
Kräuter wie Oregano und Thymian sind für ihre wertvollen Inhaltsstoffe bekannt. Sie enthalten ätherische Öle, Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe, die positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Viele Kräuter wirken entzündungshemmend, antibakteriell und können die Verdauung fördern. Beispielsweise können Thymian und Kamille bei Atemwegserkrankungen für Linderung sorgen, während Pfefferminze und Fenchel bei Magen-Darm-Beschwerden wohltuend wirken. Kräuter wie Rosmarin und Basilikum enthalten Antioxidantien, die freie Radikale im Körper neutralisieren und somit Zellschäden vorbeugen können.
Durch ihre vielfältigen Inhaltsstoffe tragen Kräuter nicht nur zur Geschmacksverbesserung von Speisen bei, sondern auch zu einem gesunden Körper. Allerdings sind frische Kräuter nicht immer verfügbar, sodass die meisten Menschen auf die getrocknete und gefrorene Variante zurückgreifen. Doch droht hier eine Gesundheitsgefahr?
Wie schädlich sind getrocknete Kräuter?
Immer wieder werden Kräuter aufgrund einer Schadstoffbelastung zurückgerufen – aktuell beispielsweise der gemahlene Kreuzkümmel der Marke TRS des Herstellers Orient Master GmbH. Der Grund für den Rückruf: Eine Belastung mit Pyrrolizidinalkaloide (PA).
Dabei handelt es sich um natürliche Inhaltsstoffe, die von Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde gebildet werden. Sie kommen in über 350 nachgewiesenen und vermutlich bis zu 6.000 Pflanzenarten vor. PA können gesundheitsschädlich wirken, insbesondere die 1,2-ungesättigten PA, die als lebertoxisch und potenziell krebserregend gilt.
Hohe Gehalte an PA wurden vor allem in Rucola, Gewürzkräutern, Blütenpollen, Rooibos- sowie Kräutertee nachgewiesen. Unter den Kräutern sind besonders Borretsch, Kreuzkümmel, Oregano und Liebstöckel betroffen. Weitere heimische Pflanzen, die PA enthalten können, sind Wasserdost, geflecktes Lungenkraut, Beinwell, Pestwurz, Huflattich und verschiedene Arten des Kreuzkrauts.
Warnung vom Bundesinstitut für Risikobewertung
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist auf potenzielle Leberschäden durch Pyrrolizidinalkaloide hin. Eine hohe Aufnahme der Substanzen kann unter anderem die Leberfunktion beeinträchtigen. Daher empfiehlt das BfR, den regelmäßigen Verzehr von möglicherweise belasteten Produkten wie tiefgekühlten und getrockneten Kräutern zu vermeiden. Die Behörde betont die Notwendigkeit, die Gehalte dieser Stoffe in Lebensmitteln weiterhin so weit wie möglich zu reduzieren.
Das BfR erläutert in einer Pressemitteilung: "Da selbst die geringe Aufnahme genotoxisch-kanzerogener Substanzen, insbesondere bei regelmäßigem Verzehr, mit einer Erhöhung des gesundheitlichen Risikos verbunden sein kann, gilt die Empfehlung, die Aufnahme dieser Substanzen so weit zu minimieren, wie dies vernünftigerweise erreichbar ist."