Hitzewelle: Was Arbeitgeber jetzt tun müssen

Es ist heiß! Wer jetzt im Büro schwitzen muss, sehnt sich nach ein bisschen Abkühlung. Die gute Nachricht? Der Arbeitgeber muss Maßnahmen ergreifen, um das Arbeitsklima – im wörtlichen Sinne – erträglicher zu gestalten. Denn das Arbeiten bei Hitze ist nicht ganz ungefährlich. 

Nach vielen verregneten Wochen zieht jetzt eine Hitzewelle übers Land. Schade nur, dass der Sommerurlaub der meisten vorbei ist. Statt am See zu entspannen, müssen sie nun im Büro schwitzen. Denn Hitzefrei wie einst in der Schule gibt es in der Arbeitswelt nicht. Jedoch: Ab gewissen Temperaturen muss der Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um das "Arbeitsklima" erträglicher zu gestalten. Was Unternehmen jetzt leisten sollten, lesen Sie hier!

3 Tipps für Sport bei Hitze >>

Im Video: Das Hitze-Ende naht! Der Sommer stürzt in Deutschland bald komplett ab!

Gibt es im Büro ein Recht auf Hitzefrei?

In Deutschland – sowie in vielen anderen Ländern – gibt es keine spezifischen Gesetze oder Vorschriften, die Arbeitnehmern im Büro automatisch ein "Hitzefrei" gewähren. Jedoch haben Arbeitgeber eine Verpflichtung, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu schützen, insbesondere bei extremen Temperaturen.

Hitze im Büro: Diese Maßnahmen sollten Arbeitgeber ergreifen

Grundsätzlich sollten die Temperaturen in Büroräumen die 26-Grad-Marke nicht überschreiten. Sollte dies doch passieren, muss der Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, welche die Temperatur im Büro regulieren. Das schreibt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in ihren „Technischen Regeln für Arbeitsstätten“ vor. Dazu zählen:

  • Jalousien (ggf. installieren) und herunterlassen
  • Die Belegschaft mit ausreichend Wasser und kühlen Getränken versorgen
  • Kleiderordnung lockern, etwa kurze Hosen für Männer erlauben und eine etwaige Krawattenpflicht aufheben
  • Ventilatoren bereitstellen, dazu zählen Standventilatoren, sowie Tisch- und Deckenventilatoren
  • Elektronische Geräte wie ein Standkopierer erzeugen ebenfalls zusätzliche Wärme – sie sollten so wenig wie möglich genutzt werden

Zusätzlich können Arbeitgeber über eine Anpassung der Arbeitszeit nachdenken: Möglicherweise ist es hilfreich, bereits in den frühen Morgenstunden mit der Arbeit zu beginnen – oder eine längere Pause während der Mittagshitze einlegen zu dürfen.

Allerdings: Egal, wie heiß es ist – der Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, eine Klimaanlage zu installieren.

So gefährlich kann das Arbeiten bei Hitze sein

Das Arbeiten bei Hitze im Büro kann potenziell gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere wenn keine angemessenen Vorkehrungen getroffen werden. Hohe Temperaturen können zu Hitzestress, Dehydratation und anderen gesundheitlichen Problemen führen. 

  1. Hitzestress: Bei hohen Temperaturen kann der Körper Schwierigkeiten haben, sich abzukühlen. Dies kann zu Hitzestress führen, der Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Muskelkrämpfe verursachen kann.
  2. Dehydratation: Durch das Schwitzen bei Hitze verliert der Körper Flüssigkeit, was zu Dehydratation – und wiederum zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und verminderter Konzentration führen kann.
  3. Konzentrationsverlust: Hohe Temperaturen können die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und die Produktivität der Mitarbeiter reduzieren. Oft schlafen die Mitarbeiter bei Hitze schlechter, was ebenfalls auf die Konzentration im Arbeitsalltag schlägt.
  4. Kreislaufprobleme: Bei hohen Temperaturen kann der Blutdruck sinken, was zu Schwindel und Ohnmacht führen kann.
  5. Herz-Kreislauf-Belastung: Hitze kann das Herz-Kreislauf-System belasten, was für Menschen mit Herzproblemen oder anderen gesundheitlichen Bedingungen besonders riskant sein kann.

Mehr von vital.de finden Sie auch auf Instagram, Facebook und Pinterest. Spannende News und regelmäßige Gewinnspiele gibt es in unserem Newsletter – jetzt kostenlos anmelden!