Migräne ist weit verbreitet. Laut Angaben der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft leiden hierzulande etwa 10 bis 15 Prozent der deutschen Bevölkerung unter den anfallsartigen Kopfschmerzen, die häufig von Schwindel und Übelkeit sowie Erbrechen begleitet werden. In der Regel kündigt sich ein Migräneanfall ein bis zwei Tage vorher an. Erste Vorboten können Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und eine erhöhte Licht- und Lärmempfindlichkeit sein. Bei einer akuten Migräneattacke helfen meistens nur Schmerzmittel oder migränespezifische Medikamente, um die Beschwerden einzudämmen. Außerdem sorgen Schlaf, absolute Ruhe, ein abgedunkelter Raum sowie reichlich Flüssigkeit ebenfalls für Linderung.
Migräne durch Nährstoffmangel
Es gibt verschiedene Ursachen, die Migräne auslösen können. Häufige Trigger sind Stress, Wetterumschwünge, alkoholische Getränke, das Auslassen einer Mahlzeit oder hormonelle Schwankungen. Darüber hinaus kann auch eine Unterversorgung mit Nährstoffen infrage kommen. Denn häufig weisen Migräne-Patienten eine deutliche Verminderung von folgenden Mineralstoffen und Vitaminen auf:
1. Vitamin D
Iranische Forscher konnten feststellen, dass Migräne-Patienten häufiger einen niedrigeren Vitamin-D-Spiegel aufweisen. Noch ist nicht ganz geklärt, wieso eine gute Versorgung mit Vitamin D Migräne lindern kann. Vermutlich kann das entzündungshemmende Vitamin D entzündliche Vorgänge im Nervensystem bessern. Des Weiteren benötigen wir das Sonnenvitamin für gesunde Knochen und starke Muskeln. Kommt es gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit zu einer Unterversorgung, kann die normale Muskelfunktion beeinträchtigt sein. Die Folge sind Verspannungen, die wiederum normale Kopfschmerzen triggern können.
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2. Magnesium
Magnesium gilt als lebensnotwendiger Mineralstoff für zahlreiche Funktionen. So braucht unser Körper Magnesium unter anderem für den Aufbau von Knochen und Zähnen sowie für die Nerven- und Muskelfunktion. Besteht eine Unterversorgung des Nährstoffes, kann dies eine Reizbarkeit von Muskel- und Nervenfasern begünstigen, weshalb es zu einem Migräneschub kommen kann. Hinzu kommt, dass aufgrund eines Mangels Muskelverspannungen und -krämpfen auftreten können, was als weiterer Auslöser für Spannungskopfschmerzen gilt.
3. Eisen
Mediziner konnten feststellen, dass bei Migräne-Patienten nicht selten der Energiestoffwechsel gestört ist. Das kann an einem Eisenmangel liegen. Denn das Spurenelement ist essenziell für den Energiestoffwechsel der Nervenzellen im Gehirn. Eine weitere Erklärung, warum ein Mangel an Eisen Migräne fördern kann: Das Spurenelement trägt zum Sauerstofftransport bei. Mangelt es uns an Eisen, wird auch das Gehirn unzureichend mit Sauerstoff versorgt, weswegen es leichter zu Kopfschmerzen und dementsprechend auch zu Migräne kommen kann.
4. B-Vitamine
B-Vitamine wie B2, B6, B12 sind essenziell für unseren Energiestoffwechsel im Gehirn. Da bei Migräne-Patienten dieser Energiestoffwechsel verändert ist, kann bei Migräne-Patienten die Versorgung mit B-Vitaminen nicht ausreichend sein. Außerdem kann ein Mangel an B-Vitaminen den Sauerstofftransport beeinträchtigen, was ebenfalls zu Kopfschmerzen und Migräneattacken führen kann. Mehrere Studien konnten nachweisen, dass eine Einnahme von Vitamin B2 sich positiv auf Kopfschmerzen auswirken kann. Und auch die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt daher in ihren Leitlinien Vitamin B2 als effektive Präventionsmaßnahme gegen Migräne.
5. Coenzym Q10
Das Coenzym ist essenziell für unsere Zellgesundheit und unterstützt verschiedene Enzyme bei zahlreichen Prozessen. Aus diesem Grund ist das Coenzym Q10 auch im Energiestoffwechsel im Gehirn beteiligt. Eine ausreichende Versorgung kann sich daher positiv auf Migräne auswirken – wie eine Studie iranischer Forscher feststellen konnte. Migräne-Patienten, die täglich Coenzym Q10 supplementierten, berichteten von einer Linderung der Migränesymptome. Zusätzlich konnte im Blut eine Abnahme des Migränemarkers CGRP nachgewiesen werden.