Leidenschaftliche Stunden zu zweit gehören für die meisten Menschen zum Leben dazu. Sex macht nicht nur Spaß und verhilft uns zu unvergesslichen Höhepunkten, sondern kann sich auch gesundheitsfördernd auswirken. Durch die körperliche Aktivität wird unser Herzschlag erhöht und wir verbrennen ordentlich Kalorien, was zu einer Verbesserung der kardiovaskulären Fitness beitragen kann. Außerdem werden während des Orgasmus Endorphine freigesetzt, die Stress entgegenwirken und unsere Stimmung heben. Studien haben zudem gezeigt, dass regelmäßiger Sex das Immunsystem stärken kann. Durch die Freisetzung von Antikörpern und der erhöhten Produktion von Immunzellen kann das Liebesspiel sogar Krankheiten abzuwehren.
Wie oft wir Lust auf Sex haben, ist individuell verschieden, weshalb es kein "zu viel" oder "zu wenig" gibt. Die eigene Libido wird von verschiedenen Faktoren wie Alter, Hormonen, Gesundheitsstand, psychischer Gesundheit und Beziehungsdynamik beeinflusst. Allerdings ist es nicht unbedingt normal, immer erregt zu sein – wir klären über das seltene Krankheitsbild Restless Genital Syndrome auf.
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Immer erregt: Was ist das Restless Genital Syndrome?
Beim Restless Genital Syndrome (RGS) handelt es sich um eine seltene neurologische Erkrankung, bei der Betroffene ein anhaltendes und unkontrollierbares sexuelles Verlangen und Erregung in den Genitalien verspüren. Dieses Verlangen kann zu einem starken Drang führen, sich selbst zu befriedigen oder sexuelle Aktivitäten auszuführen, um vorübergehende Linderung zu finden. RGS wird oft von einem unangenehmen körperlichen Gefühl im Genitalbereich begleitet, das nur durch sexuelle Stimulation gelindert werden kann und das sich meist durch Abwesenheit sexueller Lust auszeichnet. Typisch für das RGS sind folgende Symptome der Genitalien:
- Pochen
- Kribbeln
- Pulsieren
Im Liegen und Sitzen sowie am Abend können sich die Symptome verschlimmern, während beim Gehen und Stehen eine Linderung eintreten kann. Das RGS war früher unter dem Namen "Persistent Sexual Arousal Syndrome" bekannt. Als klar wurde, dass es nicht mit einer Libidosteigerung einhergeht, wurde es in "Persistent Genital Arousal Disorder" umbenannt. Da es sich beim RGS um eine seltene Erkrankung handelt, sind die Ursachen bislang nicht eindeutig geklärt. Es wird allerdings vermutet, dass RGS mit bestimmten neurologischen Erkrankungen wie dem Restless-Legs-Syndrom, der Parkinson-Krankheit oder Multipler Sklerose in Verbindung steht. Ebenfalls sollen eine Dopamin-Dysfunktion oder hormonelle Ursachen verantwortlich sein können.
Die Behandlung des RGS erfolgt individuell. Bestimmte Medikamente, die zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms verwendet werden, wie Dopaminagonisten oder Gabapentin, können auch bei RGS helfen. Diese Medikamente können die Symptome reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Was ist der Unterschied zwischen Restless Genital Syndrome und Sexsucht?
Im Gegensatz Sexsucht, auch als Hypersexualität oder sexuelle Zwangsstörung bezeichnet, ist ein Zustand, bei dem jemand ein übermäßiges und zwanghaftes sexuelles Verhalten zeigt. Menschen mit Sexsucht haben häufig Schwierigkeiten, ihr sexuelles Verhalten zu kontrollieren und leiden unter starken Verlangen und impulsiven Handlungen. Das sexuelle Verhalten kann ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, ihre Arbeit oder andere Lebensbereiche beeinträchtigen. Sexsucht wird oft als Suchtverhalten betrachtet und kann mit anderen psychischen Gesundheitsproblemen wie Depressionen oder Angstzuständen einhergehen. Eine professionelle Beratung oder Therapie kann hilfreich sein, um den Umgang mit Sexsucht zu lernen und gesunde Verhaltensweisen zu fördern.
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