
Ob durch einen Unfall oder ein dummes Missgeschick – haben Sie einen Zahn verloren, müssen Sie rasch agieren. Denn je schneller Sie beim Zahnarzt sind, desto höher stehen die Chancen, Ihren Zahn zu retten. Erfahren Sie im Folgenden, welche Akutmaßnahmen Sie ergreifen sollten und welche langfristigen Lösungen bei einem Zahnverlust möglich sind.
Zahn verloren, was tun? Ergreifen Sie diese Sofortmaßnahmen
- Eine der wichtigsten Maßnahmen, die Sie sofort ergreifen sollten, ist den verlorenen Zahn zu finden. Ganz wichtig: Halten Sie ihn am besten an der Krone und vermeiden Sie den Kontakt mit der Wurzel.
- Geben Sie den ausgefallenen Zahn in ein Glas kalte Milch oder in einen Behälter mit Kochsalzlösung und suchen Sie unverzüglich einen Zahnarzt auf. Vermeiden Sie es, den Zahn in Wasser zu legen oder ihn trocknen zu lassen.
- Es gibt auch alternativ Zahnrettungsboxen aus der Apotheke, die mit Zellnährlösung gefüllt sind und in denen der Zahn mindestens 24 Stunden aufbewahrt werden kann.
Wichtig: Ihr Zahn darf nicht länger als eine Stunde trocken legen, ansonsten ist er nicht mehr zu retten.
Kann man einen ausgefallenen Zahn wieder einsetzen?
Die gute Nachricht: Haben Sie Ihren Zahn verloren, kann Ihr Arzt ihn retten. Der ausgefallene Zahn wird zunächst gereinigt, ebenso wie die Wunde unter lokaler Betäubung. Um herauszufinden, ob sich noch Zahnreste an der Bruchstelle befinden, wird eine Röntgenaufnahme gemacht, ehe im Anschluss die Wurzelspitze gekürzt und in das knöcherne Zahnfach eingesetzt wird. Zusätzlich wird der Zahn mit einer Schiene für etwa zwei Wochen fixiert. Nach etwa sechs Wochen ist der Zahn wieder fest angewachsen. Gut zu wissen: Fehlendes Empfinden ist ein Anzeichen, dass der Zahnnerv nicht richtig anwächst. Eine Wurzelbehandlung kann dann helfen.
Zahn verloren: Möglichkeiten für einen Zahnersatz
Konnte der Zahn nicht gerettet und wieder eingesetzt werden, können andere zahnärztliche Behandlungen in Betracht gezogen werden, um die Lücke zu schließen.
- Zahnimplantate: Ein Zahnimplantat ist eine dauerhafte Lösung für den Verlust eines Zahns. Dabei wird eine künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingeführt und mit einer Krone versehen. Dies bietet eine natürliche Ästhetik und Funktionalität.
- Brücken: Eine Zahnbrücke ist eine Alternative, wenn benachbarte Zähne vorhanden sind. Die fehlende Zahnlücke wird durch eine Brücke geschlossen, die an den angrenzenden Zähnen befestigt wird.
- Teilprothesen: Teilprothesen werden verwendet, wenn mehrere Zähne verloren gegangen sind. Sie bieten eine abnehmbare Lösung, um die Zahnlücken zu schließen.
- Vollprothesen: Vollprothesen werden verwendet, wenn alle Zähne verloren gegangen sind. Sie bieten eine herausnehmbare Lösung für den Ersatz aller Zähne.
Die Wahl der richtigen langfristigen Lösung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der verlorenen Zähne, dem Zustand des Kieferknochens und Ihren individuellen Bedürfnissen. Ihr Zahnarzt wird Ihnen dabei helfen, die beste Option für Sie zu finden.
Ein Stück Zahn verloren: Das müssen Sie beachten
Wenn Ihnen ein Stück abgebrochen ist, treten die gleichen Sofortmaßnahmen wie bei einem ausgefallenen Zahn in Kraft. Auch hier gilt: Je schneller Sie handeln, desto besser!
Das abgebrochene Zahnstück kann mithilfe eines Kunststoffklebers von Ihrem Zahnarzt wieder angeklebt werden. Mittels mit einer Blaulichtlampe wird dieser ausgehärtet. Wichtige Voraussetzung: Ihr Zahnschmelz sowie die Nachbarzähne sollten intakt sein. Belasten Sie den Zahn über einen gewissen Zeitraum hinweg mit Vorsicht. Heißt, vermeiden Sie in der Zwischenzeit harte oder klebrige Lebensmittel, die den beschädigten Zahn weiter belasten könnten. Putzen Sie Ihre Zähne vorsichtig, um den beschädigten Bereich nicht weiter zu reizen. Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste und vermeiden Sie starkes Drücken. Wenn Sie Schmerzen haben, können Sie vorübergehend Schmerzmittel einnehmen, die Ihnen von Ihrem Zahnarzt empfohlen wurden.
Wenn die abgebrochene Stelle nicht geklebt werden kann, kann die fehlende Zahnecke mit kunststoffhaltigem Material ersetzt werden. Bei größeren Schäden kann eine Teilkrone oder eine komplette Überkronung ratsam sein.
Zahnverlust durch Parodontitis:
Zähne können lockerer werden und ausfallen, wenn eine Parodontitis vorliegt, also ein entzündeter Zahnfleischrückgang. Veränderungen der Zahnstellung, Mundgeruch, Zahnfleischbluten und locker werdende Zähne sind ein Anzeichen für eine Parodontitis. Wird diese nicht behandelt, kann ein Zahnverlust drohen:
Wenn das Zahnfleisch zurückgeht und Taschen entstehen, wird der Zahnhals nach und nach freigelegt und die knöcherne Halterung bildet sich zurück. Dadurch fehlt dem Zahn die ausreichende Unterstützung und Stabilität durch das Zahnbett. Dies kann letztendlich zu einer Lockerung der Zähne führen und im schlimmsten Fall zum Verlust eines Zahns.
Ist ein Zahn bereits ausgefallen oder durch Parodontose so stark geschädigt und gelockert, dass er vom Zahnarzt nicht mehr erhalten werden kann, bietet sich die Versorgung mit einem Zahnimplantat an.
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