Wer diese Option in Betracht zieht, erhält die aussichtsreiche Chance, dass sein Leben wieder lebenswerter wird.