Melasse: Wirkung und Unterschiede zum Haushaltszucker

Eigentlich entsteht Melasse als Abfallprodukt bei der Produktion von Zucker. Für viele Menschen stellt sie eine leckere Alternative zu Haushaltszucker dar. Wir sagen welche Wirkung Melasse auf den menschlichen Körper hat und ob sie gesünder ist als raffinierter Zucker.

Von einem Löffel läuft Melasse aus Zuckerrüben in eine Schüssel.© mescioglu/iStock
Hat Melasse eine Wirkung auf den menschlichen Körper? Wir nennen die Vorteile der dunklen Flüssigkeit.

Melasse: Wirkung auf unseren Körper

Im Vergleich zu raffiniertem Zucker enthält Melasse eine größere Vielfalt an Mineralstoffen und Vitaminen, darunter Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium sowie verschiedene B-Vitamine. Daher könnte man argumentieren, dass die Wirkung von Melasse auf den menschlichen Körper aufgrund ihres höheren Nährstoffgehalts einen gewissen gesundheitlichen Vorteil bietet.

Allerdings bleibt Melasse ein Zuckerprodukt und enthält daher eine beträchtliche Menge an Kohlenhydraten und Kalorien. Ihr Verzehr sollte daher in Maßen erfolgen, insbesondere für Menschen, die auf ihre Zuckeraufnahme achten müssen, wie Diabetiker oder Personen mit Gewichts- oder Stoffwechselproblemen. Daher hat Melasse eine ähnliche Wirkung wie normaler Haushaltszucker auf unseren Körper.

Die Nährstoffe von Melasse

Der Vorteil der schwarzen Melasse ist, dass sie viele Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und andere gesunde Inhaltsstoffe wie

  • Pantothensäure (Vitamin B5),
  • Eisen,
  • Calcium,
  • Phosphor,
  • Magnesium,
  • Kalium

enthält. Viele dieser Mineralstoffe sind wichtig für den Knochenstoffwechsel. Durch andere Nährstoffe wie Calcium besitzt die Melasse die Wirkung, den Ablauf der Erregungsvorgänge im Nervensystem zu beeinflussen. Die sekundären Pflanzenstoffe verstärken sich in ihrer Wirkung und regenerieren Vitamine. Die Vitamine sind für ein gesundes Haar- und Nagelwachstum nötig.

Der Sirup liefert genau die Nährstoffe, die zur Stärkung und Harmonisierung des menschlichen Organismus notwendig sind. Zwei Teelöffel des schwarzen Zuckerersatzes decken schon den täglichen Mineralstoffbedarf. Bei der täglichen Menge sollten Sie es auch belassen, denn bei einer zu hohen Dosis hat die Melasse eine negative Wirkung die Gesundheit. Diabetiker sollten aufgrund des hohen Zuckergehalts Melasse grundsätzlich meiden. Der Blutzucker steigt durch Melasse zu schnell an und fällt ebenfalls schnell wieder ab.

Die Eigenschaften von Melasse

  1. 100 g haben 288 kcal
  2. Glykämischer Index: Mittel
  3. Enthält viele Vitamine und andere gesunde Inhaltsstoffe
  4. Vielseitig einsetzbar, u.a. zum Backen, Kochen, als Brotaufstrich und zum Süßen von Getränken

Verwendung in der Ernährung

In der Ernährung ist das Nebenprodukt aus der Zuckerproduktion ein wahrer Allrounder. Viele müssen sich aber an den Geschmack des zähen Sirups erst gewöhnen – denn er ist keine, wie erwartet, süße Zutat, sondern hat einen speziellen Eigengeschmack. Der Geschmack kommt Lakritz oder Rübensirup nahe. Dennoch findet die Melasse durch ihre Wirkung viel Verwendung. So ist sie eine beliebte Zutat als Brotaufstrich, doch die schwarze Melasse kann noch mehr.

Ein Teelöffel in saure Säfte oder Zitronenlimo und das Getränk bekommt einen angenehmen, leicht süßen Geschmack. Auch zum Backen und Kochen ist sie geeignet. Sogar als Hautpflegeprodukt nehmen viele Menschen den zähen Sirup. Melasse hat eine positive Wirkung auf viele Entzündungen, Krankheiten und Störungen. Auch als Tee wird das Naturprodukt verwendet. Lösen Sie dafür etwa zwei Teelöffel Melasse in heißem Wasser auf und geben Sie etwas Saft von einer Zitrone dazu. Alternativ können Sie zusätzlich Milch oder Fruchtsaft hinzugeben. Wenn es Ihnen zu heiß ist, können Sie es unter der Zugabe von kaltem Wasser etwas abkühlen lassen.

Ist Melasse gesünder als Zucker?

Melasse enthält eine Menge Kalorien. Mit 288 Kalorien pro 100 Gramm liegt sie zwar deutlich unter normalem Haushaltszucker, kann aber noch lange nicht als kalorienarm bezeichnet werden. Zudem sollte hier noch einmal betont werden, dass Melasse eine negative Wirkung auf Diabetiker hat und deswegen nicht geeignet ist. Sie besteht zu 60 Prozent aus Saccharose – wie Haushaltszucker – und sollte daher nur in Maßen verzehrt werden, um Ihrem Körper zuliebe den generellen Zuckerkonsum zu reduzieren. Zuckerrübenmelasse hat zwar einige Inhaltsstoffe, wodurch Melasse eine positivere Wirkung auf unseren Organismus hat, per se gesünder ist sie als Nebenprodukt der Zuckerproduktion aber nicht.

Die Vor- und Nachteile von Melasse

VorteileNachteile
  • bei der Herstellung von Zucker als Nebenprodukt gewonnen, sodass keine Ressourcen dafür verbraucht werden
  • Melasse selber herzustellen ist aufwendiger, als sie einzukaufen
  • vielseitig einsetzbar, z. B. als Brotaufstrich
  • Die Zuckeralternative ist nicht für Diabetiker geeignet
  • reich an Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen und damit ein echtes Superfood
 

Wie entsteht Melasse?

Melasse entsteht als Nebenprodukt bei der Zuckerproduktion. Der zähflüssige Zuckersirup fällt bei der Herstellung von Zucker aus Zuckerrohr und Zuckerrüben an und enthält etwa 60 Prozent Zucker. Die dunkelbraune Flüssigkeit ist reich an Inhaltsstoffen wie Betain, Vitaminen und organischen Säuren. Auch Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Magnesium und Kalzium sind enthalten.  

Melasse ist für viele Menschen der stille Star unter den Zuckerersatzstoffen. Als Nebenprodukt bei der Zuckerproduktion ist sie natürlich eng an die Zuckergewinnung gebunden. Der Zuckersirup ist ein wahrer Alleskönner. Er wird als Getränkepulver bei der Herstellung von Alkohol genauso verwendet wie als Spezialmehl in der Tierhaltung. Auch in der Küche findet Melasse durch seine Wirkung Verwendung. Man kann sie besonders gut zum Süßen von Getränken und als Brotaufstrich nehmen.

Herstellung bei der Zuckerproduktion

Hauptsächlich wird Melasse aus Zuckerrohr, Zuckerrüben und Zuckerhirse gewonnen, weswegen oft auch von Zuckerrohrmelasse oder Zuckerrübenmelasse gesprochen wird. Zuckerrohr oder Zuckerrübe werden bei der Herstellung so lange geschleudert, bis sich Zuckerkristalle und flüssige Bestandteile getrennt haben. Das fertige Produkt kann anschließend bei Zimmertemperatur gelagert werden.

Zu Beginn ist sie noch sehr hell. Erst nachdem der Sirup ein drittes Mal ausgekocht wird, verringert sich der Zuckergehalt, dafür aber verbleiben viele Mineralstoffe in der Melasse. Die Melasse hat nun die typische, dunkle Farbe. Wichtig: Die schwarze Melasse sollte nicht mit Zuckerrübensirup verwechselt werden, auch wenn eine große Ähnlichkeit besteht. Zuckerrübensirup wird durch Einkochen von Zuckerrüben hergestellt, Melasse ist streng genommen ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Zucker.

Was ist Traubenmelasse?

Geht es um die Herstellung, Verwendung und Wirkung von Melasse, darf auch die Traubenmelasse nicht unerwähnt bleiben. Im Zusammenhang mit schwarzer Melasse wird nämlich immer wieder auch von Traubenmelasse gesprochen. In Reformhäusern stehen schwarze Melasse und die Melasse aus Traubensaft üblicherweise eng beisammen. Doch was ist Traubenmelasse eigentlich? Was ist die Wirkung dieser Melasse und wofür wird sie verwendet?

Traubenmelasse ist auch als Pekmez bekannt. Die Herstellung von Pekmez oder Traubenmelasse hat in der Türkei bereits lange Tradition. Dabei wird Traubensaft lange Zeit eingekocht, bis der Gehalt an Wasser stark reduziert ist. Übrig bleibt eine schwarze Melasse aus Trauben, die leicht süß schmeckt und viele Inhaltsstoffe wie Eisen und Antioxidantien enthält. Traubenmelasse ist aufgrund der Herstellung enger verwandt mit Agavendicksaft oder Zuckerrübensirup. 

Melasse selber machen

Zutaten für 250 ml selbstgemachte Melasse:

  • 3,5 kg Zuckerrüben
  • 500 ml Wasser

So geht's:

  1. Die Zuckerrüben unter warmen Wasser waschen und mit einer Gemüsebürste eventuell vorhandene Erde entfernen.
  2. Die Rüben in dünne Scheiben schneiden und in einen Topf geben. Die Rüben mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen.
  3. Die Rüben auf mittlerer Stufe weich garen.
  4. Die Rüben durch ein Küchensieb gießen und das Zuckerrübenwasser in einem zweiten Topf auffangen. Den Sud zum Kochen bringen und solange kochen, bis eine dickflüssige Masse entsteht.
  5. Den Herd ausschalten und die Melasse abkühlen lassen.
  6. In einem luftdichten Glas ist die Melasse ca. 18 Monate bei Zimmertemperatur haltbar.

Melasse kann auch aus Zuckerrohr, Hirsehalmen oder Granatäpfeln hergestellt werden.

Melasse kaufen: Worauf Sie achten sollten 

Sie möchten Melasse nicht selbermachen? Kein Problem, hier kommen zwei Alternativen, die Sie bei Amazon kaufen können. Allerdings gibt es beim Kauf ein paar Dinge zu beachten:

  1. Reinheit: Stellen Sie sicher, dass Sie reine Melasse kaufen, ohne Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel. Lesen Sie daher das Etikett sorgfältig durch.
  2. Herkunft: Die Qualität der Melasse kann je nach Herkunft variieren. Einige bevorzugen zum Beispiel Melasse aus biologischem Anbau. Wenn möglich, wählen Sie eine vertrauenswürdige Marke oder einen Hersteller, der für seine Qualität bekannt ist.
  3. Farbe und Konsistenz: Melasse gibt es in verschiedenen Farben und Konsistenzen, von hell bis dunkel. Die dunklere Melasse enthält oft mehr Mineralien und hat einen intensiveren Geschmack. Wählen Sie je nach Ihren Vorlieben die für Sie passende Farbe und Konsistenz aus.
  4. Zertifizierungen: Bio-Zertifizierungen oder andere Qualitätszertifikate können ein Hinweis darauf sein, dass das Produkt bestimmten Standards entspricht.
  5. Haltbarkeit und Lagerung: Überprüfen Sie das Verfallsdatum und lagern Sie die Melasse gemäß den Anweisungen auf der Verpackung, um die Frische und Qualität zu erhalten.

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