
- Was sind K.-o.-Tropfen?
- Im Video: So wirken K.-o.-Tropfen
- Warum sind K.-o.-Tropfen so gefährlich?
- Weitere k.-o.-Tropfen-Symptome
- Was tun, wenn Sie glauben, K.-o.-Tropfen genommen zu haben?
- K.-o.-Tropfen: So ist die Rechtslage
- Wie kann man sich gegen K.-o.-Tropfen schützen?
- Hier finden Sie noch weitere Informationen
- K.-o.-Tropfen-Test als Armband
Was sind K.-o.-Tropfen?
Der Begriff K.-o.-Tropfen leitet sich von dem englischen Wort "Knockout" ab, das für "Außer-Gefecht-Setzen" steht. K.-o.-Tropfen können verschiedene Substanzen umfassen; aktuell sind insbesondere die Partydrogen GHB (GammaHydroxybuttersäure) und GBL (Gamma-Butyrolacton) im Umlauf. Diese Mittel sind auch unter den Namen Liquid Ecstasy, Bottle, Liquid X, Fantasy, Soap, Liquid E oder Gamma bekannt.
Im Video: So wirken K.-o.-Tropfen
Warum sind K.-o.-Tropfen so gefährlich?
K.-o.-Tropfen sind farblose und geschmacksneutrale Drogen, wenn sie in Getränke oder Speisen gemischt werden. Schon innerhalb von zehn bis 20 Minuten nach dem Konsum können beim Opfer Schwindelgefühle und Übelkeit auftreten. Besonders bedenklich ist der Gedächtnisverlust und die Bewusstlosigkeit, der typischerweise mit K.-o.-Tropfen einhergeht. Das Opfer hat nach dem Einsetzen der Wirkung der Tropfen bis zu ihrem Abklingen des Mittels keinerlei Erinnerung daran, was geschehen ist. Täter nutzen die Substanz häufig für Übergriffe in Diskotheken, Bars, Clubs oder Restaurants aus.
Weitere k.-o.-Tropfen-Symptome
- Willenslosigkeit
- eingeschränkte Beweglichkeit
- Bewusstlosigkeit
- in besonders schweren Fällen: Koma und Tod.
Was tun, wenn Sie glauben, K.-o.-Tropfen genommen zu haben?
- Suchen Sie sofort Hilfe: Rufen Sie die Polizei oder den Notruf an.
- Gehen Sie nicht allein nach Hause: Lassen Sie sich von einem Freund oder Familienmitglied begleiten.
- Bewahren Sie Beweise: Bewahren Sie das Glas oder die Flasche auf, aus der Sie getrunken haben, und übergeben Sie es der Polizei.
- Suchen Sie medizinische Hilfe: Lassen Sie sich von einem Arzt untersuchen, um sicherzustellen, dass Sie keine bleibenden Schäden davongetragen haben.
K.-o.-Tropfen: So ist die Rechtslage
Seit 2002 unterliegt GHB (Gamma-Hydroxy-Buttersäure) dem Betäubungsmittelgesetz. Das bedeutet konkret, dass der Besitz, Kauf, Handel sowie die Abgabe und Verabreichung von GHB strafbar sind. In Deutschland unterliegen auch verschreibungspflichtige Psychopharmaka wie Benzodiazepine dem Betäubungsmittelgesetz. Allerdings bedeutet dies nicht, dass es für Täter unmöglich oder besonders schwierig ist, an diese Substanzen zu gelangen. Gamma-Butyrolacton (GBL), eine Vorstufe von GHB, ist sogar legal in Deutschland erhältlich. Bei GBL handelt es sich um ein transparentes, flüssiges Mittel, die als Lösungsmittel und Reinigungsmittel verwendet wird, zum Beispiel zur Entfernung von Nagellack und Graffiti. GBL wird im Körper schnell zu GHB umgewandelt, wodurch die psychoaktive Wirkung von GBL und GHB identisch ist. Im Gegensatz zu GHB fällt GBL nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Der unerlaubte Handel mit GBL wird jedoch gemäß dem Arzneimittelgesetz strafrechtlich verfolgt, da GBL als "bedenkliches Arzneimittel" eingestuft wird, wenn die pharmakologische Wirkung im Vordergrund steht. Die chemische Industrie überwacht den Handel und Vertrieb von GBL freiwillig durch Selbstkontrolle.
Nach deutschem Recht ist der sexuelle Missbrauch Widerstands-unfähiger Personen strafbar. Nach Paragraf 179 des Strafgesetzbuches drohen Tätern bei einer Überführung und Verurteilung bis zu 10 Jahre Gefängnis. Aber auch ohne sexuelle Übergriffe ist die Verabreichung von K.-o.-Tropfen an ahnungslose Personen strafbar. Rechtlich gilt dies als gefährliche Körperverletzung.
Nachweisbarkeit von GHB
Die Spuren des GHB-Konsums sind im Blut etwa 6 Stunden lang nachweisbar, während sie im Urin ungefähr 12 Stunden lang nachgewiesen werden können. Nach dieser Zeit wird es schwierig, den GHB-Spiegel vom natürlichen Gehalt zu unterscheiden. Es ist ratsam, bei Verdacht immer so schnell wie möglich Blut- und Urinproben zu entnehmen, selbst wenn mehr Zeit vergangen ist.
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Wie kann man sich gegen K.-o.-Tropfen schützen?
Der Weiße Ring, ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten, rät zu folgenden Maßnahmen, um sich (und andere) vor der Droge K.-o.-Tropfen zu schützen:
- Glas oder Flasche bei Partys nie unbeobachtet lassen.
- Keine offenen Getränke von Unbekannten annehmen!
- Auf das Bauchgefühl hören: Meiden Sie Personen, die Ihnen komisch vorkommen.
- Bei Unwohlsein Freunde, Bekannte oder das Personal um Hilfe bitten.
- Haben Sie den Verdacht, K.-o.-Tropfen zu sich genommen zu haben, vertrauen Sie sich einem Arzt an oder begeben Sie sich direkt in die Notfallambulanz eines Krankenhauses.
- Vermeiden Sie, zu viel zu trinken - in entsprechender Menge hat Alkohol eine ganz ähnliche Wirkung wie K.-o.-Tropfen.
- Kümmern Sie sich um Freunde, die zu viel getrunken haben.
- Im Zweifel immer die 110 oder die 112 anrufen!
Quelle: Deutscher Ring
Hier finden Sie noch weitere Informationen
- Die Website der Bonner Aufklärungsinitiative "NO! K.O. GEH AUF NUMMER SICHER!" bietet umfassende Informationen rund um das Thema.
- In dem Flyer "Erst angestoßen, dann ausgeknockt" hat der Weiße Ring alles Wissenswerte über die K.-o.-Tropfen zusammengetragen.
Herunterladen
- wrflyerk-o-tropfenrzdigital.pdf (478.43 KB)
K.-o.-Tropfen-Test als Armband
Auf dem Markt ist derzeit ein Armband erhältlich, das als Schnelltest entwickelt wurde, um Getränke auf das Vorhandensein von K.-o.-Tropfen zu überprüfen. Das Drinkcheck Armband von XANTUS sieht aus wie ein Festivalbändchen und funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest:
Eine kleine Menge Flüssigkeit wird auf den Teststreifen gegeben und man wartet zwei Minuten. Wenn sich der Streifen blau verfärbt, bedeutet dies, dass die Droge K.-o.-Tropfen im Getränk vorhanden sind. Wenn der Streifen jedoch weiß bleibt, ist der Test negativ. Derzeit ist das Test-Armband nur in der Lage, auf eine Sorte von K.-o.-Tropfen zu reagieren, nämlich GHB, das die am häufigsten verwendete Substanz dieser Art ist.
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