
Einmal im Monat steht bei uns Frauen die Regelblutung an. Jede reagiert dabei anders auf die Menstruation: Manche haben während ihrer Menstruation keinerlei Beschwerden, einige Frauen haben mit Unterleibsschmerzen, Heißhungerattacken oder einer miesen Laune zu kämpfen. Worüber die wenigsten sprechen, sind Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Blähungen, die durch die Periode verursacht werden.
Warum haben wir Durchfall während der Periode?
Häufiger Stuhlgang oder sogar Durchfall sind während der Periode nicht selten. Schuld daran sind zwei Hormone, die die Verdauungsprobleme verursachen.
- Prostaglandine: Das Gewebshormon Prostaglandine sorgt dafür, dass sich die Gebärmutter während der Menstruation zusammenzieht, um die Schleimhaut abzustoßen. Jedoch kann das Hormon auch Einfluss auf den Darm haben und die Verdauung anregen.
- Progesteron: Viele Frauen fühlen sich vor Ihrer Periode aufgebläht und leiden unter Verstopfungen. Das liegt an dem Progesteronspiegel, der vor der Periode ansteigt. Zu Beginn der Periode fällt er rasant ab, sodass Sie häufiger die Toilette aufsuchen müssen.
Durchfall während der Periode: Diese 5 Tipps helfen!
1. Viel trinken
Durchfall kann zu Dehydration führen, die die Symptome weiter verschlimmern kann. Achten Sie daher darauf, ausreichend zu trinken, um Ihren Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten. Empfehlenswert sind Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Fruchtsäfte. Vermeiden Sie hingegen koffeinhaltige und alkoholische Getränke, die den Durchfall verstärken können.
2. Schonkost essen
Während der Periode ist es wichtig, auf eine ausgewogene und schonende Ernährung zu achten. Verzichten Sie auf schwer verdauliche Lebensmittel wie fettiges Essen, Fast Food, rohes Gemüse und stark gewürzte Speisen. Greifen Sie stattdessen zu leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Reis, Nudeln, Toast, Kartoffeln, Bananen und Äpfeln. Diese Lebensmittel liefern wichtige Nährstoffe und helfen, den Darm zu beruhigen.
3. Probiotika einnehmen
Probiotika sind lebende Bakterien, die die Darmflora positiv beeinflussen und die Verdauung unterstützen können. Es gibt Hinweise darauf, dass Probiotika die Symptome von Durchfall, einschließlich Durchfall während der Periode, lindern können. Sie können Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder als Joghurt mit lebenden Kulturen zu sich nehmen.
4. Wärme anwenden
Wärme kann helfen, Krämpfe und Schmerzen im Unterleib zu lindern. Legen Sie eine Wärmflasche auf Ihren Bauch oder nehmen Sie ein warmes Bad. Auch ein warmes Getränk wie Ingwertee kann wohltuend sein.
5. Stress reduzieren
Stress kann die Symptome von Durchfall verschlimmern. Nehmen Sie sich daher Zeit für Entspannung und Stressabbau. Versuchen Sie Yoga, Meditation oder andere Entspannungstechniken. Auch ausreichend Schlaf kann helfen, Stress zu reduzieren.
Blutiger Durchfall während der Periode: Was tun?
Bemerken Sie Blut im Stuhl, sorgt das meistens für einen Schrecken. Aber in den meisten Fällen ist Blut im Stuhl harmlos. Hellrotes Blut ist häufig die Ursache für Hämorrhoiden oder für kleine Risse in der Haut des Enddarms. Weitere Gründe könnten Darmpolypen oder ein Magengeschwür sein. In seltenen Fällen können Tumore infrage kommen. Des Weiteren kann es sich bei dem Blut auch mit großer Gewissheit um Ihr Menstruationsblut handeln. Es kann sich leicht mit Ihrem Stuhl vermischen, gerade wenn Sie Binden oder Periodenwäsche tragen. Zur Sicherheit sollten Sie dennoch die genaue Ursache von einem Arzt abklären lassen, vor allem wenn Beschwerden wie Bauchschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen dazu kommen.
Wann zum Arzt?
Zum Ende der Periode sollte auch der Durchfall aufhören. Wenn dies nicht der Fall ist, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Möglicherweise steckt eine ernsthafte Erkrankung hinter den Beschwerden.
Nicht nur Durchfall während der Periode: Was hilft bei Blähungen, Übelkeit und Erbrechen?
1. Blähungen
Kurz vor der Regel und zu Beginn haben viele Frauen mehr Appetit auf ungesundes Essen, Süßigkeiten oder fettige Speisen. Der Grund für den Heißhunger sind die Hormonschwankungen am Ende des Zyklus. Der Progesteronspiegel steigt, während der Östrogenspiegel sinkt, was den Appetit anregen kann. Eine vermehrte Nahrungsaufnahme und ungesunde zuckerhaltige sowie fettreiche Speisen sorgen dementsprechend für einen aufgeblähten Bauch und Verstopfungen. Die Verdauung ist überfordert. Die Zerkleinerung und Verwertung der Nahrung dauert länger, wodurch mehr Gase entstehen können, die zu Blähungen führen.
Aber nicht nur die Nahrung allein sorgt für einen runden Bauch. Auch hier ist das Hormon Progesteron für die Verdauungsbeschwerden mitverantwortlich. Das Gelbkörperhormon hat eine muskelentspannende Wirkung und verlangsamt daher die Bewegungen im Magen-Darm-Trakt, wodurch Verdauungsprozesse länger andauern.
Das hilft bei lästigen Blähungen:
- Die Einnahme von Magnesium hilft gegen Bauchkrämpfe und Blähungen.
- Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure helfen nicht nur bei Regelschmerzen, sondern hemmen auch das Enzym, das Prostaglandine herstellt.
- Leichte Bewegung, wie ein kurzer Verdauungsspaziergang nach dem Essen, helfen ebenfalls Ihrem Darm bei der Arbeit.
- Bauchmassagen haben ebenfalls einen positiven Effekt und regen die Verdauung an.
- Apfelessig ist ein alt bekanntes Hausmittel bei Blähungen, da er antibakteriell wirkt und die Ausbreitung von Fäulnisbakterien im Darm verhindert. Mischen Sie einfach zwei Esslöffel Essig in ein Glas lauwarmes Wasser.
- Aloe-Vera-Saft ist auch ein Geheimtipp, wenn es um Blähungen geht. Der Saft wirkt sich allgemein positiv auf Ihre Verdauung aus und fördert den Verdauungsprozess. Nehmen Sie allerdings den Saft nicht länger als eine Woche ein, da er auf Dauer abführend wirken kann.
- Auch, wenn es nicht immer leicht fällt – aber versuchen Sie sich vor Ihrer Periode ausgewogen und gesund zu ernähren. Setzen Sie auf eine vitamin- sowie ballaststoffreiche Ernährung, die satt hält und Heißhungerattacken vorbeugt. Greifen Sie zu frischem Obst sowie Gemüse und Vollkornprodukten. Verzichten Sie möglichst auf Fleisch und Fertiggerichte.
2. Übelkeit und Erbrechen
Das Zusammenziehen der Muskeln der Gebärmutter kann so stark und schmerzhaft sein, dass einigen betroffenen Frauen übel ist und sie sogar erbrechen müssen. Auch hier tragen die Hormonschwankungen und der Abfall des Östrogens zur zyklusbedingten Übelkeit bei. Die Schwankungen können ebenfalls den Teil des Gehirns beeinflussen, das für Steuerung von Übelkeit und Erbrechen verantwortlich ist. Dieser Bereich im Gehirn sorgt auch bei einer Schwangerschaft für die bekannte Morgenübelkeit.
Das hilft bei Übelkeit und Erbrechen:
- Greifen Sie am besten zu pflanzlichen Hausmitteln. Tees mit Ingwer, Kamille oder Pfefferminze regen die Darmtätigkeit an und wirken entspannend auf den Magen-Darm-Trakt.
- Vermeiden Sie, ähnlich wie bei Durchfall, scharfe, fettige oder zuckerhaltige Speisen und trinken Sie ausreichend Wasser, um eine Dehydrierung zu vermeiden.
- Lutschen Sie eine Zitronenscheibe oder trinken Sie ein lauwarmes Wasser mit Zitronensaft. Beides hilft, die Übelkeit zu vertreiben.
- Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen wirken ebenfalls beruhigend.
- Wenn möglich, legen Sie einen kleinen Spaziergang ein oder schnappen Sie am geöffneten Fenster Sauerstoff. Atmen Sie tief die frische Luft ein. Das entspannt nicht nur Körper, sondern auch den Magen-Darm-Trakt.