Muskelkater oder Zerrung: So erkennen Sie den Unterschied

Wer regelmäßig Sport treibt, könnte sowohl Muskelkater als auch Muskelzerrungen kennen. Beide können Schmerzen in den Muskeln verursachen, doch woher weiß man eigentlich, ob es Muskelkater oder Zerrung ist? Wir erklären die Unterschiede.

Frau fässt sich an den Rücken© iStock/goo.gl/73nyq6
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, ob es Muskelkater oder Zerrung ist?

Sport kann sowohl zu Muskelkater als auch zu Muskelzerrungen führen, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Muskelkater entsteht typischerweise durch ungewohnte oder intensive Belastungen, durch die es zu mikroskopisch kleinen Rissen in den Muskelfasern kommt. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einer Muskelzerrung um eine akute Verletzung, die durch plötzliche, ruckartige Bewegungen oder Überdehnung eines bereits ermüdeten Muskels verursacht wird. 

Während Muskelkater eine normale Anpassungsreaktion des Körpers ist und in der Regel harmlos verläuft, ist eine Muskelzerrung eine Verletzung, die eine gezielte Behandlung und Schonung erfordert. Beide Zustände können durch mangelndes Aufwärmen, Überlastung oder unzureichende Technik begünstigt werden – und ähnliche Symptome hervorrufen. Doch wie erkennt man den Unterschied?

Muskelkater oder Zerrung: Das ist der Unterschied

Der Hauptunterschied zwischen Muskelkater und Zerrung liegt im zeitlichen Auftreten und in der Intensität der Schmerzen:

  • Muskelkater tritt zeitverzögert auf, frühestens einige Stunden nach der Belastung, oft erst nach 1-2 Tagen
  • Eine Zerrung verursacht sofort ziehende Schmerzen im betroffenen Muskel, die langsam, aber stetig zunehmen

Zudem ist die Schmerzintensität bei einer Zerrung in der Regel höher als bei Muskelkater. Während man mit Muskelkater oft noch trainieren kann, auch wenn es unangenehm ist, ist bei einer Zerrung eine Sportpause dringend erforderlich, um Komplikationen wie einen Muskelfaserriss zu vermeiden

Symptome von Muskelkater

Bei hoher oder ungewohnter körperlicher Belastung entstehen mikroskopisch kleine Muskelfaserverletzungen, die nach und nach wieder ausheilen. Diese Mikroverletzungen führen zu einer leichten Entzündungsreaktion, die die typischen Muskelkater-Symptome verursacht. Dazu gehören:

  • Steifheit und Schwere in den betroffenen Muskeln
  • Druckempfindlichkeit
  • Schmerzen bei Bewegung, insbesondere bei Dehnung
  • Leichte Schwellung der Muskulatur

Symptome einer Muskelzerrung

Muskelzerrungen treten häufig als Folge von plötzlichen, ruckartigen Bewegungen oder bei Überlastung bereits ermüdeter Muskeln auf. Sie werden besonders durch Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Fußball, Tennis oder Volleyball begünstigt. Typische Beschwerden sind:

  • Plötzlich einsetzender, ziehender Schmerz im betroffenen Muskel
  • Schmerzverstärkung bei Bewegung und Dehnung
  • Mögliche Schwellung und Rötung
  • Eingeschränkte Beweglichkeit und Kraft im betroffenen Muskel

Behandlung von Muskelkater

Muskelkater bedarf in der Regel keiner speziellen Behandlung. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören leichte Bewegung und vorsichtiges Dehnen der betroffenen Muskeln, was die Durchblutung fördert und die Steifheit reduzieren kann. Wärmebehandlungen, wie warme Bäder oder Wärmepflaster, können ebenfalls zur Entspannung der Muskulatur beitragen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Stoffwechsel und die Regeneration zu unterstützen. 

Behandlung einer Zerrung

Im Gegensatz zum Muskelkater erfordert eine Muskelzerrung eine gezielte Behandlung. Zunächst ist es wichtig, die sportliche Aktivität sofort zu beenden, um weitere Schäden zu vermeiden. Anschließend sollte das PECH-Schema angewendet werden: Pause einlegen, Eis zur Kühlung auflegen, Kompression durch einen Verband und das betroffene Körperteil hochlagern. 
 
Eine mehrtägige Schonung des verletzten Muskels ist unerlässlich. Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung können gegebenenfalls entsprechende Medikamente eingenommen werden. Die Wiederaufnahme der Belastung sollte erst nach Abklingen der Symptome erfolgen und dann schrittweise gesteigert werden. Diese gezielte Behandlung ist notwendig, um eine vollständige Heilung zu gewährleisten und das Risiko von Folgeverletzungen zu minimieren.