Was sind Grasmilben?
Grasmilben gehören zur Familie der Spinnen und Zecken. Sie sind auch unter dem Namen Herbstmilben, Herbstgrasmilben, Heumilben oder Erntemilben bekannt. Mit dem bloßen Auge sind die 0,3 Millimeter großen, orange-roten Tiere kaum zu erkennen, die sich von Hautbestandteilen ernähren.
Von April bis November legen die Milben ihre Eier auf Wiesen und Rasen ab. Geschlüpfte Larven sind hungrig und machen sich auf der Suche nach etwas Essbarem – sie bevorzugen eiweißreiche Kost. Durchs Gras laufende Kinder, Erwachsene und Tiere sind daher besonders leichte Beute.
Die Milbenlarven bevorzugen dabei besonders dünne und weiche Haut. Mit ihren Mundwerkzeugen durchtrennen sie die oberste Zellschicht der Haut. Dabei injizieren sie ihren Speichel, der ein Enzym enthält und das Hautgewebe verflüssigt. Somit kann die Milbe die Hautbestandteile aufnehmen. Wenn die Tiere sich satt gegessen haben, verlassen sie im Gegensatz zu Zecken ihren Wirt oder werden durch Bewegungen oder Kleidung abgestreift. Dieser Vorgang ist für den Menschen nicht schmerzhaft.
Video: Auf einer Wiese gestochen? Das könnten Grasmilben sein
Grasmilbenstiche erkennen: Das sind die Anzeichen
Streng genommen handelt es sich bei den Stichen um Bisse. Und es sind auch nicht die Bisse selbst, die Beschwerden hervorrufen, sondern der Speichel der Tierchen. Dieser kann folgende allergische Reaktionen auslösen:
- Quaddeln auf der Haut und/oder kleine, rote Pusteln, die eng beieinander liegen.
- Ein starker, langanhaltender Juckreiz, der meist ein bis zwei Tage nach den Bissen einsetzt.
- Zu finden sind die Bisse an Stellen, wo die Haut besonders dünn und feucht ist. Also zum Beispiel an den Kniekehlen, Achseln oder am Bauchnabel.
Grasmilbenstiche behandeln
Gut zu wissen: Im Gegensatz zu Zecken saugen Milben kein Blut. Auch können sie keine Krankheiten übertragen. Allerdings kann der Juckreiz der Bisse äußerst unangenehm sein. Und auch wenn es schwerfällt, die Finger von den juckenden Pusteln zu lassen, sollten Sie möglichst nicht kratzen. Denn dadurch kann es zu Entzündungen kommen. Was aber hilft? Um die Beschwerden zu lindern, können Sie zu juckreizlindernde Salben greifen oder die betroffene Stelle kühlen. Wenn notwendig, können Sie auch Antihistaminika in Tablettenform einnehmen. Kinder können antihistaminische Säfte verabreicht bekommen. Auch kann Ihnen Ihr Arzt kortisonhaltige Salben verschreiben, wenn die Beschwerden sehr stark sind oder bereits länger andauern.
Grasmilbenstiche: Wie lange halten sie an?
Im Gegensatz zu Mückenstichen bereiten Ihnen die Bisse ziemlich lang Beschwerden. Daher kann es ein bis zwei Wochen dauern, bis der Juckreiz und die Pusteln verschwunden sind.
Sind Grasmilbenstiche ansteckend?
Diese Frage können wir ganz klar mit Nein beantworten. Die Stiche sind zwar auch unangenehm, aber auch in der Regel harmlos.
Grasmilben sind ins Bett gelangen? Das ist zu tun!
Es kann passieren, dass die Milben auch ins Haus gelangen und im schlimmsten Fall können sich die Insekten in Ihrem Bett gemütlich machen, wenn Sie ungeduscht schlafen oder wenn Sie mit der getragenen Kleidung ins Bett gehen. Um die kleinen Spinnentiere schnellstmöglich wieder loszuwerden, sollten Sie Ihr gesamtes Bettzeug bei mindestens 60 °C waschen oder für einige Stunden in die Tiefkühltruhe legen. Grasmilben können generell im Haus und dementsprechend im Bett aber nicht lange überleben.
Wie kann man sich bestmöglich vor Grasmilben schützen?
Als allerersten Tipp raten wir Ihnen, im Sommer nicht barfuß über Wiesen zu laufen. Denn im Gras können nicht nur Milben, sondern auch noch andere Insekten wie Wespen oder Bienen lauern, die Sie stechen können.
Ähnlich wie bei Zecken sollten Sie hochgeschlossene Schuhe sowie lange Kleidung tragen und die Strümpfe über die Hose ziehen. Zusätzlich können Sie vorher ein Insektenspray aufsprühen, um die kleinen Plagegeister bestmöglich fernzuhalten. Nach einem Aufenthalt draußen sollten Sie Ihren Körper gründlich nach möglichen Krabbeltieren absuchen, sich sicherheitshalber einmal kurz abduschen und die Kleidung wechseln.
Außerdem ist es ratsam, wenn Sie im Sommer Ihren Rasen regelmäßig mähen und möglichst kurz halten. Denn die Milben sitzen vor allem auf den Grasspitzen. Bewässern Sie Ihren Rasen regelmäßig. Milben mögen keine Feuchtigkeit und finden statt auf den nassen Halmen Zuflucht auf dem Boden. Ein weiterer Tipp in Sachen Gartenpflege: Mindestens einmal im Jahr sollten Sie Ihren Rasen vertikulieren. Dabei wird er von Grasfilz entfernt – eine Umgebung, welche die Insekten besonders gerne bevorzugen. Das Vertikulieren hat obendrein den Vorteil, dass Luft, Wasser und Nährstoffe besser an die Graswurzeln gelangen.
Ist Ihr Rasen von Grasmilben befallen? Dieser einfache Trick zeigt es Ihnen
Mit diesem einfachen Tipp können Sie herausfinden, ob Ihre Wiese von Grasmilben befallen ist. Legen Sie ein Blatt weißes Papier auf den Rasen und lassen es dort für etwa 15 Minuten liegen. Das helle Papier lockt die kleinen Milben an. Diese können Sie an winzig kleine rötliche oder orangefarbene Pünktchen erkennen, die sich gut vom auf dem weißen Blatt abheben.