Verdauungsprobleme in den Wechseljahren

Die Wechseljahre bringen viele körperliche Veränderungen im Leben einer Frau mit sich. Hierzu gehören auch Verdauungsprobleme, die sich in Form von Blähungen, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Durchfall und Gewichtszunahme zeigen können. Wir erklären, wie die Veränderungen zustande kommen und was hilft.

Hilfe bei Magenproblemen© elenaleonova/iStock
Hilfe bei Magenproblemen

Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die mit hormonellen Veränderungen einhergeht. Mit steigendem Alter wird die Leistungsfähigkeit des Körpers geringer, sodass eine Schwangerschaft mit höherem Alter mehr Probleme und Risiken birgt. Der Organismus signalisiert daher ab einem bestimmten Punkt, meistens um das 50. Lebensjahr herum, dass keine weiteren Eizellen heranreifen sollen. Die Abnahme der Hormone führt zum Erliegen des Eisprungs und somit zum Ende des Menstruationszyklusses. Typischerweise fällt sie mal aus und erfolgt nur noch in unregelmäßigen Abständen, bis sie schlussendlich ganz fernbleibt. Dieser Übergang wird Perimenopause genannt. Aus biologischer Sicht endet mit dem finalen Ausbleiben der Periode die Fruchtbarkeit einer Frau. In dieser Zeit kann es zu unterschiedlichsten Beschwerden, darunter auf Verdauungsproblemen, kommen.

Symptome der Wechseljahre

Die Menopause hat bei vielen, aber auch nicht allen Frauen, Auswirkungen auf den gesamten Körper und das Verdauungssystem. Sie dauert im Durchschnitt vier Jahre und kann typische Wechseljahresbeschwerden mit sich bringen:

  • Nachtschweiß
  • Schlafstörungen und Müdigkeit
  • Hitzewallungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Reizbarkeit
  • Libidoverlust
  • ein verringertes Selbstbewusstsein
  • Wassereinlagerungen
  • Osteoporose
  • Herzrasen
  • Gelenkschmerzen
  • Gewichtszunahme
  • Verdauungsprobleme wie Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung, Durchfall, Gewichtszunahme, Bauchschmerzen

Die häufigsten Beschwerden durch die Hormonumstellung sind Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Scheidentrockenheit und Hautveränderungen. Wie häufig diese auftreten und andauern, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Auch eine Gewichtszunahme kommt häufig vor. Sie tritt auf, wenn der Körper Muskelmasse abbaut, wodurch der Grundumsatz sinkt.

Wir erklären, worauf Sie achten sollten, damit Sie nicht unter Verdauungsbeschwerden leiden.

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Die Ursachen von Verdauungsproblemen in den Wechseljahren

Wechseljahre haben ihren Namen aufgrund der Hormonumstellung, die im weiblichen Körper zu dieser Zeit stattfindet. Die Ursache für die Symptome der Menopause ist das Hormon Östrogen, welches normalerweise das Stresshormon Cortisol kontrolliert. Cortisol ist dafür zuständig, Stress sowie starke Gefühle zu regulieren.

Mit den Wechseljahren kommt es allerdings zu einem natürlichen Absinken des Östrogenspiegels. Das führt zu Problemen für den Körper. Es gelingt ihm nicht mehr, das Cortisol ausreichend zu beeinflussen. Ohne diesen Einfluss wird das Adrenalin im Körper leichter ausgeschüttet, welches wiederum die Verdauungsfunktion abschaltet. Diese Wirkungskette bedingt, dass das Verdauungssystem nicht optimal arbeitet und deshalb zahlreiche Beschwerden und Symptome auftreten können.

Diese Faktoren begünstigen Verdauungsbeschwerden in den Wechseljahren ebenfalls

Zusätzlich zum sinkenden Hormonspiegel können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente oder auch Antidepressiva, die von Frauen mittleren Alters häufig eingenommen werden, einen Einfluss auf den Magen und somit auf die Verdauung haben. Sprechen Sie Ihre Symptome deshalb genau mit einem Arzt ab.

Verdauungsbeschwerden in den Wechseljahren behandeln

Unregelmäßiger Stuhlgang sowie Durchfall, Blähungen und Verstopfung können in den Wechseljahren zur Normalität werden. Die Betroffenen leiden darunter sehr. Um die Verdauung anzukurbeln, können Sie aber einige Tricks anwenden. Generell braucht der Körper mit zunehmendem Alter weniger Energie, dafür aber mehr Nährstoffe. Das sollten Sie in Ihrer gesamten Ernährung beachten. Greifen Sie daher zu gering verarbeiteten Lebensmitteln und vermeiden Sie Süßigkeiten und Fertiggerichte. Diese enthalten meist wenig Nährstoffe, sind dabei aber sehr kalorienreich.

Um das Stuhlgewicht zu erhöhen und den Darminhalt weich zu halten, sollten Sie besonders viele Ballaststoffe essen. Steigern Sie die Ballaststoffzufuhr auf mindestens 30 Gramm am Tag. Ballaststoffe sind vor allem in Gemüse, Obst, Trockenfrüchten, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten zu finden.

Außerdem helfen milchsäurehaltige Lebensmittel, die Darmbewegung anzuregen. Hierzu eignen sich Sauermilchprodukte, Sauerkraut und kohlensäurehaltiges Wasser. Zusätzlich haben probiotische Milchprodukte einen positiven Effekt auf die Verdauung.
Eher stopfende Lebensmittel wie Weißmehlprodukte, Schokolade und Bananen sollten Sie dagegen lieber meiden, da sie Verstopfungen und Völlegefühl hervorrufen können.

Pflanzliche Mittel gegen Verdauungsbeschwerden

Zur Verbesserung der Verdauungsfunktion bieten sich in diesem Lebensalter außerdem eine Vielzahl pflanzlicher Mittel an. Bei Blähungen und Verdauungsstörungen helfen die in Löwenzahn, Artischocken und in Boldo enthaltenen Bitterstoffe. Bei Verstopfungen ist es hilfreich, auf Leinsamen, Flohsamen, Sennesblätter und Faulbaumrinde zurückzugreifen. Auch Nahrungsergänzungsmittel mit natürlichen, unterstützenden Darm-Bakterienkulturen können helfen, das Gleichgewicht im Verdauungstrakt wieder herzustellen.
Bei sehr starken Verdauungsproblemen können Sie sich auch von Ihrem Hausarzt verdauungsfördernde Medikamente verschreiben lassen, um die Beschwerden zu lindern. Ein Arztbesuch ist auch dann erforderlich, wenn Sie die Vermutung haben, dass die Symptome auf eine andere Erkrankung zurückzuführen sein könnten.

Eine bewusste Ernährung bei Wechseljahrsbeschwerden

Eine bewusste Ernährung hilft aber nicht nur, den Verdauungsapparat auf Trab zu halten, sondern kann auch ein hilfreiches Mittel gegen Schweißausbrüche und Hitzewallungen sein. Die fallen nämlich besonders stark aus, wenn der Blutzuckerspiegel zwischen den Mahlzeiten abfällt. Dies lässt sich verhindern, indem mehrere kleine Mahlzeiten gegessen werden und die einzelnen Mahlzeiten somit nicht zu weit auseinander liegen.

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Verdauungsbeschwerden in den Wechseljahren vorbeugen

Um Ihren Magen im Allgemeinen zu entlasten, gibt es einige hilfreiche Tricks. Diese helfen auch in den Wechseljahren, die Verdauung anzuregen.

  • Sorgfältig kauen: Durch ausführliches Kauen beginnt der Verdauungsprozess. Außerdem fällt es dem Magen leichter, gut gekaute Lebensmittel zu verarbeiten.
  • Lasst euch Zeit: Nebenher zu essen nimmt dem Verdauungssystem die Energie, die zum Verdauungsvorgang notwendig ist. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit gemindert. Auch hastiges Essen führt zu Problemen. Die zusätzlich verschluckte Luft ist ebenso eine Ursache für Blähungen.
  • Genug trinken: Geben Sie ihrem Körper ausreichend Flüssigkeit. Ohne die nötige Flüssigkeitszufuhr fällt es dem Verdauungssystem schwerer, zu arbeiten. Am besten sind Wasser und ungesüßte Tees.
  • Bewegung: Spaziergänge nach dem Essen bringen den Darm in Schwung und unterstützen die Verdauung.
  • Regelmäßigkeit: Gewöhnen Sie Ihrem Darm regelmäßige Toilettenzeiten an, um Verstopfungen und Blähungen vorzubeugen. Gehen Sie zum Beispiel jeden Morgen für zehn Minuten auf Toilette, auch wenn der Stuhlgang ausbleibt. Ihr Darm wird sich mit der Zeit an die Routine gewöhnen.

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