Wann keimende Kartoffeln noch genießbar sind

Viele kennen die Situation: Man öffnet den Vorratsschrank und entdeckt, dass die Kartoffeln Keime gebildet haben. Doch wann sind keimende Kartoffeln noch essbar und wann sollte man sie lieber entsorgen?

Keimende Kartoffeln© iStock/Viktoriia Oleinichenko
Um das vorzeitige Keimen zu verhindern, sollten Kartoffeln kühl, dunkel und trocken gelagert werden.

Beim Keimen produzieren Kartoffeln vermehrt Solanin, ein natürliches Pflanzengift. Dieses Alkaloid dient der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden und Schädlingen. In größeren Mengen kann Solanin beim Menschen zu Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen.

Wann sind keimende Kartoffeln noch essbar?

  1. Kurze Keime: Kartoffeln mit Keimen unter einem Zentimeter Länge sind in der Regel noch genießbar.
  2. Entfernung der Keime: Die Keime sollten großzügig herausgeschnitten werden, da sie eine höhere Solanin-Konzentration aufweisen.
  3. Schälen: Bei leicht keimenden Kartoffeln empfiehlt es sich, die Schale zu entfernen, da sich bis zu 80 Prozent des Solanins direkt unter der Schale befinden.

Wann sollten keimende Kartoffeln entsorgt werden?

  1. Lange Keime: Kartoffeln mit Keimen über einem Zentimeter Länge sollten nicht mehr verzehrt werden.
  2. Grüne Stellen: Großflächig grün verfärbte Kartoffeln enthalten erhöhte Mengen Solanin und sollten aussortiert werden.
  3. Bitterer Geschmack: Schmecken die Kartoffeln bitter, ist dies ein Zeichen für einen hohen Solaningehalt.

Gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Keimen?

Ja, es gibt Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Keimen bei Kartoffeln:

1. Lichtkeime:

  • Entstehen, wenn Kartoffeln Licht ausgesetzt sind
  • Kurz und dick, etwa 1-2 cm lang
  • Grün bis rötlich gefärbt
  • Enthalten mehr Solanin
  • Unterstützen die Krankheitsabwehr der Kartoffel

2. Dunkelkeime:

  • Entstehen bei Lagerung im Dunkeln (z.B. im Keller)
  • Lang und dünn, können über 10 cm lang werden
  • Weißlich gefärbt
  • Gelten als unbedenklich für den Verzehr
  • Führen zu Verlusten an Vitaminen, Mineralien und Eiweiß in der Knolle

Tipps zur richtigen Lagerung

Um das vorzeitige Keimen zu verhindern, sollten Kartoffeln kühl (idealerweise bei 7-10 Grad Celsius), dunkel und trocken gelagert werden. Ein belüfteter Keller oder Schrank eignet sich gut. Vermeiden Sie die Lagerung zusammen mit Obst, da dessen Reifegas Ethylen das Keimen beschleunigen kann.

Durch die richtige Lagerung und sorgfältige Überprüfung können Sie das Beste aus Ihren Kartoffeln herausholen und gleichzeitig die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Im Zweifelsfall gilt jedoch: Sicherheit geht vor, und stark keimende oder grün verfärbte Kartoffeln sollten entsorgt werden.