
Lange Zeit galten vor allem Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum als Hauptrisikofaktoren für Mundhöhlenkrebs. Doch eine umfangreiche Langzeitstudie mit Daten von über 160.000 Frauen zeigt nun, dass der regelmäßige Konsum von zuckerhaltigen Getränken das Krebsrisiko im Mundbereich nahezu verfünffachen kann.
Mundhöhlenkrebs: Diese Getränke erhöhen das Risiko
Die Studie, durchgeführt von Forschern der University of Washington und der Harvard T.H. Chan School of Public Health, liefert beunruhigende Erkenntnisse:
- Frauen, die täglich mindestens ein zuckerhaltiges Getränk konsumierten, hatten ein 4,87-fach erhöhtes Risiko für Mundhöhlenkrebs im Vergleich zu Frauen, die solche Getränke weniger als einmal pro Monat zu sich nahmen.
- Besonders alarmierend: Dieser Zusammenhang blieb auch bei Nichtrauchern und Personen mit geringem Alkoholkonsum bestehen. In dieser Gruppe war das Risiko sogar 5,46-mal höher.
Obwohl der genaue Mechanismus noch nicht vollständig geklärt ist, vermuten die Forscher, dass chronische Entzündungen eine Rolle spielen könnten. Der hohe Zuckergehalt in diesen Getränken kann das orale Mikrobiom verändern und die Immunabwehr schwächen, was die Entstehung von Krebszellen begünstigen könnte.
Weitreichende Implikationen
Diese Erkenntnisse sind besonders besorgniserregend für junge Menschen, die häufig zu den Hauptkonsumenten von Cola, Limonaden und anderen zuckerhaltigen Getränken zählen. Die steigende Inzidenz von Mundhöhlenkrebs weltweit, auch bei Personen unter 45 Jahren, könnte teilweise auf diesen Zusammenhang zurückzuführen sein
Was ist Mundhöhlenkrebs?
Mundhöhlenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung, die sich im Mund-Rachen-Raum entwickelt und das Potenzial hat, sich über Lymphknoten und Blutbahn im Körper auszubreiten. Die Symptome dieser Krebsart können vielfältig und anfangs oft unauffällig sein.
Betroffene bemerken häufig weiße, rote oder graue Flecken in der Mundhöhle, die nicht verschwinden, oder Wunden und Geschwüre, die nicht abheilen. Schwellungen oder Verhärtungen im Mundbereich können ebenfalls auftreten. Viele Patienten berichten von Schwierigkeiten beim Schlucken oder Sprechen sowie von einem Taubheitsgefühl im Mund oder Gesicht. Unerklärliche Blutungen, anhaltende Halsschmerzen oder Veränderungen beim Zahnschluss können weitere Anzeichen sein. Es ist wichtig zu beachten, dass frühe Symptome oft schmerzlos sind und daher leicht übersehen werden können.
Quellen: