Zyklusstörungen - Ursachen und Behandlung

Zyklusstörungen

Jede Abweichung des "normalen" Zyklus wird medizinisch als Zyklusstörung bezeichnet. Fast jede Frau ist mindestens einmal im Leben von einer Zyklusstörung betroffen.

Menstruationszyklus© Fotolia / reineg
Menstruationszyklus

Welche Formen von Zyklusstörungen gibt es?

Die häufigste Form ist wohl die unegelmäßige Regelblutung - das heißt, die Periode kommt entweder zu früh oder zu spät. Normalerweise kommt die Regelblutung ziemlich genau alle 28 Tage. Die normale Regelblutung dauert vier bis fünf Tage. Meistens ist sie am zweiten Tag am stärksten.

Durch verschiedene Ursachen – diese werden später noch erklärt – kann sich dieser Zeitraum aber verschieben. Auch zu schwache oder extrem starke Regelblutungen fallen unter die Zyklusstörungen. Besonders unangenehm ist es, wenn es zu dauernden Zwischenblutungen oder auch Schmierblutungen kommt.

Sicher ist es nicht ungewöhnlich, dass die Periode besonders bei jungen Mädchen anfangs noch recht unregelmäßig ist. Der Hormonhaushalt pendelt sich erst mit der Zeit ein. Auch wenn die Wechseljahre der Frau beginnen, kann es zu unregelmäßigen Regelblutungen kommen. Dies alles ist noch kein Grund zur Sorge. Sollte die Blutung aber vollständig ausbleiben oder extrem lange anhalten, ist es richtig seinen Gynäkologen aufzusuchen.

Welche Ursachen gibt es für Zyklusstörungen?

Zum einen kann der Hormonhaushalt der Frau durcheinander gekommen sein. Dies kann durch Erkrankungen der Schilddrüse relativ schnell passieren. Aber auch psychische Belastungen wirken sich auf den Hormonhaushalt aus. Auch Erkrankungen, die die Nieren, die Leber oder Bauchspeicheldrüse betreffen, bringen den Hormonhaushalt durcheinander. Daher ist es wichtig, bei anhaltenden Zyklusstörungen seinen Arzt aufzusuchen.

Wenn eine Frau extremen Leistungssport betreibt, kann dies dazu führen, dass die Regelblutung ausbleibt. Viele Frauen im Hochleistungssport haben dauerhaft mit Zyklusstörungen zu kämpfen. Sicher kann das Ausbleiben der Regelblutung auch genetische Ursachen haben. So können Geschlechtsorgane fehlgebildet sein oder ein Abschnitt des Zwischenhirns ist geschädigt.

Bei einigen Frauen kann sich eine Zyklusstörung auch in Form einer Scheinschwangerschaft zeigen. Die Seele hat einen großen Einfluss auf den Körper und wenn eine Frau schon länger einen unerfüllten Kinderwunsch hegt, ist dies eine schwere seelische Belastung, die sich auf den Hormonhaushalt auswirkt Der Körper spielt der Frau praktisch eine Schwangerschaft vor.

Drüsenerkrankungen können zu viele männliche Geschlechtshormone produzieren, was dann ebenfalls zu einem Ausbleiben der Regelblutung führen kann. Wer eine Diät nach der anderen macht und dadurch dauernde Gewichtsschwankungen, wird früher oder später Zyklusstörungen bekommen. Auch Essstörungen, wie Magersucht, führen oft zum Ausbleiben der Regelblutung.

Sicher gibt es auch natürliche Ursachen für Zyklusstörungen. Vor Beginn der Wechseljahre stellt sich der Hormonhaushalt langsam um und dies führt zu unregelmäßigen Blutungen. Ein ganz normaler Vorgang. Selbstverständlich bleibt die Regelblutung auch bei einer bestehenden Schwangerschaft aus, was natürlich keine Zyklusstörung sondern ein ganz natürlicher Vorgang ist. Auch Eileiter oder Eierstockentzündungen können zu Zyklusstörungen führen.

Welche Beschwerden treten bei einer Zyklusstörung auf?

Das ist völlig unterschiedlich. Einige Frauen bemerken nur ein Ausbleiben der Regelblutung, haben ansonsten aber keine Beschwerden. Wenn die Regelblutung aber nicht ausbleibt, sondern im Gegenteil viel länger als üblich anhält, sieht das meistens ganz anders aus. Die Leistungsfähigkeit kann herabgesetzt sein. Die Frau leidet unter Müdigkeit und das ganze kann noch von Unterleibs-und Rückenschmerzen begleitet sein. Auch Kopfschmerzen sind bei langen Regelblutungen keine Seltenheit. Wenn eine Eierstockentzündung vorliegt, wird die Frau starke Unterleibsschmerzen haben. Hier sollte Frau aufpassen, Eierstockentzündungen können ohne richtige Behandlung, leicht chronisch werden. Auch Verstopfungen oder Blähungen können auftreten.

Was macht der Arzt?

Wenn eine Frau unter Zyklusstörungen leidet, sollte sie ihren Arzt aufsuchen. Als erstes wird er sich natürlich die Beschwerden der Patientin anhören. Gut ist es dann, wenn die Frau genaue Daten nennen kann. Wie ist die Dauer des Zyklus, wie lange hielt die Blutung an, war sie eher stark oder schwach. Ganz wichtig, seit wann gibt es diese Zyklusstörungen und sind andere Erkrankungen bekannt? Danach wird der Arzt eine körperliche Untersuchung der Frau vornehmen. Auch eine Blutabnahme für die Bestimmung des Hormonspiegels kann erforderlich sein. Ein Ultraschall oder eine Computertomografie können es erleichtern, die richtige Diagnose zu finden. Um eine Zyklusstörung erfolgreich behandeln zu können, muss zunächst die Ursache gefunden werden. Wenn diese Ursache gefunden ist, lassen sich die meisten Zyklusstörungen relativ leicht beheben.

Wie kann die Zyklusstörung behandelt werden?

Hier steht natürlich die Ursache im Vordergrund. Sollte eine Schildddrüsenerkrankung vorliegen, muss diese richtig behandelt werden. Dann wird sich die Zyklusstörung von alleine geben. Sollten Zysten an den Eierstöcken der Übeltäter sein, sollte in Absprache mit dem Arzt, über die Entfernung dieser Zysten gesprochen werden. Und wenn die Eileiterentzündung behandelt ist, wird es auch keine Zyklusstörungen mehr geben. Wenn der Hormonspiegel nicht mehr passend ist, kann der Arzt auch hier mit den passenden Hormonen helfen. Sollten aber die Lebensgewohnheiten der Patientin die Ursache sein, muss die Frau überlegen wie sie diese am besten ändern kann.

Was kann man selber tun?

Der Hormonhaushalt der Frau ist ein Sensibelchen. Er möchte gehegt und gepflegt werden. Eine gesunde Lebensweise kann hier vorbeugend wirken. Nicht rauchen und wenig Alkohol sind schon mal eine gute Idee. Auch ein gesundes Körpergewicht und normale sportliche Betätigung sind gute Voraussetzungen, um Zyklusstörungen zu vermeiden. Frau sollte sich auch vor starken Gewichtsschwankungen durch viele Diäten in Acht nehmen. Eine gesunde Ernährung vermeidet dies. Sicher spielt auch die seelische Verfassung eine große Rolle. Daher sollte emotionaler Stress nach Möglichkeit vermieden werden.

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