Mindesthaltbarkeitsdatum: Das müssen Sie wissen

Verbraucherschutz beginnt schon auf der Verpackung unserer Lebensmittel. Das Mindesthaltbarkeitsdatum liefert einen wichtigen Hinweis für Verbraucher und Verbraucherinnen, was Geschmack und Qualität der Produkte angeht. Was Sie außerdem über das Mindesthaltbarkeitsdatum wissen müssen und was die Unterschiede zum Verfallsdatum sind, erklären wir hier.

Mindesthaltbarkeitsdatum als Beitrag zur Lebensmittelsicherheit

Lebensmittelsicherheit ist eines der wichtigsten Themen für Konsumenten und Konsumentinnen. Zum Schutz vor durch verdorbene oder schlecht produzierte Lebensmittel übertragene Krankheiten müssen Hersteller besondere Richtlinien befolgen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO widmet sich mit regelmäßigen Kampagnen dem Thema Lebensmittelsicherheit. 

Im Video: Hier sollte die Haltbarkeit genau beachtet werden

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So wichtig ist Lebensmittelsicherheit

Jährlich ist einer von zehn Menschen von Krankheiten durch schlechte, verdorbene oder unsichere Lebensmittelbetroffen. Im Durchschnitt werden 1.600.000 Menschen täglich durch schlechte Lebensmittel krank. Von den 200 Krankheiten, die durch schlechte und verunreinigte Lebensmittel ausgelöst werden können, gehört die Lebensmittelvergiftung zu den häufigsten. Durchfall, Erbrechen, Schüttelfrost oder Magenkrämpfe sind dann die typischen Symptome.

Mindesthaltbarkeitsdatum vs. Verbrauchsdatum

Lebensmittelsicherheit braucht nicht nur Regeln, an die die Hersteller sich halten, sondern vor allem auch Wissen der Verbraucher und Verbraucherinnen über den richtigen Umgang mit Lebensmitteln. Verbraucherzentralen und auch das Bundesinstitut für Risikobewertung bieten viele Tipps und Verhaltensempfehlungen im Umgang mit Lebensmitteln aller Art an.

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Einer der wichtigsten Aspekte, die Verbraucher und Verbraucherinnen über den sicheren Umgang mit Lebensmitteln wissen können – das Einmaleins der Lebensmittelsicherheit quasi – ist der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und Verbrauchsdatum.

  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf einem Produkt gibt Auskunft darüber, bis wann das Lebensmittel bei ordentlicher Lagerung und Aufbewahrung mindestens haltbar ist. Der Lebensmittelhersteller garantiert, dass die verpackten Lebensmittel bis zu diesem Datum in Bezug auf Aussehen, Geschmack, Geruch und Konsistenz einwandfrei sind. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sagt nicht aus, ab wann ein Produkt „schlecht“ wird oder abläuft. Oft können Lebensmittel auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus noch verzehrt werden, nur sehen sie dann mitunter nicht mehr so einwandfrei aus, wie vom Hersteller vorgesehen.
  • Auf den Etiketten von Lebensmittelverpackungen finden wir oft auch den Hinweis „verbrauchen bis“. Das hier angegebene Datum ist das Verbrauchsdatum. Das Verbrauchsdatum wird auch als Verfallsdatum oder Ablaufdatum bezeichnet. Lebensmittel mit abgelaufenem Verbrauchsdatum dürfen nicht mehr verkauft werden. Auch sollten Sie Lebensmittel mit abgelaufenem Verbrauchsdatum nicht mehr essen – es drohen Lebensmittelvergiftungen und gesundheitliche Risiken. Typischerweise sind leicht verderbliche Produkte wie frisches Fleisch, Eier oder Rohkäse mit Verbrauchshinweisen versehen.

Tipps, um zu entscheiden, ob ein abgelaufenes Lebensmittel noch sicher ist

  1. Überprüfen Sie das Aussehen, den Geruch und die Konsistenz des Produkts. Wenn es Schimmel, einen unangenehmen Geruch oder eine ungewöhnliche Konsistenz aufweist, ist es am besten, es wegzuwerfen.
  2. Beachten Sie, dass einige Lebensmittel wie Joghurt, Käse und fermentierte Lebensmittel von Natur aus sauer riechen oder schmecken können, aber trotzdem sicher sind.
  3. Trockene und konservierte Lebensmittel wie Reis, Nudeln und Konserven halten oft länger als ihr Verbrauchsdatum, solange sie richtig gelagert wurden.
  4. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten ist es besonders wichtig, vorsichtig zu sein und das Verbrauchsdatum ernst zu nehmen.

Im Zweifelsfall ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen und das abgelaufene Lebensmittel nicht zu essen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob ein Lebensmittel noch sicher ist, ist es ratsam, es zu entsorgen und durch ein frisches Produkt zu ersetzen.

Wer legt Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum eigentlich fest?

Das Verbrauchsdatum wird vom Lebensmittelhersteller oder -produzenten festgelegt. Sie verwenden ihre Kenntnisse über die Zusammensetzung des Produkts, seine Haltbarkeit und die Anfälligkeit für Verderb, um ein angemessenes Datum festzulegen, bis zu dem das Produkt in Bezug auf Qualität und Sicherheit am besten verzehrt werden sollte.

Hersteller führen häufig Tests und Studien durch, um die Haltbarkeit ihrer Produkte zu bestimmen und sicherzustellen, dass das Verbrauchsdatum den Verbrauchern genaue Informationen über die Sicherheit und Qualität des Produkts bietet. In einigen Ländern gibt es auch gesetzliche Vorschriften und Leitlinien, die Hersteller bei der Festlegung von Verbrauchsdaten befolgen müssen.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Verbrauchsdatum davon ausgeht, dass das Produkt korrekt gelagert wurde. Eine unsachgemäße Lagerung kann dazu führen, dass Lebensmittel vorzeitig verderben oder unsicher werden, unabhängig von den auf der Verpackung angegebenen Daten.

Welche Lebensmittel haben das längste Mindesthaltbarkeitsdatum?

Es gibt mehrere Lebensmittel, die eine sehr lange Haltbarkeit haben, solange sie richtig gelagert werden. Hier sind einige Beispiele, die sich Monate und sogar Jahre halten können:

  • Reis: Weißer, wilder, Arborio, Jasmin und Basmati-Reis haben eine fast unbegrenzte Haltbarkeit, wenn sie in einer luftdichten Verpackung aufbewahrt werden.
  • Pasta: Trockene Pasta kann ebenfalls für viele Jahre halten.
  • Honig: Honig ist bekannt dafür, dass er praktisch ewig hält. Archäologen haben sogar essbaren Honig in alten ägyptischen Gräbern gefunden!
  • Salz: Salz hat eine unbegrenzte Haltbarkeit und verdirbt nicht.
  • Zucker: Auch Zucker hält sich sehr lange, solange er trocken gelagert wird.
  • Essig: Die meisten Arten von Essig haben eine unbegrenzte Haltbarkeit.
  • Konserven: Konservierte Lebensmittel können mehrere Jahre halten, solange die Dose nicht beschädigt ist.
  • Getrocknete Bohnen: Sie können bis zu 30 Jahre halten, wenn sie richtig gelagert werden.
  • Hartweizen: Wie Reis und getrocknete Bohnen kann auch Hartweizen mehrere Jahrzehnte halten.
  • Instant-Kaffee: Wenn er versiegelt und trocken gelagert wird, kann Instant-Kaffee viele Jahre halten.

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Es ist wichtig zu beachten, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) nicht unbedingt das Datum ist, an dem ein Lebensmittel schlecht wird oder unsicher zum Verzehr wird. Es ist eher ein Hinweis des Herstellers, bis wann das Produkt seine optimale Qualität behält.