Hashimoto: Symptome, Ursachen und Behandlung

Hashimoto: Was Sie über die Autoimmunkrankheit wissen sollten

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunkrankheit, die zu einer chronischen Schilddrüsenentzündung führt. Anhand welcher körperlichen Anzeichen Sie die Erkrankung erkennen können, welche Ursachen Hashimoto auslösen und welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen, erfahren Sie hier.

Was ist Hashimoto?

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse, welche durch das körpereigene Immunsystem hervorgerufen wird. Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das unterhalb des Kehlkopfes sitzt. Ihre Schilddrüsenhormone beeinflussen den Stoffwechsel, Kreislauf, Wachstum und die Psyche. Hashimoto-Thyreoiditis tritt oft mit anderen Autoimmunkrankheiten wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Diabetes mellitus Typ 1 (Zuckerkrankheit) und die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) auf. Frauen erkranken wesentlich (4 von 1000) häufiger an Hashimoto als Männer (1 von 1000). Hashimoto-Thyreoiditis kann nicht geheilt werden. Allerdings: Mit der richtigen Therapie können Betroffene mit der Autoimmunerkrankung gut leben.

Übrigens: Expert:innen gehen davon aus, dass mittlerweile ca. die Hälfte der Deutschen an einer Erkrankung der Schilddrüse leiden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie Beschwerden haben und den Verdacht, an einer Schilddrüsenentzündung zu leiden.

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Ursachen von Hashimoto

Bei einer Autoimmunkrankheit attackiert der Organismus körpereigenes Gewebe – in diesem Fall die Schilddrüse. Wieso das geschieht, ist nicht genau bekannt. Experten vermuten eine bakterielle oder virale Infektion, die Hashimoto verursacht. Die Krankheit verläuft so, dass durch die Entzündung die Schilddrüse angegriffen wird und zunächst eine große Menge Schilddrüsenhormone ins Blut gelangen. Es kommt zu einer Schilddrüsenüberfunktion. Im weiteren Verlauf wird das Organ immer funktionsuntüchtiger, sodass der Spiegel der Schilddrüsenhormone absinkt. Folglich entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion.

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Symptome von Hashimoto

Die Autoimmunkrankheit äußert sich durch sehr vielfältige Symptome, da die Schilddrüse viele Körperfunktionen beeinflusst. Aus diesem Grund bleibt die Krankheit lange unentdeckt.

Zu den Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion gehören:

  • Unruhe und Nervosität
  • Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
  • Haarausfall
  • Durchfall
  • Herzklopfen
  • Schwitzen
  • Zittern 
  • Betroffenen ist schnell zu warm
  • Zyklusstörungen bei Frauen
  • Schlafstörungen
  • Verdauungsprobleme
  • Muskelschwäche

Eine Schilddrüsenunterfunktion äußert sich durch folgende körperliche Anzeichen:

  • Antriebsarmut
  • Müdigkeit
  • Niedergeschlagenheit
  • Gewichtszunahme trotz normaler Nahrungszufuhr
  • Trockenes, strohiges Haar
  • Haarausfall
  • Heiserkeit
  • Verstopfung
  • Niedriger Puls
  • Trockene Haut
  • Schwellungen im Gesicht (Augenlider), an Armen und Beinen
  • Betroffene frieren schnell
  • Zyklusstörungen bei Frauen
  • Gedächtnisprobleme, verlangsamtes Denken
  • Muskelschwäche
  • Leistungsminderung

Behandlung von Hashimoto

Der Arzt kann Hashimoto mithilfe eines Bluttests und einer Ultraschalluntersuchung feststellen. Um die Schilddrüsenfunktion zu normalisieren, nehmen Betroffene das Schilddrüsenhormon Levothyroxin (L-Thyroxin) in Tablettenform ein. Regelmäßige Blutkontrollen sind bei einer Behandlung mit Schilddrüsenhormonen unerlässlich.

Studien deuten darauf hin, dass ein Mangel von Eisen sich möglicherweise negativ auf die Funktion der Schilddrüse auswirken kann. Ebenso wichtig ist das Spurenelement Selen beim Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel. Erkrankte sollten sich daher gesund, ausgewogen und mikronährstoffreich ernähren.

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In einigen Fällen – wenn beispielsweise eine Krebserkrankung der Schilddrüse oder ein bösartiger Schilddrüsentumor diagnostiziert werden – wird eine Entfernung der Schilddrüse in Betracht gezogen. Auch beeinträchtigende Beschwerden wie Atem- bzw. Schluckstörungen oder bei Vergrößerung des Schilddrüsengewebes, medizinisch Struma genannt, können eine Entfernung der Schilddrüse veranlassen.

Wie lange kann man mit Hashimoto leben?

Wie bereits erläutert, ist Hashimoto-Thyreoiditis eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angegriffen und zerstört wird. Die Krankheit verläuft meist schleichend und kann über Jahre hinweg unentdeckt bleiben. Eine Heilung gibt es nicht, jedoch kann sie gut behandelt werden.

Jedoch: Mit einer lebenslangen Hormontherapie können die Symptome gelindert und ein normaler Stoffwechsel aufrechterhalten werden. Die Lebenserwartung von Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis ist in der Regel nicht eingeschränkt, solange die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Es ist jedoch wichtig, regelmäßig die Schilddrüsenwerte kontrollieren zu lassen und sich an die Therapieempfehlungen des Arztes zu halten, um Komplikationen zu vermeiden.

Quellen:

Hashimoto-Thyreoiditis – eine neue Volkskrankheit

gesundheitsinformationen.de

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie

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