Ejakulationsstörung: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten im Überblick

Ejakulationsstörungen können das sexuelle Wohlbefinden beeinträchtigen und zu Problemen in der Partnerschaft führen. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Arten von Ejakulationsstörungen untersuchen, ihre möglichen Ursachen und potenzielle Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

Mann mit Ejakulationsstörung beim Arzt© iStock/Nuttawan Jayawan
Männer können häufiger Ejakulationsstörungen haben. 

Was ist eine Ejakulationsstörung?

Ejakulationsstörungen sind eine häufige Form sexueller Funktionsstörungen bei Männern und beziehen sich auf Probleme beim Samenerguss, der normalerweise mit dem Orgasmus einhergeht. Es gibt verschiedene Arten von Ejakulationsstörungen, die sich in ihrer Natur und ihren Ursachen unterscheiden.

Formen der Ejakulationsstörungen

  1. Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox): Dies ist die häufigste Form, bei der Männer bereits nach minimaler Stimulation zum Höhepunkt kommen.
  2. Verspäteter Samenerguss (Ejaculatio retarda): Hierbei tritt der Orgasmus und damit die Ejakulation stark verzögert ein.
  3. Ausbleibender Samenerguss (Anejakulation): In diesem Fall kommt es gar nicht zu einem Samenerguss, obwohl sexuelle Stimulation stattfindet.
  4. Retrograde Ejakulation: Dabei gelangt die Samenflüssigkeit nicht nach außen, sondern in die Blase.
  5. Schmerzhafter Samenerguss (Dysejakulation): Dies ist gekennzeichnet durch Schmerzen während oder nach der Ejakulation

Anzeichen einer Ejakulationsstörung

Ejakulationsstörungen können sich durch verschiedene Symptome äußern, die je nach Art der Störung variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  1. Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox): Der Samenerguss erfolgt nach minimaler Stimulation, oft bevor der Mann oder sein Partner es wünscht.
  2. Verspäteter Samenerguss (Ejaculatio retarda): Der Orgasmus und die Ejakulation treten stark verzögert ein, was zu Frustration führen kann.
  3. Ausbleibende Ejakulation (Anejakulation): Es kommt zu keinem Samenerguss, obwohl sexuelle Erregung vorhanden ist. Dies kann sowohl mit als auch ohne Orgasmus geschehen.
  4. Retrograde Ejakulation: Bei dieser Form gelangt die Samenflüssigkeit nicht nach außen, sondern in die Blase, was dazu führt, dass beim Samenerguss kein sichtbares Sperma austritt.
  5. Schmerzhafter Samenerguss (Dysejakulation): Schmerzen während oder nach der Ejakulation können auftreten, was die sexuelle Erfahrung negativ beeinflusst.
  6. Vermindertes Ejakulationsvolumen: Die Menge der ejakulierten Flüssigkeit kann geringer sein als normal.

Diese Störungen können nicht nur die sexuelle Zufriedenheit beeinträchtigen, sondern auch psychische Belastungen und Beziehungsprobleme verursachen.

Auswirkungen einer Ejakulationsstörung

Eine Ejakulationsstörung kann sich sowohl physisch als auch psychisch negativ auswirken. Eine Ejakulationsstörung kann unter anderem zu Frustration und Unzufriedenheit im Sexualleben führen, da der Betroffene möglicherweise Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen oder eine verzögerte Ejakulation hat. Männer mit Ejakulationsstörungen können sich selbstbewusst und unsicher fühlen. Sie könnten sich Sorgen machen, dass sie ihre Partner nicht befriedigen können oder dass etwas mit ihnen nicht stimmt.

Das kann langfristig zu Problemen in der Partnerschaft führen und Spannungen und Konflikte hervorrufen. Ejakulationsstörungen können zu psychischem Stress führen, da der Druck, beim Geschlechtsverkehr zu ejakulieren, zunehmen kann. Es ist wichtig, offen über diese Probleme zu kommunizieren und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Behandlung einer Ejakulationsstörung

Die Behandlung von Ejakulationsstörungen hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. Es gibt verschiedene Ansätze, die je nach Art der Störung und individuellen Bedürfnissen des Patienten variieren. Eine offene Kommunikation zwischen den Partnern und eine enge Zusammenarbeit mit einem Facharzt sind entscheidend für den Behandlungserfolg

Psychotherapie

Bei psychischen Ursachen wie Stress, Angst oder Beziehungsproblemen kann eine Psychotherapie hilfreich sein. Hierbei wird oft an den zugrunde liegenden emotionalen oder psychologischen Problemen gearbeitet.

Medikamentöse Therapie

  • Vorzeitiger Samenerguss: Hier können Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) wie Citalopram oder Paroxetin eingesetzt werden, die helfen, die Ejakulation zu verzögern. Auch betäubende Cremes können zur Anwendung kommen, um die Empfindlichkeit zu reduzieren.
  • Verspätete oder ausbleibende Ejakulation: Bei hormonellen Störungen, wie einem Testosteronmangel, kann eine Hormonersatztherapie in Betracht gezogen werden. Medikamente mit sympathomimetischen Eigenschaften können ebenfalls helfen, die Ejakulation zu fördern.

Physiotherapeutische Methoden

Bei bestimmten Störungen, wie der Anejakulation, können Techniken wie die Vibratortherapie oder transrektale Elektrostimulation eingesetzt werden, um die Ejakulation auszulösen.

Erhöhung der sexuellen Stimulation

Oftmals kann eine erhöhte Stimulation während des Geschlechtsverkehrs oder der Masturbation dazu beitragen, die Ejakulation zu erleichtern oder zu normalisieren.