Weibliche Prostata: 3 spannende Fakten

Viele wissen gar nicht von ihrer Existenz und es ranken sich noch immer zahlreiche Mythen um sie: die weibliche Prostata. Erfahren Sie, welche Funktionen sie erfüllt und warum nicht alle Frauen eine Paraurethraldrüse haben.

Ja, tatsächlich haben auch Frauen eine Art Prostata. Erfahren Sie, worin sie sich von der männlichen Variante unterscheidet und welche Funktionen diese sogenannte Paraurethraldrüse erfüllt.

Weibliche Prostata: 3 spannende Fakten

1. Auch Frauen können ejakulieren

Zwar ist die Beobachtung, dass auch Frauen bei Geschlechtsverkehr und Orgasmus ein Sekret absondern (engl. „squirting“) können, nicht neu. Allerdings war lange unklar, ob es sich dabei nicht lediglich um eine sogenannte Belastungsinkontinenz während des Orgasmus handelt und die Flüssigkeit Urin ist. Anatomische Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass das Ejakulat in den meisten Fällen nicht über die Harnröhre, sondern tatsächlich über die Paraurethraldrüsen (med. Begriff für die weibliche Prostata) abgesondert wird und wie beim Mann Prostata-spezifisches Antigen (PSA) enthält. Ob und wie viel Flüssigkeit bei sexueller Stimulation über die weibliche Prostata abgesondert wird, ist aber individuell äußerst unterschiedlich.

2. Nicht jede Frau hat eine Prostata

Im Gegensatz zur männlichen Prostata ist nicht jede Frau mit dieser Drüse ausgestattet. Während des dritten Monats der embryonalen Entwicklung beginnt die Entwicklung der Prostata. Bei männlichen Embryonen wird die Formung durch Testosteron vorangetrieben und gewährleistet. Bei weiblichen Embryonen mit niedrigerem Testosteronspiegel geht die Bildung der Prostata feminina daher nicht oder nur zum Teil vonstatten. In dieser Studie aus Österreich, die im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde, waren bei jeder zweiten Frau die Paraurethraldrüsen und somit die weibliche Prostata vorhanden.

3. Die weibliche Prostata hat verschiedene Formen

Dass sich um die weibliche Prostata nach wie vor viele Mythen ranken und sogar ihre Existenz nicht allgemein bekannt ist, könnte auch daran liegen, dass es sie in einigen verschiedenen Ausprägungen gibt. So identifizierte der Mediziner Milan Zaviacic in den 80er und 90er Jahren am Universitätsklinikum in Bratislava anhand von 200 Patientinnen und 150 Autopsien sechs anatomische Formen der weiblichen Prostata, die sich in Größe und Anzahl der Drüsengänge voneinander unterscheiden. Grundsätzlich liegt die weibliche Prostata nah am Scheideneingang und besteht in der Regel aus mehreren Paraurethraldrüsen rund um die Harnröhre.

Quellen: medical-tribune.de, researchgate.net, quarks.de, wimpissinger.net