
Für einen gesunden Intimbereich kann Frau einiges tun. Vor allem ist eine intakte Scheidenflora unabdingbar. Wird dieses Milieu aus nützlichen Bakterien aber gestört, kann es zu erheblichen Unannehmlichkeiten wie Juckreiz oder Geruchsbildung kommen. Doch wodurch kann das sensible Scheidenmilieu gestört werden?
Häufige Gründe für Juckreiz nach der Periode
Die Periode ist eine besondere Phase des Menstruationszyklus. Jetzt wird die zuvor aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgetragen und durch die Vagina ausgeschieden.
Einige Frauen spüren nach der Periode einen Juckreiz. Dies kann eine harmlose Reaktion des Körpers auf Periodenprodukte sein – kann aber auch auf Infektionen hindeuten.
1. Tampons und Binden verursachen Scheidentrockenheit
Einer der häufigsten Gründe für Juckreiz nach der Periode können die Monatshygieneartikel sein. Tampons, Binden oder Slipeinlagen können Ihren sensiblen Intimbereich austrocknen, sodass sich bereits während oder nach der Periode ein Jucken oder ein Brennen bemerkbar macht.
Vor allem Tampons saugen nicht nur das Menstruationsblut, sondern auch die Feuchtigkeit der Vaginalschleimhaut auf. Viele Frauen berichten, dass ein Wechsel auf eine Menstruationstasse Abhilfe schaffen kann. Denn diese nimmt ausschließlich das Menstruationsblut auf, was die Schleimhäute vorm Austrocknen schont.
2. Vagina juckt aufgrund hormoneller Veränderungen
Auch hormonelle Veränderungen können den Juckreiz hervorrufen. Während Ihrer Tage ist der Östrogenspiegel sehr niedrig. Er steigt erst danach wieder an.
Der temporäre Hormonmangel kann daher verantwortlich sein, dass Ihre Scheide trockener wird und sich dies durch den lästigen Juckreiz im Intimbereich bemerkbar macht. Hormonfreie Befeuchtungsgele oder -salben helfen gegen die Scheidentrockenheit und sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
3. Infektionen führen zu Juckreiz
Infektionen durch Pilze, Bakterien oder Viren können ebenfalls zu Juckreiz im Intimbereich führen. Zu den häufigsten Infektionen gehören Scheidenpilz, bakterielle Vaginose und Herpes genitalis.
Pilze und andere Erreger können etwa über die Hände in die Scheide und Vagina gelangen. Beim Einsetzen von Tampons etwa können Übertragungen stattfinden. Achten Sie daher auf eine sehr gute Hygiene beim Umgang mit Periodenprodukten.
Juckreiz nach Periode: Wann einen Arzt aufsuchenß
Nehmen Sie den vaginalen Juckreiz auf jeden Fall ernst und suchen Sie Ihren Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin auf. Haben Sie neben dem Juckreiz noch einen bröckligen weißen Ausfluss, kann hinter dem Juckreiz ein Scheidenpilz stecken.
Nehmen Sie hingegen einen eher dünnflüssigen und nach Fisch riechenden Ausfluss wahr, handelt es sich um eine sogenannte bakterielle Infektion (Vaginose). Begleiten ein starker Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen den Juckreiz im Intimbereich, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit um eine Blasenentzündung.
Trockene Vagina – so vermeiden Sie Juckreiz
Aufgrund Ihrer Trockenheit kann der Schutzmechanismus Ihrer Vagina beeinträchtigt werden, sodass Krankheitserreger leichter eindringen können. Damit Ihre Scheide nicht noch wunder wird und weiter in Mitleidenschaft gerät, sollten Sie ein paar Dinge beachten:
- Tragen Sie Unterwäsche aus Baumwolle, diese ist atmungsaktiver als Stoffe aus Synthetik. Und verzichten Sie auf String-Tangas, die für Reibungen sorgen können.
- Achten Sie auf die richtige Intimhygiene. Waschen Sie Ihren Intimbereich ausschließlich mit Wasser. Duschgels oder Seife zerstören die Milchsäurebakterien, die für ein saures und gesundes Scheidenmilieu sorgen.
- Trocknen Sie Ihren Intimbereich nach dem Waschen gründlich ab.
- Wohltuend und lindernd bei einer juckenden und wunden Scheide sind Sitzbäder mit Kamille.
- Wenn Sie an einer Allergie gegen Hygieneartikel oder Waschmittel leiden, sollten Sie diese Produkte vermeiden.