
Warum führt Parkinson zu Demenz?
Parkinson ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung des Nervensystems. Sie führt dazu, dass bestimmte Nervenzellen im Gehirn nach und nach absterben. Diese Nervenzellen produzieren den Botenstoff Dopamin, der für die Steuerung von Bewegungen von großer Bedeutung ist.
Die Erkrankung ist nicht heil-, aber behandelbar. Laut des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) sind in Deutschland etwa 200.000 Menschen von Parkinson betroffen. Parkinson tritt normalerweise im fortgeschrittenen Erwachsenenalter auf, wobei die Mehrheit der Betroffenen mindestens 60 Jahre alt ist. Männer sind meist häufiger betroffen als Frauen.
Demenz bei Parkinson: Diese Anzeichen können auftreten
Bei einer Parkinson-Demenz können verschiedene Anzeichen und Symptome auftreten. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome schleichend einsetzen und sich in der Regel erst etwa 10-15 Jahre nach der Parkinson-Diagnose entwickeln. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen länger zu erhalten.:
Kognitive Symptome
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen: Betroffene haben Schwierigkeiten, sich zu fokussieren und Aufgaben konzentriert zu erledigen.
- Verlangsamte Denkprozesse: Das Denken und die Informationsverarbeitung sind verlangsamt.
- Beeinträchtigte Exekutivfunktionen: Probleme beim Planen, Organisieren und Einhalten von Abläufen treten auf.
- Visuell-räumliche Störungen: Die räumliche Orientierung und Wahrnehmung können beeinträchtigt sein.
- Reduzierte mentale Flexibilität: Das Umschalten zwischen verschiedenen Aufgaben fällt schwer.
Sprachliche und Gedächtnisprobleme
- Wortfindungsstörungen: Betroffene haben Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden.
- Beeinträchtigte Wortflüssigkeit: Das Ausdrücken komplexer Sachverhalte wird problematisch.
- Gedächtnisstörungen: Diese treten oft später im Krankheitsverlauf auf, vor allem beim Abruf von Informationen.
Psychische und Verhaltenssymptome
- Stimmungsschwankungen: Depressive Verstimmungen und Ängste können auftreten.
- Halluzinationen: Visuelle Halluzinationen sind möglich, besonders im fortgeschrittenen Stadium.
- Persönlichkeitsveränderungen: Das Verhalten und die Persönlichkeit können sich verändern.
- Antriebslosigkeit: Ein verringerter Antrieb sowie Motivations- und Interessenverlust sind häufig.
Motorische Symptome
- Verschlechterung der Parkinson-Symptome: Probleme mit dem Gleichgewicht, dem Gehen und häufigere Stürze können auftreten.
- Zunehmende Muskelsteifheit: Die Muskelprobleme verschlimmern sich oft schneller als bei Parkinson ohne Demenz.
Parkinson-Demenz: mögliche Ursachen und Risikofaktoren
Bei der Parkinson-Demenz spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die als mögliche Ursachen und Risikofaktoren gelten:
Neurochemische Veränderungen
- Dopaminmangel: Ein Mangel des Botenstoffs Dopamin im Mittelhirn gilt als einer der Hauptauslöser des Parkinson-Syndroms.
- Acetylcholinmangel: Im Verlauf der Erkrankung sterben auch Zellen ab, die Acetylcholin produzieren. Der daraus resultierende Acetylcholinmangel kann eine Demenz begünstigen.
Ablagerungen im Gehirn
- Lewy-Körperchen: Diese abnormalen Proteinablagerungen in den Nervenzellen spielen sowohl bei der Parkinson-Krankheit als auch bei der Parkinson-Demenz eine wichtige Rolle.
Risikofaktoren
Darüber hinaus gibt es noch weitere Risikofaktoren, die Parkinson und eine eintretende Demenz hervorrufen können – wie zum Beispiel ein höheres Lebensalter. Auch eine fortgeschrittene Krankheitsdauer erhöht das Demenzrisiko, ebenso wie das Vorliegen einer Depression. Das Auftreten von Halluzinationen sollten Sie ernst nehmen, da diese ein Frühzeichen für eine sich entwickelnde Demenz sein können.
Demenz bei Parkinson diagnostizieren
Die Diagnose einer Parkinson-Demenz ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Aspekte berücksichtigt. Da die Symptome von Parkinson und Demenz sich überschneiden können, ist eine genaue Abgrenzung oft herausfordernd. Aber: Je früher eine Parkinson-Demenz erkannt wird, desto besser können die Symptome behandelt und der Krankheitsverlauf beeinflusst werden.
Als erster Schritt ist eine ausführliche Anamnese wichtig. Der Arzt erfragt ausführlich die Krankengeschichte, die Art und den Verlauf der Symptome sowie mögliche Risikofaktoren. Ein Gespräch mit Angehörigen kann ebenfalls sehr aufschlussreich sein in Bezug auf Veränderungen im Verhalten, im Denken oder in der emotionalen Verfassung
Bildgebende Verfahren wie ein MRT oder PET, Körperliche Untersuchungen sowie neuropsychologische Tests geben ebenfalls Auskunft über verschiedene kognitive Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und räumliches Denken getestet. Der spezielle PANDA-Test, der speziell für die Diagnose der Parkinson-Demenz entwickelt wurde, bewertet verschiedene kognitive und motorische Funktionen.
Wie schnell schreitet Demenz bei Parkinson voran?
Die Parkinson-Demenz entwickelt sich typischerweise schleichend, etwa 10 bis 15 Jahre nach Auftreten der ersten motorischen Parkinson-Symptome. Sie verläuft dann fortschreitend über mehrere Jahre. Nicht alle Parkinson-Patienten entwickeln eine Demenz.
Wie bereits erwähnt, ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Parkinson-Demenz wichtig, um die bestmögliche Lebensqualität für die Betroffenen zu erreichen.