Durchblutungsstörungen: Diese 7 Symptome sollten Sie ernst nehmen

Durchblutungsstörungen sind meistens die Folge von verkalkten Arterien und können lebensbedrohlich werden. Im schlimmsten Fall droht ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall. Erfahren Sie, welche Symptome auf Durchblutungsstörungen hinweisen können. 

Was sind Durchblutungsstörungen?

Eine Durchblutungsstörung ist eine arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), bei der die Blutgefäße nicht mehr ausreichend durchlässig sind, um Blutmengen passieren zu lassen. Aufgrund der Durchblutungsstörungen verschlechtert sich die Sauerstoffversorgung der Muskeln in den Extremitäten. Meistens ruft eine Arteriosklerose (eine Arterienverkalkung) die Durchblutungsstörung hervor. Üblicherweise sind die Arterien in den Beinen, manchmal auch in den Armen betroffen.

Kommt es zu einer dauerhaften Mangelversorgung, kann es zu Funktionseinschränkungen und zu Organschäden kommen. Im schweren Fällen kann das vom Blutfluss abgeschnittene Körpergewebe absterben. Da sich die Arteriosklerose jegliche Blutgefäße betreffen kann, können Durchblutungsstörungen auch im Herzmuskeln und in Gehirnarterien auftreten und zu einem Herzinfarkt beziehungsweise einem Schlaganfall führen. Bei Durchblutungsstörungen wird zwischen Einetagen- und Mehretagenerkrankungen differenziert. Das bedeutet, dass die Durchblutungsstörung beispielsweise nur ein Gefäßabschnitt betreffen oder es mehrere Arterienverschlüsse geben kann.

Durchblutungsstörungen: Diese 7 Symptome können auftreten

Eine Durchblutungsstörung kann in vier Stadien unterteilt werden. Während im ersten Stadium keine Beschwerden auftreten, machen sich im Stadium II Schmerzen bemerkbar. Aufgrund der Verengung wird die Muskulatur nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. In Stadium III treten die Schmerzen auch im Ruhezustand auf. Bei Stadium IV stirbt das Gewebe durch die mangelnde Sauerstoffversorgung ab.

Weitere typische Symptome für Durchblutungsstörungen sind:

  1. Schmerzen oder Krämpfe: Durchblutungsstörungen können Schmerzen oder Krämpfe in den betroffenen Bereichen verursachen, insbesondere während der Bewegung.
  2. Kalte, blasse und blau verfärbte Extremitäten: Eine verminderte Durchblutung kann dazu führen, dass die Haut blass oder bläulich aussieht.
  3. kalte Gliedmaßen: Eine schlechte Durchblutung kann dazu führen, dass die Extremitäten, wie Hände und Füße, sich kalt anfühlen.
  4. schwacher Puls: Eine Durchblutungsstörung kann dazu führen, dass der Blutfluss in den betroffenen Bereichen eingeschränkt ist. Wenn dies der Fall ist, kann der Puls schwächer sein als normalerweise. 
  5. Taubheitsgefühl oder Kribbeln: Wenn die Durchblutung beeinträchtigt ist, kann es zu einem Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Extremitäten kommen.
  6. Geschwollene Beine oder Knöchel: Eine schlechte Durchblutung kann zu Flüssigkeitsansammlungen führen, was zu Schwellungen in den Beinen oder Knöcheln führen kann.
  7. verzögerte Wundheilung sowie Muskelschwäche: Wenn die Durchblutung eingeschränkt ist, kann dies die Wundheilung verzögern und zu langsam heilenden Wunden führen.

Bei einem Schlaganfall handelt es sich um eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Ein Schlaganfall äußert sich durch neurologische Störungen und Ausfälle. Dazu gehören Symptome wie Lähmungs- und Taubheitsgefühle oder plötzlich auftretende Schwäche.

Video: Von wegen Muskelkater – Waden-Schmerzen können auf Arteriosklerose hindeuten

Behandlung von Durchblutungsstörungen

Bei anhaltenden und immer wiederkehrenden Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um ernsthafte Ursachen auszuschließen. Akute Durchblutungsstörungen sind ein medizinischer Notfall und sollten umgehend behandelt werden. Um festzustellen, ob es sich bei Ihren um Durchblutungsstörungen handelt, wird der Blutdruck an den Extremitäten an beiden Körperhälften gemessen. Durch eine Blutuntersuchung werden Ihre Werte gecheckt. Eine Doppelsonografie (Ultraschall) gibt Aufschluss über die Richtung und Geschwindigkeit Ihres Blutflusses. Eine Aniografie kann im Röntgenbild erkrankte Blutgefäße darstellen. Der Gefäßverschluss kann operativ entfernt oder medikamentös behandelt werden. Blutverdünnende Mittel befreien die Gefäße des Gerinnsels. Zur Linderung der Beschwerden können Schmerzmittel wie Ibuprofen genommen werden.

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Ursachen von Durchblutungsstörungen

Bestimmte Risikofaktoren können eine Arteriosklerose und damit auch eine Durchblutungsstörung fördern. Dazu zählen Rauchen, eine ungesunde Ernährungsweise, die Ihre Cholesterinwerte erhöhen lässt, Übergewicht, Bewegungsmangel. Ebenso Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, das Alter, Geschlecht, die Einnahme von Medikamenten sowie genetische Veranlagungen spielen eine entscheidende Rolle.

Ein Gefäßverschluss kann auch durch einen Blutpfropf, abgelöster Plaque oder ein Gewebestück verursacht werden.

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Durchblutungsstörungen vorbeugen

Um Durchblutungsstörungen bestmöglich zu verhindern, sollten Sie einen gesunden Lebensstil pflegen. Versuchen Sie daher, die oben genannten Risikofaktoren zu umgehen. Eine ausgewogene sowie vitaminreiche Ernährung schützt Ihre Gefäße. Meiden Sie insbesondere Lebensmittel mit Transfetten, die vor allem in Backwaren, Fast Food sowie Fertiggerichten und in tierischen Produkten wie Wurst zu finden sind. Auch regelmäßige Bewegung in Form von Ausdauersport hält Ihre Arterien elastisch, fördert die Durchblutung und senkt das Risiko einer Arteriosklerose. Besonders positiv auf die Gesundheit Ihrer Blutgefäße üben sich Joggen, Schwimmen oder Radfahren aus.