
In unseren Vorstellungen ist alles möglich. Mitunter geben uns Tagträumereien Kraft und Mut. Wir nutzen Fantasien, um Szenarien durchzuspielen und uns auf bestimmte Ereignisse vorzubereiten. Und dann gibt es da noch Sexfantasien. Jeder Mensch hat sie. Einige Menschen fantasieren sehr viel über Sex, andere weniger. Aber dass unser Gehirn immer wieder an Sex denkt und Bilder heraufbeschwört, ist für sexuelle Wesen wie uns Menschen absolut normal.
Diese Sexfantasien gehen den Menschen am häufigsten durch den Kopf
Sexfantasien sind nichts, wofür man sich schämen müsste. Tatsächlich fantasieren wir Menschen so oft und regelmäßig über Sex, dass Sexualtherapeuten Sexfantasien bereits in sieben große Kategorien einteilen konnten.
Für sein Buch „Tell me what you want“ hat Sexualitätsforscher Dr. Justin J. Lehmiller mehr als 4.000 Menschen nach ihren Sexfantasien befragt. Er erforschte Gründe für und Umstände wann Menschen über Sex fantasieren – und ermittelte übergeordnete Kategorien, in die die Sexfantasien fallen.
1. Sex mit mehreren Menschen gleichzeitig
Die häufigste Sexfantasie ist laut Lehmiller Multi-Partner-Sex. Ob Sex zu dritt, zu viert oder mit noch mehr Menschen, für viele scheint Sex mit mehreren Menschen eine große Anziehungskraft zu haben. Am häufigsten wurden in der Umfrage Dreier erwähnt, aber auch Orgien oder sogenannte Gangbangs spielten eine Rolle in den Sexfantasien der Befragten.
2. Machtausübung und harter Sex
Sexfantasien, die sich um Macht und Kontrolle drehten, waren bei vielen Befragten populär. Hier spielen BDSM (Bondage, Domination, Sadomaso) wichtige Rollen. Die sexuellen Aktivitäten in diesen Bereichen sind aber enorm vielfältig. Bei Fesselspielen geht es selten um Gewalt, sondern in der Regel um Kontrolle und Vertrauen. Sexfantasien sind hier entsprechend individuell.
3. Abenteuerlicher, öffentlicher und aufregender Sex
Sexfantasien werden von vielen Menschen genutzt, um sich Sex vorzustellen, den sie im eigenen Leben noch nie probiert haben – oder sich vielleicht auch nie trauen würden. Sex in der Öffentlichkeit etwa oder an besonders aufregenden Orten (Flugzeug, Fahrstuhl, Auto) stehen bei Sexfantasien scheinbar hoch im Kurs. In diese Kategorie fallen auch Rollenspiele oder die Verwendung von besonderen Sexspielzeugen.
4. Tabuisierter Sex und Fetisch-Sex
Menschen spielen in ihren Sexfantasien gerne auch mit Tabus und erkunden besondere Fetisch-Bereiche. Voyeurismus oder Exhibitionismus fallen in diese Kategorie, aber auch besondere Fetisch-Fantasien, in denen Menschen etwa Vorlieben für bestimmte Körperteile, Objekte, Verhaltensweisen oder Körperflüssigkeiten erkunden.
5. Romantik und leidenschaftlicher Sex
Tatsächlich drehen sich die Sexfantasien nicht weniger Menschen um Romantik, Intimität und Leidenschaft. Fehlt es im echten Leben an Romantik oder hat eine Partnerschaft die Leidenschaft verloren, fantasieren Männer und Frauen gerne über besonders leidenschaftliche sexuelle Begegnungen.
6. Nicht-Monogamer Sex, Partnertausch
Diese Kategorie unterscheidet sich von der Gruppensex-Kategorie. Menschen, die über nicht-monigamen Sex fantasieren, sind in der Regel in Beziehungen und träumen über polyamoröse Begegnungen, offene Beziehungen oder den einvernehmlichen Partnertausch im Umfeld von Swinger-Partys.
7. Erotische Flexibilität und Geschlechterrollenwechsel
Häufige drehen sich Sexfantasien auch um den Ausbruch aus Geschlechterrollen. Cross-Dressing spielt hier eine Rolle oder Sex mit Trans-Menschen. Einige Menschen nutzen solche Sexfantasien, um Bisexualität und andere Sexual- und Geschlechterrollenkonzepte zu erkunden.
Welche Funktion haben Sexfantasien für uns?
Sexfantasien erfüllen viele Funktionen für uns. Es gibt ganz banale Gründe, warum wir über Sex nachdenken, wie etwa Langeweile. Manchmal werden Sexfantasien aber durch bestimmte Trigger ausgelöst, oft setzen wir sie aber ganz aktiv ein, um sexuelles Verlangen und Erregung zu steigern. Bei der Selbstbefriedigung haben sie eine erregende Funktion.
Sexfantasien können eine Möglichkeit bieten, Stress abzubauen und sich zu entspannen. Die Konzentration auf lustvolle Gedanken und Bilder kann dabei helfen, negative Gedanken und Sorgen loszulassen.
Sexfantasien können auch dazu beitragen, Beziehungen zu verbessern. Sie können Paaren dabei helfen, ihre sexuellen Bedürfnisse und Wünsche besser zu kommunizieren und auszuloten.
Nicht zuletzt dienen Sexfantasien auch dazu, Ängsten zu verarbeiten und Wünschen zu erkunden.
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