Hausmittel zum Abführen

Hausmittel zum Abführen

Betroffene von Verstopfungen leiden unter unregelmäßigem Stuhlgang. Aber nicht immer müssen wir auf Medikamente zurückgreifen, um abzuführen und die Verstopfung zu lösen – beispielsweise gibt es auch abführende Lebensmittel. Wir verraten Ihnen die besten Hausmittel, die Ihre Verdauung natürlich anregen.

Fast jeder kommt einmal in seinem Leben mit diesem Darmproblem in Berührung. Eines davon ist die sogenannte Verstopfung (Obstipation), an der viele Menschen in Deutschland zumindest zeitweise leiden. Eine Verstopfung liegt vor, wenn sich der Darm seltener als sonst entleert und der Stuhlgang erschwert ist. Dies kann mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen einhergehen und durch verschiedene Ursachen wie unbekannte Lebensmittel, eine Schwangerschaft oder Stress hervorgerufen werden.

Video: Diese 7 Tipps für eine gesunde Verdauung sollten Sie kennen!

Verstopfung durch Ernährung entgegenwirken

Wenn möglich, sollten Abführmittel bei Verstopfungen nur die letzte Lösung sein. Die beste Möglichkeit, um einem trägen Darm entgegenzuwirken und die Stuhlentleerung zu fördern, ist eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung. 

Hausmittel zum Abführen: Das hilft gegen Verstopfungen

Bei den ersten Anzeichen einer Verstopfung ist es noch nicht notwendig, auf Abführmittel aus der Apotheke zurückzugreifen. Es gibt einige Hausmittel und abführende Lebensmittel, die Verstopfungen effektiv vorbeugen und zusätzlich abführend wirken – diese stellen wir Ihnen im Detail vor:

11 abführende Lebensmittel 

Verstopfungen auf ganz natürliche Weise lösen? Das geht! Und zwar mit der richtigen Ernährung. Greifen Sie vor allem auf Lebensmittel mit reichlich Ballaststoffen zurück. Diese gelten als unverdauliche Quell- und Füllstoffe, die Ihre Verdauung anregen und langfristig gesehen sogar Verstopfungen effektiv vorbeugen können. Ein Tipp: Damit die Ballaststoffe ihre volle Wirkung entfalten und im Darm aufquellen können, sollten Sie diese mit ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. 

1. Trockenfrüchte
Ein altbekanntes Hausmittel ist die Dörrpflaume. Sie können sie entweder über Nacht in Wasser einweichen oder die Pflaumen trocken essen, dann aber in Verbindung mit einem Glas Wasser. Genauso eignen sich auch getrocknete Feigen oder Apfelringe. Diese Lebensmittel wirken schnell abführend.
 
2. Öle
Rizinusöl gibt es entweder in flüssiger Form oder als Kapseln und ist in Apotheken und manchen Reformhäusern zu finden. Es wirkt annähernd so wie ein Abführmittel. Nehmen Sie davon ein bis zwei Esslöffel auf nüchternen Magen und Sie werden merken, wie Ihr Darm schnell in Bewegung kommt. Hochwertiges Olivenöl und Leinöl kommen ebenfalls infrage. Das Öl wirkt abführend, da es einen geschmeidigeren Darm bezweckt. Dadurch kann der Stuhl besser abtransportiert werden.

3. Flohsamenschalen und Leinsamen
Dieses Getreide zählt zu den abführenden Lebensmitteln. Flohsamen haben eine quellende Eigenschaft. Nehmen Sie deshalb immer mit ausreichend Wasser ein, damit sie im Verdauungstrakt quellen und so den Darminhalt vergrößern. Zusätzlich unterstützen die Samen die verdauungsfördernden Bakterien im Darm. Damit wirken sie also zweifach auf den Darm. Auch Leinsamen wirken quellend. Zusätzlich enthalten die Samen noch Leinöl, welches die Darmpassage unterstützt. Leinsamenschrot kann in Wasser vorgequollen und anschließend zusammen mit zwei Gläsern lauwarmem Wasser getrunken werden.

4. Weintrauben und Wassermelone
Sowohl die Weintraube als auch die Wassermelone gehören zu den abführenden Lebensmitteln. Bei beiden Früchten ist es wichtig, kernhaltige Sorten zu kaufen und diese auch zu essen. Die Kerne enthalten wichtige Mineralien für den Körper. Bei der Wassermelone ist es außerdem wichtig, sie nicht nach Mahlzeiten, sondern gesondert zu essen. Ansonsten wird der Effekt gemindert.
 
5. Ballaststoffe
Ballaststoffe sind essenziell für eine geregelte Verdauung. Sie führen zu einem höheren Stuhlvolumen und bieten Nahrung für die gesunden Darmbakterien – so sind sie die idealen, abführenden Lebensmittel. Ballaststoffe finden sich vor allem in gesunden Lebensmitteln. Greifen Sie also zu Obst und Gemüse sowie zu Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Lassen Sie dagegen stopfende Lebensmittel wie Bananen, Schokolade und Weißmehlprodukte weg.

6. Apfelessig
Essig hilft Ihrem Körper, Verstopfungen vorzubeugen. Am besten wirkt der Apfelessig morgens vor dem Frühstück. Verdünnen Sie hierzu 250 ml Wasser mit zwei Teelöffeln Apfelessig. Bei Belieben können Sie auch einen Teelöffel Honig hinzugeben, um den Geschmack zu neutralisieren.

7. Chili
Die Schärfe der Chili ist für den gesamten Körper gesund. Frische Chilischoten oder auch Cayennepfeffer gehören zu den abführenden Lebensmitteln. Das Gewürz regt allerdings nicht nur die Verdauung an, sondern wirkt gleichzeitig auch desinfizierend.

8. Kiwi
Schon zwei Kiwis am Tag helfen Ihnen gegen die Verstopfung! Die Früchte haben einen hohen Wert an Ballaststoffen, welche die Verdauung unterstützen.

9. Buttermilch
Trinken Sie ein Glas Buttermilch morgens auf nüchternen Magen. Das bereitet Ihren Magen auf den Tag vor und regt den Stuhlgang an.

10. Sauerkraut und Sauerkrautsaft
Sauerkraut hilft dem Darm dabei, sich schonend zu reinigen. Sie können entweder Sauerkraut essen oder den Sauerkrautsaft aus dem Glas trinken.

11. Kaffee
Eine Tasse Kaffee kann, unter anderem wegen des enthaltenen Koffeins, ebenfalls die Verdauung anregen und so bei Verstopfungen helfen. Übertreiben Sie es jedoch nicht mit der Menge, da zu viel Kaffee auch zu Durchfall führen kann.

Diese Lebensmittel wirken stopfend

Als Faustregel gilt: Je süßer und fetter Sie essen, desto höher ist das Risiko einer Verstopfung, da der Verdauungsprozess verlangsamt wird. Deshalb sollten Sie diese Lebensmittel nur in Maßen genießen oder ganz meiden: Weißmehlprodukte wie Brot, Kuchen oder Nudeln, Schokolade, Kakao, rotes Fleisch, Eier, Käse, weißer Reis, gekochte Karotten, Kartoffelchips sowie Fertiggerichte.

Verstopfung: Weitere Tipps zum Abführen

Darüber hinaus gibt es noch weitere Ratschläge, die bei Verstopfungen helfen. Beherzigen Sie daher zusätzlich noch diese Abführ-Tipps:

Bewegung

Bewegung hält nicht nur den Körper fit und gesund, sondern auch den Darm in Schwung. Bewegen Sie sich täglich 20 bis 30 Minuten, damit Ihr Magen nicht träge wird. Auch ein Spaziergang nach dem Essen wirkt wahre Wunder und kann Sie sogar beim Abnehmen unterstützen.

Ausreichend Trinken

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, damit Ihr Darm optimal arbeiten kann. Sonst wird Ihr Stuhl hart und fest und es kommt zu Verstopfung. Achten Sie also darauf, mindestens zwei Liter Wasser am Tag zu trinken. Je mehr Flüssigkeit der Körper hat, desto leichter fällt ihm die Verdauung. Trinken Sie zudem morgens auf nüchternen Magen ein Glas lauwarmes Wasser, das setzt die Verdauung in Gang.
Auch Obstsäfte, wie zum Beispiel Pflaumen-, Birnen- und Ananassaft, eignen sich als Alternative für Abführmittel. Bei Pflaumensaft sollten Sie sich allerdings auf ein Glas beschränken, da sonst die Gefahr von Durchfall besteht.

Bauchmassage

Die Bauchmassage ist nicht nur ein angenehmes Gefühl auf der Haut, sondern hilft auch die Verdauung anzukurbeln. Mit ein wenig angewärmtem Öl auf den Händen wird der Bauch für ein paar Minuten im Uhrzeigersinn massiert. Am besten greift diese Methode, wenn Sie sie vor dem Aufstehen anwenden.

Yoga und Meditation

Da in vielen Fällen auch Stress die Ursache für Verstopfungen ist, kann es auch helfen, mehr Entspannung und Ruhephasen in den Alltag zu integrieren. Eine gute Möglichkeit sind beispielsweise Yoga, Meditation und andere Entspannungsübungen. 

Wie viel Stuhlgang ist normal

Mediziner sprechen von Verstopfungen, wenn Sie weniger als zweimal die Woche Stuhlgang haben. Auch wenn Sie nur wenig Stuhl ausscheiden oder nur unter starkem Pressen harten, klumpigen Stuhl ausscheiden können, ist die Rede von Verstopfungen. Und: Wenn Sie unter Verstopfungen leiden, ist der Bauch meist hart, fühlt sich schwer an und ist aufgebläht.

Bei anhaltenden Verstopfungen zum Arzt

Eine dauerhafte Veränderung der Stuhlgewohnheiten oder ungewohnte Verstopfungen, die nach kurzer Zeit nicht wieder abklingen, sollten von einem Facharzt untersucht werden. Zeigen Sie außerdem Anzeichen wie Blut im Stuhl oder Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen, sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen. Chronische Darmkrankheiten, Hormonstörungen oder andere Erkrankungen können hinter den Symptomen stecken.

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