Krankheiten erkennen: Das verraten unsere Fingernägel

Werfen Sie mal einen genauen Blick auf Ihre Fingernägel! Aussehen, Form und bestimmte Merkmale unserer Nägel geben Auskunft über unsere Gesundheit und können auf Erkrankungen hinweisen.

Wie sieht ein gesunder Fingernagel aus?

Ein gesunder Fingernagel glänzt matt, ist glatt oder weist je nach Alter einige Längsrillen auf. Das Nagelbett ist rosa gefärbt und die Nagelhaut ist glatt. Die Nagelform ist angeboren und kann mal breiter oder mal länglicher ausfallen. Nagelveränderungen wie weiße Punkte, brüchige Spitzen oder Rillen sind meist harmlos, können aber auch auf Krankheiten hinweisen.

Was bedeuten Längs- oder Querrillen?

Wenn Sie genauer hinschauen oder mit dem Finger über Ihren Nagel streichen, erkennen Sie feine Rillen. Längliche Rillen sind ganz normal und gehören zum Alterungsprozess dazu. Sie können aber auch auf einen Flüssigkeitsmangel hindeuten – 1,5 bis 2 Liter Wasser sollten Sie täglich trinken.

Weist ihr Nagel Querrillen auf, wurde das Wachstum aufgrund von einem Nährstoffmangel oder äußeren Einwirkungen, wie eine Quetschung des Fingers, für eine gewisse Zeit gestört. Aber auch eine falsche Maniküre, die das Nagelbett verletzt hat, kann die Querrillen verantworten. Querrillen können ebenfalls auf akute Infekte und Herzerkrankungen hindeuten oder als Folge einer Chemotherapie auftreten.

Weiße Flecken auf den Nägeln

Wenn Sie auf Ihrem Nagel kleine weiße Stellen entdecken, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die Flecken entstehen meist durch kleine Verletzungen bei der Maniküre oder durch Stöße. Gelbliche Flecken können auf eine chronische Atemwegserkrankung oder – was wahrscheinlicher ist – auf Nagelpilz deuten. Zusätzlich ist Ihre Nagelplatte dicker und die Spitzen brechen leichter ab. Den Nagelpilz sollten Sie nicht im Alleingang behandeln, sondern von einem Hautarzt abklären lassen.

Ist ihre rosa gefärbte Zone dauerhaft blass und weißlich, könnten eine Blutarmut, eine verminderte Durchblutung oder eine Lebererkrankung verantwortlich sein.

Bräunliche oder schwarze Flecken auf den Nägeln

Nach einer Verletzung, etwa bei einer Quetschung, kann der Nagel sich dunkel verfärben. Hierbei handelt es sich um harmlose Hämatome, die mit der Zeit herauswachsen. Eine bräunliche bis schwarze Verfärbung kann allerdings auch auf ein Muttermal oder im schlimmsten Fall auf Hautkrebs hindeuten. Lassen Sie diese Stelle unbedingt von Ihrem Hautarzt überprüfen.

Zeitweise können sich Ihre Nägel im Winter blau verfärben, das liegt an kältebedingtem verlangsamten Blutfluss. Hier kann ein warmes Paar Handschuhe helfen.

Fingernagel ist gewölbt

Wenn Ihr Fingernagel stark gewölbt ist, spricht man von einem Uhrglasnagel. Haben Sie zusätzlich breitere Fingerspitzen als sonst, könnten Herz- oder Lungenkrankheiten zugrunde liegen. Die Organe funktionieren nicht vollständig, sodass sich die Sauerstoffversorgung in Fingern und Nägeln verschlechtert und für ein verändertes Aussehen sorgt. Uhrglasnägel können auch auf Lebererkrankungen hinweisen. Bei diesen Anzeichen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Fingernagel senkt sich nach innen

Bei einem Löffelnagel ist die Nagelplatte nach innen gebogen, der Rand ragt nach oben. Diese Veränderung lässt auf einen Eisenmangel hindeuten. Auch hier sollten Sie sich ärztlichen Rat suchen.

Brüchige Nägel

Haben Sie kurze und brüchige Fingernägel? Dann könnten Ihnen möglicherweise Nährstoffe wie Zink oder Vitamin B fehlen. Sind ihre Nägel hingegen weich und brüchig, weist dies auf einen Kalziummangel hin. Eine harmlosere Ursache für brüchige Nägel könnte ein Flüssigkeitsmangel sein. Auch ständiges Händewaschen mit Seife oder Nagellackentferner kann die Nägel austrocknen. Da gewöhnliche Handcremes kaum reichhaltig genug sind, um die Nägel zu pflegen, sollten Sie auf Öle zurückgreifen. In der Drogerie oder Parfümerie gibt spezielle Nagelöle – ein gewöhnliches Oliven- oder Kokosöl tut es aber auch. Geben Sie das Öl einfach auf die Nägel und lassen es für einige Minuten gut einwirken.