Fleischfressende Bakterien - was die Erreger gefährlich macht

Was sind fleischfressende Bakterien und was macht sie so gefährlich?

Fleischfressende Bakterien sind eine lebensbedrohliche Gefahr und können eine nekrotisierenden Fasziitis auslösen, bei der die Haut und das darunter liegende Gewebe angegriffen werden. Wie es zu einer Ansteckung kommt, wie sich eine Infektion äußert und wie diese behandelt wird, erfahren Sie hier. 

Fleischfressende Krankheit: nekrotisierende Fasziitis

Unter fleischfressenden Bakterien zählt die nekrotisierende Fasziitis dazu, eine seltene Infektion der Unterhaut und der Faszien. Ausgelöst wird die Krankheit durch verschiedene Bakterien, darunter A-Streptokokken, Vibrio vulnificus, Stapyhlokokken, Kolibakterien, Clostridien, Klebsiella und Aeromonas hydrophila.

Die häufigste Ursache sind demnach die A-Streptokokken. Die Bakterien infizieren die Faszien, die im Körper Muskeln, Nerven, Fett und Blutgefäße umschließen. Dadurch wird dieses Gewebe ebenfalls beschädigt. Manche Bakterien produzieren zusätzlich Toxine, die das Gewebe zusätzlich zerstören, sodass es abstirbt. Die nekrotisierende Fasziitis kann sehr rasch lebensbedrohlich werden und unbehandelt zum Tod führen. 

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Wo kommen die Bakterien vor?

Die Bakterien, z.B. das Vibrio vulnificus, kommen in Flussmündungen, Brackwassertümpeln und Küstengebieten vor und können sogar durch der Verzehr von Austern in den Körper gelangen. A-Streptokokken sind u.a. auf menschlicher Haut und im Rachen zu finden, wo sie im Normalfall keinen Schaden anrichten.

Wie steckt man sich an?

Die häufigste Art, wie sie in den Körper gelangen, ist durch kleine Hautverletzungen wie Schnitte, Stiche oder Kratzer. Es gab aber auch schon Fälle, wo sich Personen über den Verzehr von Austern angesteckt haben.

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Im Video: Wegen Kratzer im Bein – Frau stirbt wegen fleischfressenden Bakterien

Nekrotisierende Fasziitis: Symptome der fleischfressenden Krankheit

Die Anzeichen einer nekrotisierenden Fasziitis treten meistens sehr schnell, innerhalb von wenigen Stunden, meist nach einer Schnittverletzung auf. Danach treten folgende Krankheiten auf: 

  • Starke Schmerzen an den betroffenen Stellen mit Schwellung
  • Am Infektionsherd verfärbt sich die Haut bläulich-rot, später bläulich-grau.
  • Die Haut ist überwärmt und mit Blasen übersät, die mit hell- bis dunkelroter Flüssigkeit gefüllt sind.
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Übelkeit & Erbrechen
  • Schockentwicklung, die sich durch Bewusstseinsstörung, Verwirrung, Konzentrationsschwierigkeiten, kalten Schweiß und Schwindel bemerkbar macht. 

Behandlung der fleischfressenden Krankheit

Ziel ist es, die Bakterien so schnell wie möglich aus dem Körper zu entfernen und ein Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen. Behandelt wird die Infektionskrankheit mit Antibiotika und mit einer OP, um Sauerstoff zuzuführen, da sich die Bakterien in anaerober Umgebung, also ohne Sauerstoff, vermehren und ausbreiten. In Verbindung mit Sauerstoff sterben sie ab. Damit die Wunden schneller heilen, wird das beschädigte Gewebe operativ entfernt. In einigen Fällen ist eine Amputation notwendig, um eine Ausbreitung auf den gesamten Körper zu stoppen. Da der Verlauf der nekrotisierende Fasziitis schnell lebensgefährlich werden kann, sollte so rasch wie möglich mit der Behandlung der Erkrankung begonnen werden. 

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