Gebärmutter entfernen: Wann ist es sinnvoll?

Gebärmutter entfernen: Wann ist es sinnvoll?

Die Gebärmutter ist ein wichtiges Organ und besonders für Frauen mit einem Kinderwunsch ist eine Gebärmutterentfernung ein sensibles Thema. Doch wann ist es sinnvoll sich die Gebärmutter entfernen zu lassen? Wir klären Sie auf.

Die Gebärmutter ist ein weibliches Geschlechtsorgan, in dem sich nach einer Empfängnis die befruchtete Eizelle einnistet und sich dort zum Fötus entwickelt. In bestimmten Fällen stellt die Gebärmutter ein gesundheitliches Risiko dar, sodass sie bei einer sogenannten Hysterektomie operativ entfernt werden muss. In Deutschland werden jährlich rund 77.500 dieser Eingriffe durchgeführt –  Gründe gibt es verschiedene. Aber wann macht eine Entfernung der Gebärmutter Sinn und wann nicht?

Ursachen für eine Gebärmutterentfernung

Es gibt einige Ursachen, die dazu führen, dass die Gebärmutter entfernt werden muss. Das können beispielsweise Blutungen während einer Geburt sein, die sich nicht stillen lassen oder schwere Verletzungen sowie Infektionen des Geschlechtsorgans. Jede sechste Gebärmutter wird aufgrund einer Krebserkrankung der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses, der Eierstöcke oder einer Vorstufe davon durchgeführt. In vielen Fällen kann nur so die weitere Ausbreitung der Krankheit verhindert werden. Neben einer Krebserkrankung gibt es hauptsächlich folgende Gründe:

  • Endometriose: Eine Endometriose-Erkrankung ist ein häufiger Grund für eine Gebärmuttererntfernung. Durch sie kann es zu extremen Schmerzen und Blutungsstörungen kommen und unbehandelt sogar zu einer Blutarmut (Anämie). Jedoch wird die Endometriose alleine durch die Entfernung der Gebärmutter nicht immer geheilt. Wenn Eileiter und Eierstöcke nicht entfernt wurden, können die Beschwerden bestehen bleiben.
     
  • Gebärmuttersenkung bis hin zum Gebärmuttervorfall: Eine Gebärmuttersenkung wird durch eine nachlassende Spannung der Beckenbodenmuskulatur ausgelöst. Durch die Senkung können Teile der Vagina, Gebärmutter und Blase ihren Halt verlieren. Das kann Beschwerden wie ein Druckgefühl, häufigen Harndrang, Harninkontinenz, Darmprobleme sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen. Die schwerste Form ist dann ein Gebärmuttervorfall, bei dem sich die Scheide nach außen umstülpt.
     
  • Myome: Myome sind häufig vorkommende, gutartige Wucherungen in der Gebärmutter, die in verschiedenen Größen auftreten können. Solange sie keine Beschwerden verursachen, müssen sie in der Regel nicht behandelt werden. Besonders große Myome können jedoch Druck auf andere Organe des Beckens ausüben oder Blutungsstörungen hervorrufen. Symptome wie eine verstärkte oder verlängerte Regelblutung und daraus resultierender Anämie, Zwischenblutungen, Rückenbeschwerden, Verstopfungen oder häufige Blasenentzündungen können auftreten, wegen welcher dann eine Gebärmutterentfernung durchgeführt wird.

Gebärmutter entfernen: Wann ist es sinnvoll?

Bei einer Krebserkrankung lässt sich eine Hysterektomie oft nicht vermeiden. Bei anderen Beschwerden muss die Gebärmutter jedoch nicht immer entfernt werden – abhängig von der jeweiligen Ursache kann es auch alternative Behandlungsmöglichkeiten geben. Blutungsstörungen können beispielsweise auch durch die Pille reduziert werden. Damit starke Blutungen nicht wiederkommen, kann der Arzt auch die Gebärmutterschleimhaut beispielsweise mit einem Laser veröden. Auch das Wachstum von Myomen kann durch Hormonpräparate verhindert werden. Wenn es die Lage des Myoms zulässt, kann es auch mit einem kleinen Eingriff gezielt entfernt werden. Oder die Blutzufuhr zur Wucherung wird unterbrochen, damit sie sich verkleinert.

Eine Gebärmutterentfernung birgt immer ein gewisses Risiko. Nach einem Eingriff können zum Beispiel hormonelle Veränderungen auftreten. Auch können die umliegenden Organe verletzt werden, was unter anderem eine Inkontinenz auslösen kann. Insgesamt sollten Vor- und Nachteile gründlich abgewägt und mit dem Gynäkologen oder der Gynäkologin besprochen werden. Holen Sie sich auch immer eine Zweitmeinung ein. Wenn die Gebärmutter wirklich entfernt werden muss, sollte zumindest der Gebärmutterhals bleiben, um den Beckenboden zu stabilisieren.

Generell ist die Entscheidung stark von der Betroffenen und ihrer aktuellen Lebenssituation abhängig. Wenn kein Kinderwunsch besteht oder die Kinderplanung bereits abgeschlossen ist, ist eine Entfernung der Gebärmutter ein sicherer Weg, um anhaltende Beschwerden zu verhindern.

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