So finden Sie heraus, ob Ihr Lieblingssnack ein hochverarbeitetes Lebensmittel ist

Der vermehrte Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel macht auf Dauer krank. Allein anhand der Zutaten oder des Nutri-Score können wir nicht erkennen, wie stark industriell verarbeitet ein Lebensmittel wirklich ist. Ob auch unsere Lieblingssnacks hochverarbeitet sind, zeigt uns glücklicherweise der NOVA-Score.

Frau im Supermarkt liest Zutatenliste eines Eiscreme-Bechers aufmerksam© iStock/Drazen Zigic
Stark verarbeitete Lebensmittel können auf Dauer krank machen. So finden Sie heraus, wie viel Industrie wirklich in Ihren Lieblingssnacks steckt.

Hochverarbeitete Lebensmittel – auch ultra-prozessierte Lebensmittel (UPF) genannt – sind Produkte, die durch mehrere Verarbeitungsschritte und Zusatzstoffe stark verändert wurden. Sie enthalten oft wenig Nährstoffe und viele Kalorien, Zucker, Fett und Salz. Dafür mangelt es solchen hochverarbeiteten Lebensmitteln in der Regel an Ballaststoffen und Vitaminen. 

  • Wie das Bundeszentrum für Ernährung berichtet, gibt es einen nachweislichen Zusammenhang zwischen dem gestiegenen Konsum von UPFs und der Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes Typ-2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Aber warum steigt der Konsum dieser offenkundig ungesunden Lebensmittel? Ganz einfach, weil sie günstig, lange haltbar und überall massenhaft verfügbar sind.

Damit Verbraucher und Verbraucherinnen besser erkennen, was sie eigentlich kaufen und essen, gibt es mittlerweile auch Klassifizierungen, die den Verarbeitungsgrad von Lebensmitteln berücksichtigen. Wie Sie leicht erkennen, ob auch ihre Lieblingssnacks hochverarbeitete Lebensmittel sind, lesen Sie hier.

Wie erkenne ich hochverarbeitete Lebensmittel im Supermarkt?

Schon beim Einkaufen können Sie hochverarbeitete Lebensmittel verhältnismäßig leicht erkennen. In einem Fachbeitrag für die Deutschen Gesellschaft für Ernährung hat Dr. Angela Brechthold folgende Punkte zur Identifikation erklärt. Demnach seien UFPs:

  • verzehrfertige oder erhitzbare Produkte
  • extrem geschmackvoll
  • lange haltbar
  • ansprechend verpackt
  • intensiv vermarktet

Je lauter und bunter die Verpackungen, desto wahrscheinlicher also auch ein höherer Grad der Verarbeitung. Ein Blick auf die Zutatenliste kann Ihnen letztlich aber den deutlichsten Hinweis auf den Verarbeitungsgrad des Lebensmittels geben. Je länger die Zutatenliste, desto wahrscheinlicher ein hoher industrieller Verarbeitungsgrad.

NOVA-Score: Hochverarbeitete Lebensmittel ganz leicht per App checken

Um wirklich schnell herauszufinden, wie hoch der Verarbeitungsgrad Ihres Lieblingssnacks ist, können Sie sich aber an der NOVA-Score orientieren. Die NOVA-Klassifizierung wird im wissenschaftlichen Kontext genutzt, um den Verarbeitungsgrad von Lebensmitteln einheitlich beschreiben zu können. Es gibt vier Stufen:

Gruppe 1: Unverarbeitete Lebensmittel

  • Natürliche Lebensmittel, die nicht oder nur minimal verarbeitet wurden, z.B. Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Milch, Eier, Nüsse und Samen.
  • Lebensmittel, die durch einfache Verfahren wie Kochen, Backen, Trocknen oder Gären hergestellt wurden, z.B. Brot, Nudeln, Käse, Joghurt und Honig.

Gruppe 2: Verarbeitete Zutaten

  • Stoffe, die zur Zubereitung von Speisen verwendet werden, z.B. Öle, Zucker, Salz und Gewürze.
  • Konservierungsstoffe und andere Zusatzstoffe, die in geringen Mengen verwendet werden, um die Haltbarkeit oder die Eigenschaften von Lebensmitteln zu verbessern.

Gruppe 3: Verarbeitete Lebensmittel

  • Lebensmittel, die aus unverarbeiteten oder minimal verarbeiteten Lebensmitteln und verarbeiteten kulinarischen Zutaten hergestellt wurden, z.B. Konserven, Tiefkühlkost, Fertiggerichte und Backwaren.
  • Diese Lebensmittel enthalten oft zugesetzten Zucker, Salz, Fett und Zusatzstoffe.

Gruppe 4: Hochverarbeitete Lebensmittel

  • Lebensmittel, die durch mehrere Verarbeitungsschritte und Zusatzstoffe stark verändert wurden, z.B. Softdrinks, Süßigkeiten, Knabbergebäck, Cerealien, Fertiggerichte und Wurstwaren.
  • Diese Lebensmittel enthalten oft wenig Nährstoffe und viele Kalorien, Zucker, Fett und Salz.

Den NOVA-Score eines Lebensmittels können Sie leicht selbst checken. Auf der Website der gemeinnützigen Organisation Open Food Facts können Sie den NOVA-Wert vieler Tausender Lebensmittel aus dem Supermarkt sehen. Es gibt auch eine App von der Organisation, mit der Sie bequem die Barcodes Ihrer Lieblingssnacks direkt im Supermarkt scannen können und sofort alle wichtigen Nährwertinfos und den NOVA-Score erhalten.

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