Beim Lachen geht in unserem Gesicht die Sonne auf: Die Augen strahlen, die Lippen öffnen sich, die Zähne blitzen. Das können sie aber nur, wenn die Mundflora gesund ist. Sie besteht aus Bakterien, Pilzen und Viren, die einen unsichtbaren Biofilm auf Zähnen, Schleimhäuten und der Zunge bilden. Der ist ungefährlich, solange das Immunsystem gut arbeitet und genügend Speichel die Zähne umspült und reinigt. Zu den Aufgaben des Speichels gehört aber auch, Nährstoffe aus dem Essen zu lösen. Denn die Verdauung beginnt bereits im Mund. Täglich produzieren die Drüsen in der Mundhöhle einen halben bis anderthalb Liter Speichel. Um diese Menge konstant halten zu können, sollten wir täglich mindestens eineinhalb Liter Flüssigkeit zu uns nehmen, am besten eignen sich kalziumreiches Mineralwasser oder ungesüßter Pfefferminztee, denn Minze regt den Speichelfluss zusätzlich an.
Süße und saure Nahrungsmittel gefährden unser Ökosystem im Mund
Eine einseitige, zuckerreiche Ernährung oder chronische Erkrankungen wie Diabetes können die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen: Dann vermehren sich die Bakterien unkontrolliert und bilden einen zähen Belag auf den Zähnen, die Plaque. Besonders gern lagern sich die Bakterien zwischen den Zähnen ab, weil sie dort selten gestört werden. Je dicker der Belag, desto gefährlicher.
Bestimmte Bakterienstämme in der Plaque, vor allem die Streptokokken, lösen Karies aus: Beim Abbau von
Zucker entstehen Säuren, die Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor und Fluor aus dem Zahnschmelz herauslösen – er wird porös. Außerdem verursacht die Plaque Parodontose, weil sich die Bakterien auch bevorzugt an den Rändern von Kronen und Brücken festsetzen. Dort reizen sie das
Zahnfleisch, es entzündet sich und blutet. Wird Parodontose nicht behandelt, kann sie zum Verlust der Zähne führen.
Eine weitere Gefahr: Die Bakterien gelangen über die Blutbahn direkt in den Körper und breiten sich überall aus. Studien belegen, dass Parodontose das Risiko für Herzinfarkt und Diabetes erhöhen kann.