In Kürze: So werden Feigwarzen behandelt
- Feigwarzen (Condylomata acuminata) gehören zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten bei Männern und Frauen. Die gutartigen Wucherungen der Haut treten im Genitalbereich und Analbereich auf und wachsen stielförmig oder knotig auf Fläche.
- Die Genitalwarzen werden durch HP-Viren und direkten Kontakt von Haut zu Haut übertragen. Mindestens so lange die Feigwarzen sichtbar sind, sind sie ansteckend. Auch noch mehrere Monate nach der Behandlung können die Feigwarzen ansteckend sein.
- Urologen und Gynäkologen behandeln Feigwarzen je nach Fall mit antiviralen Salben, Laser-Therapie, Vereisung, Strom oder Säure-Tinkturen. Besonders schwere Fälle müssen operativ behandelt werden.
- Suchen Sie mit Feigwarzen immer ärztlichen Rat und lassen Sie sich professionell behandeln.
- In Kürze: So werden Feigwarzen behandelt
- Was sind eigentlich Feigwarzen?
- Behandlung: So werden Sie Feigwarzen los
- Wann sind Feigwarzen nicht mehr ansteckend?
- Feigwarzen: Symptome der Erkrankung
- Ursache für Feigwarzen: Was Sie über Humane Papillomaviren wissen müssen
- Geschlechtskrankheiten vorbeugen: Was schützt vor Feigwarzen?
Geschlechtskrankheiten gehen immer noch mit Stigmatisierung und gesellschaftlicher Vorverurteilung der Betroffenen einher. Es hält sich die verzerrte Annahme, dass Menschen, die an sexuell übertragbaren Krankheiten leiden, unachtsam leben und zu freizügig lieben würden. Dabei sind von Geschlechtskrankheiten viel mehr Menschen betroffen als gemeinhin angenommen.
Tatsächlich stiegen die Zahlen der Betroffenen von Syphilis in den letzten Jahren leicht – von 2016 zu 2017 etwa um vier Prozent. Doch während für anonym meldepflichtige Krankheiten wie HIV/Aids oder Syphilis konkrete Daten erhoben werden können, ist die Datenlage für andere Geschlechtskrankheiten wie Feigwarzen undurchsichtiger.
Im Video: Kurz zusammengefasst – alles, was Sie über Feigwarzen wissen müssen
Was sind eigentlich Feigwarzen?
Feigwarzen (Condylomata acuminata) zählen nach Chlamydien zu den weltweit häufigsten Geschlechtskrankheiten. Feigwarzen sind auch als Genitalwarzen oder Kondylome bekannt und werden durch Erreger des Humanen Papillomavirus (HPV) ausgelöst. Die Viren werden bei ungeschütztem Sex von einem Sexualpartner auf den anderen übertragen.
Sind die Viren durch mikroskopische Verletzungen in die genitalen Schleimhäute eingedrungen, können sich nach ein bis zwei Monaten stielförmige Wucherungen auf der Haut an den primären Geschlechtsteilen im Genitalbereich bilden. Diese gutartigen Wucherungen werden dann als Feigwarzen, Genitalwarzen oder Kondylome bezeichnet. Für gewöhnlich entstehen die Stielwarzen an der Penisvorhaut oder den Schamlippen der Vulva. Kondylome können aber auch im Analbereich, am Hodensack oder im Mund entstehen.
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So sehen Feigwarzen aus
Nach einer Infektion mit den Erregern des Humanen Papillomavirus (HPV) kann es zur Entstehung von Feigwarzen kommen – dies muss aber nicht immer geschehen. Einige Menschen tragen zwar die Erreger in sich und können sie an Geschlechtspartner und -partnerinnen weitergeben, entwickeln aber selbst keine Kondylome.
Feigwarzen bilden zu Beginn der Infektion oft kleine, flächige Knoten. Mit der Zeit wuchern die Knötchen zur Blumenkohlform. In anderen Fällen können die Feigwarzen auch stielartig wachsen. Je nachdem wie stark ausgeprägt der Befall mit Feigwarzen ist, können sich die Genitalwarzen entzünden.
Behandlung: So werden Sie Feigwarzen los
Bemerken Sie Feigwarzen im Genitalbereich oder Analbereich, suchen Sie schnellstmöglich Ihren Urologen oder Gynäkologen auf. Gemeinsam mit dem Arzt oder Ärztin wird eine individuell auf Ihre Infektion abgestimmte Behandlung festgelegt. In den meisten Fällen können Genitalwarzen mit antiviral wirkenden Salben und Cremes behandelt werden. Je nach Medikament werden die Feigwarzen mehrmals täglich oder mehrmals wöchentlich mit den Salben eingerieben.
- Feigwarzen können auch mit speziellen medizinischen Essigsäuren behandelt werden. Bei der Behandlung tupft der Arzt oder Ärztin die stark ätzende Tinktur auf die entsprechende Stelle. Nach mehrmaliger Anwendung werden die Viren und wuchernden Hautzellen somit abgetötet.
- Ähnlich funktioniert die Methode der Vereisung, bei der ein Facharzt oder Fachärztin flüssigen Stickstoff lokal auf die Warzen sprüht. Durch die extrem niedrigen Temperaturen sterben die Viren.
- Je nach Größe, Anzahl und bedecktem Hautareal kann auch eine operative Behandlung möglich oder nötig sein. Ärzte und Ärztinnen können die Warzen mit speziellem Werkzeug und unter örtlicher Betäubung ausschaben.
- Auch möglich sind Lasertherapien oder elektronische Verfahren zur Entfernung. Behandlungen mit Laser oder elektrischem Strom eignen sich vor allem zur großflächigen Entfernung der Warzen.
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Bitte beachten: Dieser Artikel dient nur der Information über Feigwarzen und ist nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet. Nur ein Arzt oder eine Ärztin können gesicherte Diagnosen erstellen! Suchen Sie ärztlichen Rat, um die bestmögliche Therapie und Behandlung zu erhalten.
Wann sind Feigwarzen nicht mehr ansteckend?

Laut Robert Koch-Institut sind Genitalwarzen während der akuten Infektion oder in der andauernden Phase ansteckend. Das bedeutet: Solange Erreger der HP-Viren im Körper sind und besonders dann, wenn Feigwarzen ausgebrochen sind, bleiben Sie ansteckend.
Auch nach der erfolgreichen Behandlung können Sie weiter ansteckend sein. Denn Methoden der Behandlung wie Vereisung, Salben, Laser und Co. entfernen zwar aktive Warzen, die auslösenden Viren können aber nach wie vor im Körper schlummern.
Es kann nach einer Behandlung also in einigen Fällen auch zu einem erneuten Ausbruch von Genitalwarzen kommen. Die Therapie kann mitunter sehr langwierig sein.
Feigwarzen sind so lange ansteckend, wie die Wucherungen auf der Haut sichtbar sind. Auch während der Therapie sollte nur geschützter Geschlechtsverkehr mit Kondom betrieben werden. Viele Ärzte und Ärztinnen raten: Auch nach Abheilen der Feigwarzen sollte bis zu 3 Monate lang geschützter Sex erfolgen.
Feigwarzen: Symptome der Erkrankung
Das offensichtlichste Symptom der Erkrankung ist die Entstehung kleiner, spitzer Hautwucherungen – der Feigwarzen. Sie können einzeln und stielförmig auftreten oder sich flächig ausbreiten und eine furchige, blumenkohlartige Struktur zeigen.
Die spitzen Warzen entstehen zumeist auf den Schleimhäuten im Genitalbereich. Besonders häufig treten sie bei Frauen an den äußeren Vulvalippen auf. Bei Männern sind vor allem die Eichel, Penisvorhaut und das Vorhautbändchen betroffen. Auch der Damm und Analbereich können befallen sein. Das Vorhautbändchen beim Mann und die Vertiefung hinter dem Eichelkranz sind typische Stellen, an denen sich Genitalwarzen bilden.
Feigwarzen sind gutartige Hautveränderungen. Die Erkrankung verursacht keine Schmerzen, ist für die Betroffenen aber mitunter eine große psychische Belastung, da die spitzen Stielwarzen als ästhetisch störende Geschlechtskrankheit auch von Sexualpartnern leicht erkennbar sind.
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Ursache für Feigwarzen: Was Sie über Humane Papillomaviren wissen müssen
Feigwarzen werden immer durch bestimmte Typen humaner Papillomaviren ausgelöst. Es gibt viele verschiedene HPV-Typen. Nicht alle Typen lösen Feigwarzen aus. Vor allem der Subtyp 6 und Subtyp 11 der HPV führt zur Entstehung der Genitalwarzen. Diese Subtypen der HPV werden zur Gruppe der Niedrigrisiko-Typen gezählt, da sie nur selten ernsthafte Erkrankungen verursachen.
Zuletzt große Aufmerksamkeit haben HPV erhalten, da festgestellt werden konnte, dass bestimmte Typen humaner Papillomviren Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Und tatsächlich geht Gebärmutterhalskrebs zu fast 100 Prozent auf eine Infektion mit bestimmten HPV-Subtypen zurück. Jahrzehntelanger Forschung ist es zu verdanken, dass es mittlerweile einen Impfstoff gegen die gefährlichsten, potenziell krebserregenden HPV gibt. Mit einer HPV-Impfung im Kindes- und Jugendlichenalter kann effektiv vor der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und auch Feigwarzen geschützt werden.
Die Ansteckung mit feigwarzenverursachenden humanen Papillomaviren geschieht über direkten Hautkontakt, wie er etwa bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr passiert. Zwar senken Kondome das Risiko der Ansteckung, sie schützen aber nicht vollständig, da sie nur den erigierten Penis bedecken.
Die Viren können aber auch über Oralverkehr, bei der gegenseitigen Masturbation mit den Händen oder durch kontaminierte Sex-Toys übertragen werden. Feigwarzen sind erst dann nicht mehr ansteckend, wenn das eigene Immunsystem alle HP-Viren restlos bekämpft hat. Selbst nachdem die Warzen von selbst oder durch Salben und Cremes abgeheilt sind, können HPV noch für einige Zeit unentdeckt und symptomlos im System schlummern.
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Geschlechtskrankheiten vorbeugen: Was schützt vor Feigwarzen?
Gegen die meisten Formen von humanen Papillomaviren, die für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und Feigwarzen verantwortlich sind, schützen Impfungen. Besonders sinnvoll sind diese HPV-Impfungen für Kinder und Jugendliche. Für gewöhnlich werden HP-Viren beim Geschlechtsverkehr übertragen. Erfolgt die Impfung also vor dem Beginn der sexuellen Aktivität, ist die Schutzwirkung effektiver. Die HPV-Impfung kann auch erfolgen, wenn Sie schon sexuell aktiv sind. Sprechen Sie mit Ihrem Urologen oder Gynäkologen!
- Geschützter Geschlechtsverkehr kann das Risiko der Ansteckung mit Feigwarzen verringer. Einen kompletten Schutz werden Sie aber auch mit Kondomen nicht erreichen können. Die Viren lassen sich auch über Oralverkehr, kontaminierte Gegenstände oder über die Hände mit direktem Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen.
- Lassen Sie sich im Rahmen von Vorsorge-Untersuchungen also regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten abchecken. Je früher Infektionen bei Ihnen erkannt werden, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen.
Zwar gibt es einige Hausmittel gegen Warzen, bei Genitalwarzen sollten Sie aber besser sofort auf die fachkundige Hilfe Ihres Arztes oder Ärztin setzen.