Giftigen Knollenblätterpilz gegessen? Das müssen Sie jetzt tun!

Herbstzeit ist Pilzezeit. Besonders jetzt sind wieder viele Pilzsammler in den Wäldern unterwegs. Doch sollten sie besonders beim Knollenblätterpilz und Champignon aufpassen, denn die beiden sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Woran Sie ihn erkennen und was Sie bei ersten Vergiftungssyptomen machen sollten, lesen Sie hier!

Knollenblätterpilz und Champignon im Vergleich© Alonbou / Adobestock & fotoblend / Pixabay
Knollenblätterpilz und Champignon im Vergleich

Jedes Jahr sprießen aus den Waldböden zahlreiche Pilze, die nur darauf warten, gesammelt zu werden. Neben den genießbaren Pfifferlingen, Steinpilzen und Champignons lauern im Wald jedoch auch giftige Pilze wie der Knollenblätterpilz. Er zählt zu den giftigsten Pilzen Deutschlands und wird häufig mit dem Champignon verwechselt. Doch woran erkennt man ihn? Und welche Symptome treten bei einer Vergiftung auf?

Das macht den Knollenblätterpilz so gefährlich

Drei Arten von Knollenblätterpilzen

  • der Grüne Knollenblätterpilz
  • der Weiße Knollenblätterpilz
  • der Gelbe Knollenblätterpilz
Tödlich giftig wirken vor allem der Weiße und der Grüne Knollenblätterpilz. Sie enthalten neben dem Gift Amanitin noch Phallotoxine. Ersteres wirkt schwer orangschädigend. Der Pilz schmeckt jedoch nicht unangenehm oder giftig. Bereits der Verzehr von 50 Gramm kann tödlich sein, da sich das Gift durch Erhitzen nicht zerstören lässt.
Symptome einer Vergiftung
Die ersten Symptome treten erst acht bis zwölf Stunden nach dem Verzehr auf. Die Phallotoxine geraten in die Blutbahn und es kommt zu
  • kolikartigen Bauchschmerzen,
  • wässrigem Durchfall und
  • Erbrechen.
Oft erleiden Betroffene einen hypovolämischen Schock, welcher durch genügend Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr behandelt werden kann. Oft erholen sich Patienten nach drei bis vier Tagen wieder.
Schwere Schäden und Organversagen
Obwohl sich Patienten innerhalb weniger Tage wieder erholt haben, setzt nun das Amanitin seine Wirkung in Kraft. Es wirkt hauptsächlich auf die Leber und Nieren.
Es kommt zu:
  • Gelbsucht (Ikertus)
  • Nierenversagen
  • Innere Blutungen
  • Anstieg von Leberenzymen und harnpflichtigen Substanzen

Was tun beim Verdacht auf eine Vergiftung?

1. Medizinische Hilfe suchen
Treten bei Ihnen nach dem Verzehr von Pilzen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf, sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt oder die Giftnotrufzentrale kontaktieren der direkt ins Krankenhaus fahren.
2. Pilzreste sichern
Um später den Auslöser festzustellen, heben Sie Reste von Pilzen, der Mahlzeit oder sogar vom Erbrochenen auf.

Den Knollenblätterpilz erkennen

​Mit dieser Checkliste erkennen Sie den Knollenblätterpilz:
  1. Der Stiel ist etwa 15 cm lang.
  2. Er besitzt eine runde Knolle und einen weißen, sackartigen Kranz.
  3. Der Hut ist grün, gelb, manchmal blassgrün, olivgrün, weiß, bräunlich oder fleckig.
  4. Der Hut ist ca. 6 bis 15 cm breit und hat eine gewellte Kante.
  5. Der Stiel des Pilzes ist häufig um den Baum herum versteckt, an dem er wächst.
  6. Die weißen Lamellen unter dem Hut sind dicht aneinander gedrängt und reichen nicht ganz bis zum Stiel.
  7. Der Knollenblätterpilz riecht leicht nach Rosenblüten.