Vitamin B9 benötigen wir für Wachstumsprozesse, die Zellteilung sowie für die Blutbildung. Es ist unter anderem an der Neubildung von DNA-Bausteinen beteiligt und wird für den Aminostoffwechsel benötigt. Aus diesem Grund ist Folsäure in der Schwangerschaft besonders wichtig. Hier erfahren Sie, was ein Folsäuremangel für Symptome hervorrufen kann, welche Ursachen den Mangel verursachen können – und was in der Schwangerschaft und für Senioren mit Vitamin B9-Mangel wichtig ist.
Folsäuremangel: 5 Symptome eines Vitamin B9-Mangels
Bei einem Folsäuremangel werden rote Blutkörperchen hergestellt, die in ihrer Funktion gestört sind. Als Folge kommt es zu einer Blutarmut (Anämie), diese kann sich durch folgende fünf Symptome bemerkbar machen:
1. Müdigkeit
Als eines der ersten Anzeichen einer Blutarmut zählt Müdigkeit. Betroffene fühlen sich schnell abgeschlagen und sind weniger leistungsfähiger. Auch die Konzentration nimmt ab.
2. Blässe
Da bei einem Mangel an Folsäure die Zellerneuerung betroffen ist, ist auch die Regeneration der Haut betroffen. Aufgrund des fehlenden Vitamins ist die Haut blasser sowie gereizter und kann zu Rötungen neigen. Es können auch vermehrt Hautunreinheiten wie Pickel auftreten.
3. Rote und wunde Zunge
Ein Folsäuremangel macht sich über die Zunge bemerkbar. Diese ist wund, glatt und gerötet. Zudem können ein Brennen oder Kribbeln der Zunge auftreten. Auch bei anderen Mängeln wie beispielsweise Eisen ist eine wunde Zunge ein Anzeichen.
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4. Durchfall
Der Vitaminmangel kann sich durch Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall bemerkbar machen. Die Schleimhautveränderungen im Darm können Durchfall hervorrufen, Entzündungen der Darmschleimhaut sind ebenfalls möglich.
5. Herzrhythmusstörungen und Atemnot
In schweren Fällen kann der Folsäuremangel zu Herzrhythmusstörungen und Atemnot führen, da aufgrund der fehlenden Blutkörperchen die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
Folsäuremangel: Neurologische Symptome erkennen
Ein Mangel an Folsäure kann darüber hinaus zu einer Vielzahl von neurologischen Symptomen führen, einschließlich:
- Schwäche: Eine Schwäche der Muskeln, insbesondere der Beine, kann auf einen Mangel an Folsäure hinweisen.
- Taubheitsgefühle und Kribbeln: Taubheitsgefühle und Kribbeln in den Händen und Füßen können auf einen Mangel an Folsäure hinweisen.
- Gedächtnisverlust und Konzentrationsprobleme: Betroffene haben Probleme, bei der Sache zu bleiben und sich an Erlebtes zu erinnern.
- Depressionen: Ein Mangel an Folsäure kann das Risiko für Depressionen erhöhen und Symptome verschlimmern.
- Veränderungen des Gangs: Ein Mangel an Folsäure kann zu Veränderungen des Gangs führen, wie zum Beispiel ein unsicherer oder instabiler Gang.
- Schlafstörungen: Schlafstörungen, wie Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen, können bei einem Folsäuremangel auftreten.
Ursachen eines Folsäuremangels
Verschiedene Faktoren können einen Folsäuremangel begünstigen. Dazu zählen unter anderem eine Mangelernährung, Alkoholismus, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Chemotherapien oder eine lang anhaltende Antibiotikatherapie.
Folsäuremangel: Symptome mittels Ernährung bekämpfen
Erwachsene benötigen täglich etwa 400 Mikrogramm Folsäure. Da wir das Vitamin nicht selbst herstellen können, müssen wir mit unserer Ernährung gegensteuern und dem Mangel so den Kampf ansagen. Besonders Vitamin B9-reiche Lebensmittel sind:
- Weizenkeime
- Kichererbsen
- Grünkohl
- Spinat
- Feldsalat
- Eier
- Tomaten
- Nüsse
- Orangen
- Vollkornprodukte
- Kartoffeln
- Leber
Folsäuremangel in der Schwangerschaft
Schwangere haben einen höheren Bedarf von 550 Mikrogramm Folsäure und sollten daher zusätzlich Folsäurepräparate einnehmen. Nimmt das Ungeborene zu wenig Folsäure über die Mutter auf, kann dies Entwicklungsstörungen des Nervensystems zur Folge haben. Beispielsweise kann das Kind mit der sogenannten Spina bifida auf die Welt kommen, einer Fehlbildung, die auch als offener Rücken bezeichnet wird. Abhängig davon, welchen Bereich der Wirbelsäule die Erkrankung betrifft, können beim Kind Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen auftreten.
Was hat Vitamin B12 mit einem Folsäuremangel und den Symptomen zu tun?
Vitamin B12 und Folsäure sind beide essenzielle Nährstoffe, die im Körper eine wichtige Rolle spielen. Vitamin B12 und Folsäure sind eng miteinander verbunden und arbeiten zusammen, um verschiedene Prozesse im Körper zu regulieren. Ein Mangel an Folsäure kann zu einem Mangel an Vitamin B12 führen – und umgekehrt. Doch warum ist das so?
Folsäure ist notwendig, um Vitamin B12 im Körper zu aktivieren. Wenn Folsäure fehlt, kann der Körper Vitamin B12 nicht effektiv nutzen, was zu einem Mangel führen kann. Umgekehrt kann ein Mangel an Vitamin B12 die Absorption von Folsäure beeinträchtigen, was zu einem Folsäuremangel führen kann.
Daher ist es wichtig, genügend Folsäure und Vitamin B12 über die Ernährung aufzunehmen, um Mängel zu vermeiden und eine gute Gesundheit aufrechtzuerhalten. Wenn Sie einen Verdacht auf einen Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose sowie eine angemessene Behandlung zu erhalten.
Video: Folsäure in der Schwangerschaft – Vorsicht bei der Dosierung
Folsäuremangel im Alter: Das müssen Senioren wissen
Mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko eines Nährstoffmangels zu. Häufig fehlen älteren Menschen Nährstoffe wie Vitamin D, Vitamin B12, Magnesium, Calcium, Eisen, Selen, Zink und eben Folsäure. Letztere kann erheblich die Hirnleistung verbessern – wie niederländische Forscher in einer Studie feststellen konnten. Wie das Medizinjournal "The Lancet" berichtete, waren die kognitiven Leistungen der Probanden, welche regelmäßig Folsäure einnahmen, höher als die Vergleichsgruppe, die ein Placebo bekamen. Die Erklärung: Folsäure kann den Homocystein-Spiegel senken. Erhöhte Werte gelten als Risikofaktor für Venenthrombosen.