Verzehr von Maiglöckchen kann lebensgefährlich werden
Von Anfang April bis Ende Mai wächst hierzulande der Bärlauch – und auch das Maiglöckchen. Dieses sieht dem schmackhaften Küchenkraut zum Verwechseln ähnlich. Allerdings können Maiglöckchen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Die Blüten, die Samen und die jungen Blätter der Pflanze enthalten große Mengen des Stoffes Digitalisglykoside. Dieser kann nach Verzehr zu Erbrechen, Krämpfen, Kreislaufbeschwerden und blutigen Durchfall führen. Im schlimmsten kann eine Vergiftung tödlich enden.
So unterscheiden sich Bärlauch und Maiglöckchen
Um gefährlichen Vergiftungen vorzubeugen, gibt es einige Merkmale, anhand derer man Pflanzen unterscheiden kann:
1. Blätter – mal matt, mal glänzend
Die Blätter des Bärlauchs sind auf der Oberseite glatt, die Unterseite ist matt. Auf der Rückseite der Blätter ist ein deutliches Rippenmuster zu erkennen. Die Maiglöckchen-Blätter haben eine glänzende Unterseite und sind im Vergleich etwas dicker.
2. Stängel – mal einzelnes Blatt, mal mehrere Blätter
Das Bärlauchblatt wächst an einem einzigen Stängel aus dem Boden. Die einzelnen Pflanzen stehen eng beieinander. Bei Maiglöckchen hingegen wachsen meist zwei bis drei Blätter an einem Stängel, welche sich gegenseitig umarmen.
3. Blüten – beide weiß
Beide Pflanzen haben weiße Blüten, die sich folgendermaßen voneinander unterscheiden lassen: Der Bärlauch ziert eine halbrunde Duldenblüte. Die Blüten des Maiglöckchens wachsen in einer Reihe am Stängel der Pflanze entlang.
4. Geruch – mal knoblauchähnlich, mal geruchslos
Ein besonders prägnantes Merkmal, was Bärlauch von Maiglöckchen unterscheidet, ist der Geruch: Die Blätter des Bärlauchs riechen nach Knoblauch. Das Maiglöckchen hingegen ist geruchslos.
Sicherheitshalber Bärlauch nicht pflücken, sondern kaufen
Wenn Sie sich unsicher sind, ob es bei den gefundenen Blättern um Bärlauch handelt, sollten Sie sicherheitshalber aufs Pflücken und den Verzehrt verzichten. Bärlauch bekommen Sie auch im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt und im Discounter.
Vergiftung mit Maiglöckchen – das ist zu tun
Haben Sie doch aus Versehen Bärlauch mit Maiglöckchen verwechselt und die Giftpflanze verzehrt, sollten Sie sich sofort in ärztliche Hilfe begeben. Rufen Sie den Notarzt unter 112 oder den Giftnotruf an – hier finden Sie eine Übersicht mit den Rufnummern.