Was ist Gicht?
Die Gicht ist eine entzündliche Gelenkerkrankung und gehört zu den typischen Zivilisationskrankheiten. Sie tritt vor allem im höheren Alter und infolge eines ungesunden Lebensstils auf. Die Erkrankung kann chronisch verlaufen, sich aber auch durch äußerst schmerzhafte, akute Gichtanfälle äußern. Eine Gicht entsteht, wenn die Harnsäurespiegel im Blut stark erhöht sind – dieser Zustand wird als Hyperurikämie bezeichnet. Die Harnsäure wandert nämlich vom Blut in das Gewebe unserer Gelenke und Organe, wo es sich festsetzt und auskristallisiert. Die Harnsäurespiegel können entweder infolge einer Nierenerkrankung erhöht sein, da die Nieren für die Ausscheidung von Harnsäure zuständig sind. Oder die Hyperurikämie tritt infolge eines ungesunden Lebensstils mit einer purinreichen Ernährung auf. Die Purine aus unserer Nahrung werden im Körper zu Harnsäure umgewandelt und ein Überschuss kann zu einem Gichtanfall mit den folgenden Symptomen führen.
Gicht: 3 Anzeichen eines Gichtanfalls
1. Starke Gelenkschmerzen
Ein akuter Gichtanfall geht in der Regel mit enorm starken Gelenkschmerzen einher. Besonders häufig sind die großen Zehen betroffen, aber auch die Knie, Hände und Finger können betroffen sein. Die Schmerzen treten vor allem nachts auf und können für Betroffene unerträglich werden – insbesondere dann, wenn das Gelenk berührt oder bewegt wird. In der Therapie werden daher akut Schmerzmittel und Entzündungshemmer verabreicht, um den Gichtanfall zu stoppen.
2. Geschwollene Gelenke
Da sich bei einem Gichtanfall die betroffenen Gelenke entzünden, liegen auch die typischen Entzündungszeichen vor: Schwellung, Rötung, Schmerzen, Wärme und eingeschränkte Beweglichkeit. Darüber hinaus können sich sogenannte Gichtknoten bilden, in denen sich die Harnsäure ablagert. Solche Knoten sind mit bloßem Auge zu sehen, weswegen ein geschwollenes Gelenk ein typisches Anzeichen der Gicht darstellt. Da die Gichtknoten zu Verformungen führen und aufplatzen können, bedürfen sie einer schnellen ärztlichen Behandlung.
3. Nierensteine
Ebenso wie sich Harnsäure in Ihren Gelenken ansammeln kann, so kann sie auch in bestimmten Organen auskristallisieren. Besonders häufig sind davon die Nieren betroffen, weswegen Nierensteine ein erster Hinweis auf erhöhte Harnsäurespiegel sein können. Setzt sich ein solcher Harnsäurestein in den Harnwegen fest, geht dies mit quälenden Schmerzen einher. Da die Niere hierdurch Schaden nehmen kann, ist eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig.
So beugen Sie einem Gichtanfall vor
- Meiden Sie purinhaltige Lebensmittel wie Fleisch, bestimmte Fischsorten (Sardinen, Makrele, Hering, Thunfisch) sowie Meeresfrüchte und Schalentiere.
- Meiden Sie Fruchtsäfte und andere Quellen hochkonzentrierter Fructose, da diese den Harnsäurespiegel erhöht und den Abbau reduziert.
- Alkohol vermindert die Ausscheidung von Harnsäure und sollte daher gemieden werden.
- Greifen Sie stattdessen zu Obst, Gemüse, Vollkorngetreide und zu pflanzlichen Proteinquellen wie Hülsenfrüchten oder Nüssen.
Quellen: pharmazeutische-zeitung.de, msdmanuals.com