An diesen Anzeichen erkennen Sie Fibromyalgie

Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die bei vielen Patienten Beschwerden und weitere Krankheiten verursachen kann. Lesen Sie hier die Symptome des Syndroms.

Das Fibromyalgiesyndrom (FMS) betrifft schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen in Deutschland. Übersetzt wird die Krankheit mit "Muskelfaserschmerz" und sorgt für starke, chronische Schmerzen im ganzen Körper. Doch welche Beschwerden treten noch auf? Und wie entsteht die Erkrankung?

Symptome der Fibromyalgie

Fibromyalgie wird erst seit den 1990er Jahren medizinisch klassifiziert. Die diffusen Schmerzen in den Muskeln, unter denen Patienten und Patientinnen leiden, konnten zuvor nicht eindeutig mit den anderen Symptomen zu einem gemeinsamen Krankheitsbild zusammengefasst werden. Diese Anzeichen des Fibromyalgiesyndroms sollten Sie kennen.

Körperliche Symptome

  • Muskel- und Gelenkschmerzen, aber auch Kribbeln, Taubheitsgefühle, Steifigkeit, Brennen und Klopfen
  • geschwollene Gelenke oder Muskeln
  • schmerzende Sehnen
  • Reizdarm-Syndrom mit Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung
  • Inkontinenz und Harnwegsinfekte
  • Atembeschwerden
  • Herzerkrankungen
  • vermehrtes Zittern
  • übermäßiges Schwitzen
  • kalte Finger
  • reduzierter Speichelfluss
Veränderte Schmerzintensität: Durch Schwankungen des Wetters, der Temperatur, Zeit, durch Stressbelastungen und körperliche Aktivität steigt über den Tag die körperliche Schmerzbelastung und -intensität. Bei anderen Patienten hingegen bessern sich die Beschwerden im Laufe des Tages.
 
 
Schmerzhafte Druckpunkte (Tender-Points): Insgesamt gibt es 18 Druckpunkte im Körper, auf die Betroffene sensibel reagieren. Diese Tender Points liegen vor allem an Übergängen von Muskeln zu Sehnen. Dazu zählen Punkte im Nacken, Dekolletee, Ellenbeuge, Hüfte, Knie und der untere Rücken.

Psychische Anzeichen

  • Schlafstörungen
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Erschöpfung
  • Angstzustände
  • Depressionen
  • Überempfindlichkeit gegenüber Gerüche, Lärm oder Licht
Mehr als 90 Prozent der Fibromyalgie-Patienten leiden unter Erschöpfung und Müdigkeit. Nachts kommen häufig Schlafstörungen, ständiges Aufwachen, Schnarchen oder Atemaussetzer dazu, sodass der Schlaf kaum Erholung mit sich bringt. Diese Schlafstörungen können zu einer chronischen Müdigkeit (Fatigue-Syndrom) führen.

Unterschiedlich starke Formen von FMS

Bei einer Fibromyalgie können die Symptome unterschiedlich stark auftreten. Je nach Stärke der Schmerzen spricht man von einer leichten oder schweren Form. Die schwere Form kann mit andauernden Schmerzen und Beschwerden verbunden sein, welche die Lebensqualität der Betroffenen oftmals enorm einschränken.

Woher kommen die Fibromyalgie-Symptome?

Bisher konnte keine Ursache für Fibromyalgie festgestellt werden. Ärzte und Forscher gehen jedoch davon aus, dass die Schmerzverarbeitungsprozesse im Körper der Betroffenen gestört sind. Als Auslöser könnten neben Erbanlagen und Umwelteinflüsse auch familiäre und arbeitsbedingte Belastungen, Sorgen und Stress infrage kommen. Halten diese Belastungen über einen längeren Zeitraum an, entwickelt sich eher eine Fibromyalgie.
 
Mittlerweile gibt es aber Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass es sich bei der Fibromyalgie um eine Erkrankung des Immunsystems handelt. Forschende am King's College London fanden heraus, dass FMS-Patienten und Patientinnen bestimmte Antikörper besaßen, die Schmerzrezeptoren sensibilisierten.

Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?

Fibromyalgie-Patienten haben oft einen langen Leidensweg mit unzähligen Arztbesuchen hinter sich. Die Erkrankung wird oftmals mittels Ausschlussverfahren diagnostiziert, da viele Symptome auch auf Krankheiten wie Rheuma, Magen-Darm-Erkrankungen oder auch einfach Nährstoffmängel hindeuten. Zudem ist die Erkrankung noch recht unbekannt, sodass sich Betroffene oftmals nicht ernst genommen fühlen.
 
Die Behandlung der Erkrankung ist sehr komplex und langwierig. Da gegen die Schmerzen gewöhnliche Schmerzmittel nicht wirken, müssen individuelle Wege der Behandlung und Therapie eingeschlagen werden.