Legionellen im Wasser: So schützen Sie sich im Badezimmer

Jeder von uns tut es – die einen mehr, die anderen weniger. Die Rede ist vom Duschen, das einfach zu unserer Körperhygiene dazu gehört. Doch hier droht eine ungeahnte Gesundheitsgefahr: und zwar durch Legionellen. Wir erklären, wie die Bakterien ins Duschwasser kommen und wie Sie sich schützen.

Sie erfüllt nicht nur eine reinigende Aufgabe, sondern hat auch – abhängig von der Wassertemperatur – einen vitalisierenden oder entspannenden Effekt auf unseren Körper. Kurz gesagt: Wir können uns ein Leben ohne unsere Dusche nicht vorstellen. Was allerdings die wenigsten wissen, ist, dass vom Duschen auch eine Gesundheitsgefahr ausgehen kann. Der Grund: Bakterien, sogenannte Legionellen, können sich im Duschwasser vermehren und unterschiedliche Krankheiten verursachen – etwa auch eine Lungenentzündung.

Im Video: Legionellen – wie gefährlich ist eine Infektion?

Was sind Legionellen überhaupt?

Bei Legionellen handelt es sich um Stäbchenbakterien, die beim Menschen verschiedene Krankheiten hervorrufen können. Dazu gehören zum einen grippeartige Beschwerden, aber auch starke Lungenentzündungen

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Die Umweltkeime sind natürlicher Bestandteil unseres Grundwassers, ebenso wie von Oberflächengewässern. In kleiner Anzahl stellt dies auch erstmal kein Problem dar – Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad bieten allerdings optimale Bedingungen für die Keime, um sich zu vermehren

Ab 50 Grad vermehren sich die Legionellen nicht mehr, ebenso wenig wie unter 20 Grad. Daher kann es insbesondere in künstlich angelegten Bewässerungssystemen wie den Wasserleitungen von Wohnhäusern zu hohen Werten kommen. 

Lungenentzündung durch Duschen: So schützen Sie sich

Rohre, Abflüsse, Wasserhähne oder Duschköpfe in Mietshäusern – alles Orte, an denen es aufgrund der Wassertemperaturen zu einem Legionellenbefall kommen kann. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) erkranken in Deutschland 1,7 von 100.000 Menschen jährlich an einer Legionellose. Doch wie können wir uns vor den Gesundheitsgefahren durch die Bakterien schützen? 

Wir können das bakterienhaltige Wasser durch Einatmen aufnehmen. Ob es im Anschluss zu einer Infektion kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Menge und Art der Aufnahme, die Art der Legionellen (die Sorte Legionella pneumophila, die circa 70 bis 90 aller Legionellen ausmacht, gilt als besonders gefährlich für den Menschen), die körpereigenen Abwehrkräfte sowie das Alter der betroffenen Person. Bestimmte Faktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum können das Risiko erhöhen. 

Da die Legionellen ab einer Temperatur von 50 bis 60 Grad abgetötet werden, können wir uns schützen, indem wir uns einen zentralen Wassererhitzer zulegen. Nach längerer Abwesenheit, durch Urlaub und Co. sollten wir außerdem das Wasser länger heiß durchlaufen lassen, bevor wir die Dusche nutzen.

Tipps, um die Gefahr durch Legionellen im Badezimmer zu minimieren:

  • Heißes Wasser: Stellen Sie sicher, dass Ihr Warmwassersystem auf mindestens 60 Grad Celsius eingestellt ist. Legionellen können in Temperaturen unter 50 Grad Celsius überleben.
  • Regelmäßiges Spülen: Wenn Sie für eine längere Zeit nicht zu Hause sind, lassen Sie das Wasser in Ihren Leitungen regelmäßig laufen. Dies hilft, stehendes Wasser zu vermeiden, in dem Legionellen gedeihen können.
  • Reinigung von Duschköpfen: Reinigen und desinfizieren Sie Ihre Duschköpfe regelmäßig, da sie ein häufiger Ort für Legionellenansammlungen sind.
  • Professionelle Inspektion: Überlegen Sie, ob Sie einen Fachmann beauftragen, der Ihr Wassersystem auf Legionellen untersucht.
  • Vermeidung von Aerosolen: Legionellen werden oft durch das Einatmen von kontaminierten Wassertröpfchen verbreitet. Versuchen Sie daher, die Erzeugung von Aerosolen, wie sie beispielsweise beim Duschen entstehen, zu minimieren, indem Sie möglichst kurz duschen – dadurch sparen Sie gleichzeitig Wasserkosten.
  • Wasserfilter: In einigen Fällen können Wasserfilter dazu beitragen, das Risiko einer Legionellenkontamination zu verringern.