Mückenschutz – Was hilft wirklich gegen Mücken?

Es könnte bei Sonnenschein so schön draußen sein – wenn da nicht diese kleinen, lästigen Biester wären: Das Summen der Mücken scheint zum lauen Sommerabend einfach dazuzugehören. Mit dem richtigen Mückenschutz vergeht den Parasiten allerdings die Lust für einen Besuch. Doch was hilft wirklich gegen Mücken? Lesen Sie hier wertvolle Tipps!

So finden Mücken ihren Wirt

Mückenschutz funktioniert dann am besten, wenn Sie die Mücken verstehen. Um ihren Wirt – also Sie – stechen zu können, müssen sie ihn nämlich erst einmal ausfindig machen. Dabei gehen die Insekten im wahrsten Sinne des Wortes der Nase nach. Zum einen sind es Geruchsstoffe auf der Haut, die sie anziehen, zum anderen das Kohlendioxid, welches Sie ausatmen. Vor allem, wenn Sie schwitzen, entstehen auf der Haut Milchsäure, Buttersäure und Ammoniak. Und das wirkt unwiderstehlich auf Mücken.

Auf den guten Geruchssinn der Blutsauger zielen deshalb auch klassische Mückensprays sowie Hausmittel gegen Mückenstiche ab.

Tipp: Duschen als Mückenschutz

Duschen ist einer der einfachsten Mückenschutz-Tipps überhaupt. Es spült Reste der für die Mücken attraktiven Zerfallsstoffe von der Haut und kühlt ab. Das sorgt dafür, dass Nachschub an diesen Stoffen nicht so schnell entsteht. Greifen Sie beim Reinigen auf eher mild duftende Duschgels zur Dusche und dezente Parfüms danach zurück. Allzu aufdringliche Düfte könnten schon wieder interessant für die Mücken werden.

Einziger Nachteil dieses angenehmen und simplen Mückenschutzes: Schon nach kurzer Zeit ist der Effekt passé.

Was hilft gegen Mücken? Ätherische Öle

Ätherische Öle sind ziemlich effektive Stoffe für eine ganze Reihe verschiedener Zwecke: Mückenschutz ist einer davon. Dabei werden sie als Raumspray, in Duftlampen, auf Duftsteinen, in Dispensern oder direkt auf der Haut eingesetzt. Als besonders unbeliebt gelten bei den kleinen Plagegeistern die Düfte von Lavendel, Zitrusfrüchten, Eukalyptus und Zedernholz (1).

Ganz wichtig, wenn Sie die Öle auf die Haut auftragen: Mit Ausnahme des Lavendelöls sind ätherische Öle weniger gut dafür geeignet, sie pur auf die Haut zu geben. Sie können dann Reizungen verursachen. Achten Sie daher bei der Verwendung auf die angegebene Verdünnung – die Sie zum Beispiel mit Mandelöl erzielen.

Eine eher unkonventionelle Nutzung ätherischer Öle ist Kaffee. Wird das Pulver verbrannt, duftet es nicht nur lecker nach Kaffee, sondern die Duftwolke kann auch ein guter Mückenschutz sein.

Sprays und Lotionen: Klassische Tipps für den Mückenschutz

Sie trauen oder vertragen die ätherischen Öle nicht beziehungsweise lässt Ihr Mückenschutz zu wünschen übrig? Dann bietet auch der Fachhandel eine ganze Reihe verschiedener Cremes, Lotionen und Sprays an, die Mücken vergrämen sollen. Die sogenannten Repellents müssen Sie regelmäßig und lückenlos auf die Haut auftragen, um einen guten Schutz zu erzeugen – gegebenenfalls muss nach ein paar Stunden nachgelegt werden.

Wichtig ist bei solchen Sprays: Sie funktionieren im Zusammenspiel mit Ihrer Körperchemie. Nicht jedes Präparat wirkt also bei jedem Menschen gleich gut. Probieren Sie sich im Zweifel durch, bis Sie ihren perfekten Mückenschutz finden.

Ein Manko an diesem Tipp: Diethyltoluamid, kurz DEET, hat sich als besonders guter Mückenschutz erwiesen. Leider steht es im Verdacht, unerwünschte Wirkungen auf das Nervensystem zu entfalten (2). Außerdem greift es Kunststoffe an. Das ist eher ungünstig, wenn Sie Kunststoff-Armbänder oder Kunstfaserkleidung tragen. Schauen Sie vor dem Kauf also besser einmal auf die Inhaltsstoffe.

Mückenschutz durch Fliegennetz und Co.

Sie mögen es lieber ohne Chemie und fragen sich deshalb, was noch gegen Mücken hilft? Dann lassen Sie die kleinen lästigen Blutsauger doch gar nicht erst an sich ran. Fliegennetze vor dem Fenster oder

Moskitonetze über dem Bett sind ein einfacher, aber sehr effektiver Mückenschutz. Auch über dem Kinderwagen und integriert ins Zelt für den Camping-Urlaub leisten engmaschige Netze gute Dienste. Wenn Sie im Ferienhaus Urlaub machen und das kein Fliegennetz im Fenster hat, können Sie einfach eines in den Rahmen kleben und am Ende Ihres Urlaubs wieder abnehmen. So haben Sie auch unterwegs einen zuverlässigen Mückenschutz – und nachts frische Luft.

Neben Netzen gibt es noch eine bisher wenig bekannte Möglichkeit, Mücken zu vergraulen: mit dem Ventilator. Der fächelt Ihnen genau den kühlen Wind zu, den Mücken so gar nicht mögen – und deshalb fernbleiben.

Mückenschutz: Mücken vorbeugen

Die besten Mücken sind die, die Sie gar nicht erst stechen. Proaktiver Mückenschutz ist deshalb wichtig und kann zudem ganz einfach sein: Tragen Sie beispielsweise auf einer Wanderung eher lange Hosen sowie langärmelige T-Shirts aus möglichst dichtem Stoff. Gewusst? Auch die Farbe kann einen Unterschied machen. Helle Kleidung hält die Tiere eher fern als dunkle.

Entfernen Sie die klassischen Kinderstuben der Parasiten: kleine Tümpel, Lachen und Pfützen oder auch Gefäße mit stehendem Wasser. Schon in winzigsten Wasseransammlungen legen Mücken nämlich ihre Eier, die sich schnell zur nächsten Generation entwickeln. Trocknen Sie diese Brutstätten konsequent aus, wohnen die Mücken künftig weiter von Ihnen weg – und finden daher vielleicht seltener den Weg zu Ihrem Schlafzimmer oder auf Ihre Terrasse.

________________

Quellen:

1 „Mückenstiche– Hausmittel, die helfen“. AOK - Die Gesundheitskasse, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/mueckenstiche-hausmittel-die-helfen/. Zugegriffen 14. Juni 2022.

2 „Insektenschutz: Wie man das Stichrisiko senkt“. Deutsches Ärzteblatt, https://www.aerzteblatt.de/archiv/143452/Insektenschutz-Wie-man-das-Stichrisiko-senkt. Zugegriffen 14. Juni 2022