Schutz vor Insekten: Schonende Alternativen ohne Schadstoffe

Viele Hilfsmittel gegen Fliegen, Mücken und Wespen sind unästhetisch, nicht wirklich effizient oder belasten die Umwelt. Es gibt jedoch auch schonende Optionen, um die Plagegeister im Innen- wie im Außenbereich fernzuhalten.

Mücke© nechaevkon/Adobe Stock

Der Handel bietet viele Möglichkeiten, um lästige Insekten aus Wohn- und Schlafräumen zu verbannen oder um sich im Garten zu schützen. Von Klebefallen über Elektrogitter bis hin zu Insektiziden ist alles dabei. Die Nachteile vieler Abwehrmittel: Nicht alle halten auch, was sie versprechen und sie töten im Nebeneffekt auch Nutzinsekten, die für das sensible Ökosystem wichtig sind.

Daneben gibt es aber auch eine Reihe an Optionen, um ein Insektenproblem umweltfreundlich und zugleich effektiv zu lösen. Hilfreich ist hier insbesondere der Blick darauf, warum Insekten überhaupt die Nähe des Menschen suchen und - daran angepasst – die effizientesten Methoden zu wählen.

Anreize im Wohnbereich beseitigen

Die wirksamste Art der Prävention ist, gar nicht erst Lockanreize zu bieten. Geflügelte Sechsbeiner bleiben auch einfach fern, wenn es schlichtweg nichts zu holen gibt. Der Tisch sollte nach den Mahlzeiten daher stets abgeräumt und das Geschirr mindestens sauber gespült werden beziehungsweise gleich in der Spülmaschine verschwinden. 

Befinden sich kleine Fruchtfliegen in der Wohnung, hilft neben der grundsätzlichen Reduzierung des Nahrungsangebotes auch eine kleine Schale mit zwei, drei halbierten Weintrauben, die mit einer Klarsichtfolie bedeckt wird. Stechen Sie dann mit einer dickeren Nadel Löcher in die Folie. Die Fliegen finden angesichts der feilgebotenen Leckerei den Weg sehr schnell in die Lebendfalle, aber nicht mehr hinaus und können unversehrt in die Freiheit entlassen werden.

Fliegengitter: Das Zuhause mit Insektenschutz abschirmen

Wenn Sie vor allem in der warmen Jahreszeit gern bei offenem Fenster schlafen und auch tagsüber viel lüften, kommen Insekten zwangsläufig herein. Die beste Maßnahme auf dem Weg zu einer insektenfreien Wohnung ist, ihnen mittels Schutzvorrichtungen am Fenster kein Durchkommen zu ermöglichen. So schaffen zum Beispiel Fliegengitter-Spannrahmen mit Gaze schnell Abhilfe. Das feine Gewebe lässt Luft und Licht herein, verwehrt aber den lästigen Plagegeistern konsequent den Zutritt. Die Spannrahmen werden dazu einfach ohne Verschraubung in der Fensteröffnung eingesetzt und schützen Wohnräume auch dann, wenn das Fenster während der Nacht geöffnet bleibt.

Fliegengitter-Spannrahmen sind auch für Allergiker eine gute Empfehlung. Wer auf Insektenstiche allergisch reagiert, hat häufig zwar ein Nothilfe-Set im Haus. Größtmögliche Sicherheit ist jedoch dann gegeben, wenn eine unerwünschte Zusammenkunft gar nicht erst zustande kommt.

Der Umgang mit penetranten Wespen im Außenbereich

Ein besonders hartnäckiges Problem im Spätsommer sind Wespen. Sie mögen nicht nur Süßes, sondern sind auch Deftigem wie Wurstaufschnitt und Steaks nicht abgeneigt. Vor allem im Freien sollten Nahrungsmittel und Getränke, die nicht unmittelbar verzehrt werden, nicht offen herumstehen.

Wird draußen gerade gegessen, ist Aufmerksamkeit geboten. Denn nicht selten landet eine Wespe unbemerkt auf dem Teller oder im Getränkeglas. Gerät das Insekt in die Mundhöhle und sticht zu, können die Schwellungen die Atmung behindern und schlimmstenfalls zum Erstickungstod führen. Vor allem geöffnete Getränkeflaschen stellen eine große Gefahr dar und sollten deshalb fest zugeschraubt oder mit aufgedrücktem Kronkorken versiegelt werden.

Fliegt nur eine vereinzelte Wespe eine Mahlzeit auf dem Teller an, kann es sich lohnen, kurz abzuwarten, bis sie ihren Durst und Hunger gestillt hat und wieder wegfliegt. Das Essen gestaltet sich so oft friedvoller, als durch wildes Umsichschlagen einen Stich zu provozieren. Ältere Kinder können ebenfalls darin geschult werden, Ruhe am Tisch durch aufmerksames Beobachten des Insekts zu bewahren und erst wieder zu essen, wenn der ungebetene Besucher nachweislich weg ist. Erweisen sich die Tiere dann doch als sehr penetrant oder tauchen gleich zu mehreren auf, lassen sie sich mit ein paar Wasserspritzern aus der Sprühflasche recht gut in die Flucht schlagen.

Kleinkinder erfordern besondere Vorsicht

Bei Kleinkindern sollte besonders große Vorsicht walten. Prinzipiell ist davon abzuraten, dass ein Kleinkind im Sommer außen unbeaufsichtigt trinkt oder isst. Wichtig ist zudem, Trinkbecher nach dem Trinken fest zu verschließen. Nach der Mahlzeit sollten Gesicht und Hände gründlich mit einem feuchten Waschlappen abgewischt werden, da das Kind durch den anhaftenden Essensgeruch sonst bevorzugt angeflogen wird und dadurch zum Ziel von Stichen werden kann. 

Tipps gegen Mücken im Garten oder auf dem Balkon

Ein erhöhtes Mückenaufkommen ist vor allem dann zu verzeichnen, wenn sich in der Nähe ein ruhendes Gewässer befindet oder Regentonne und gefüllte Gießkannen entsprechend gute Brutbedingungen bieten. In Städten führen wiederum oftmals regenreiche Tage dazu, dass schon kleinere Pfützen von den Stechinsekten als willkommene Zwischenstation für ihren Nachwuchs gewählt werden.

Für eine effiziente Mückenabwehr im Freien ist der Einsatz von einem Mückenspray dann aber doch unumgänglich. Statt klassischer Mittel auf chemischer Basis können jedoch auch natürliche Alternativen mit Citronella verwendet werden. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, draußen helle Kleidung zu wählen, auf stark riechende Parfums oder Deos zu verzichten sowie Schweiß- und Köpergeruch zu vermeiden.

Für Hausbesitzer lohnt es sich zusätzlich, keine potenziellen Brutstätten zur Verfügung stellen: Regentonnen sollten abgedeckt werden. Zudem sollte das Wasser in Gießkannen, Vogeltränken und Planschbecken regelmäßig gewechselt werden, um die Brutbedingungen für Mückenlarven zu reduzieren. 

Juckende Stichstelle? Schnelle Linderung mit dem Löffeltrick!

Hat eine Mücke dennoch zugestochen, hat es sich bewährt, auf die Stichstelle einen heißen Löffel zu legen. Das von der Mücke in die Wunde injizierte Protein wird zerstört und der Juckreiz lässt rasch nach. Dabei ist natürlich darauf zu achten, dass es nicht zu Verbrennungen kommt. Tipp: Den Löffel einfach unter dem Wasserhahn mit etwa 45 Grad heißem Wasser abspülen und die betreffende Stelle vorsichtig damit abtupfen.