Fingerarthrose – Schmerzen in den Fingern richtig erkennen

Eine Fingerarthrose zählt zu den häufigsten Arthrose-Arten und kann die Lebensqualität Betroffener stark einschränken. Wir erklären, wie Sie die Schmerzen in den Fingern richtig erkennen. 

Bei Arthrose handelt es sich um einen fortschreitenden Gelenkverschleiß, bei dem es zu einer Schädigung des Gelenkknorpels kommt. Diese Schäden können nicht wieder rückgängig gemacht werden. Dadurch entstehen wiederum Veränderungen am unter dem Knorpel liegenden Knochen. Generell können alle Gelenke des Körpers von der Erkrankung betroffen sein – am häufigsten tritt die Arthrose allerdings in der Hüfte, im Knie und in den Fingern auf. Unbehandelt kommt es mit Fortschreiten der Krankheit zu extremen Schmerzen bei jeder Bewegung, was für Betroffene zur Qual wird. 

Neben fortschreitendem Alter können auch Faktoren wie Verletzungen, bakterielle Gelenkinfektionen, Fehlstellungen oder Übergewicht den Gelenkverschleiß verantworten. Außerdem spielen sowohl Vererbung als auch das Geschlecht eine Rolle: Vor dem 55. Lebensjahr erkranken häufiger Männer und danach tritt die Erkrankung vermehrt bei Frauen auf.

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Fingerarthrose – Symptome bei Arthrose in den Fingern

Unsere Hände sind tagtäglich und nahezu rund um die Uhr im Einsatz – sei es bei der Arbeit, während der Hausarbeit oder sogar beim Griff nach der Fernbedienung, wenn wir es uns abends auf dem Sofa gemütlich machen. Kein Wunder also, dass sich Besorgnis breit macht, wenn die Gelenke unserer Finger schmerzen. Tatsächlich können schmerzende Finger auch durch eine übermäßige Beanspruchung durch die Nutzung von Smartphone oder Computer entstehen. Dies gilt ebenso für andere Bereiche, in denen Fingerfertigkeit gefragt ist, wie etwa beim Musizieren, Stricken oder bei handwerklichen Arbeiten. 

Bei anhaltenden Beschwerden können jedoch auch ernste Erkrankungen wie Rheuma, Gicht oder Arthrose die Ursache sein. Doch wie erkennt man, ob eine Fingerarthrose vorliegt? In der Regel macht sich die Gelenkerkrankung schleichend bemerkbar. Typischerweise treten folgende Symptome auf:

  • stechender, pochender oder dumpfer Schmerz
  • steife Finger am Morgen (Morgensteifigkeit)
  • Schmerz bei Bewegung
  • verringerte Beweglichkeit
  • Schwellung der Gelenke
  • Rötung der betroffenen Stelle
  • Überwärmung
  • verspannte Muskeln um das Gelenk
  • später auch Schmerzen im Ruhezustand

Das Arthrose Stadium, das mit Entzündungszeichen wie Schwellung und Überwärmung einhergeht, wird medizinisch als aktivierte Arthrose bezeichnet. 

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen. Denn auch, wenn Arthrose nicht heilbar ist, kann das Fortschreiten der Erkrankung positiv beeinflusst werden. Der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin nimmt zunächst eine Anamnese vor, bei der der Patient zu seiner medizinischen Vorgeschichte befragt wird. Anders als bei Rheuma-Patienten ist eine Arthrose nicht anhand der Ergebnisse einer Blutuntersuchung erkennbar. Allerdings: Bei einer aktivierten Arthrose kann es zu erhöhten Entzündungswerten im Blut kommen. Stattdessen können jedoch ein Gelenkultraschall sowie ein Röntgenbild Aufschluss geben. 

Arthrose Finger richtig behandeln

Wie bereits erwähnt, ist ein Gelenkverschleiß irreparabel – ist der Knorpel also einmal zerstört, lässt er sich nicht wieder aufbauen. Daher gilt in der Arthrose-Therapie den Rest des Knorpels zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern.

Im frühen Stadium sollten Betroffene sich möglichst viel bewegen. Das bedeutet im Falle von einer Fingerarthrose, dass die Finger so viel wie möglich in Bewegung sein sollten – das Schonen schadet eher. Um bestehende Schmerzen zu lindern, empfiehlt sich Krankengymnastik, ein Gewichtsverlust bei Übergewicht, ein Verzicht auf Alkohol und Zigaretten sowie bestimmte Sportarten. Hier versprechen Schwimmen, Fahrrad fahren, Nordic Walking oder Wassergymnastik Linderung. Abgesehen davon können die Schmerzen auch medikamentös behandelt werden.

Abhängig vom Schweregrad können auch Operationen durchgeführt werden. Hier gibt es drei Möglichkeiten: Gelenkerhaltende EingriffeGelenkprothesen oder Gelenkversteifungen. Eine Gelenkprothese kommt meist bei einer Arthrose in Hüfte oder Knie zum Einsatz. Eine Gelenkversteifung wird dann durchgeführt, wenn das erkrankte Gelenk nicht so leicht ersetzt werden kann. Die Versteifung des Gelenks befreit Patienten von ihren Schmerzen.

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Entzündungshemmende Ernährung bei Gelenkverschleiß

Ein wichtiger Faktor bei Arthrose ist die Ernährung. Da der Erkrankung ein Entzündungsprozess zugrunde liegt, sollten Betroffene auf entzündungsfördernde Lebensmittel wie Weißmehlprodukte, Süßigkeiten und süße Backwaren, fettreiche Milchprodukte, verarbeitete Wurstwaren sowie Schweinefleisch verzichten. Im Gegensatz dazu kann eine entzündungshemmende Ernährung mit antientzündlichen Lebensmitteln die Erkrankung positiv beeinflussen. Zu den Nahrungsmitteln, die einen positiven Einfluss haben können, gehören:

  1. Omega-3-Fettsäuren: Lebensmittel wie fetter Fisch (Lachs, Makrele, Hering), Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse enthalten Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
     
  2. Antioxidantien: Obst und Gemüse, insbesondere Beeren, grünes Blattgemüse und bunte Paprika, sind reich an Antioxidantien, die helfen, Entzündungen zu reduzieren.
     
  3. Gewürze: Kurkuma und Ingwer besitzen ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften und können in die Ernährung integriert werden.
     
  4. Vollkornprodukte: Beispielsweise sind Vollkornbrot, Haferflocken und brauner Reis ballaststoffreich und können dabei helfen, das Gewicht zu kontrollieren und auf diesem Weg Arthrose-Beschwerden entgegenwirken.
  5. Magere Proteine: Fettarme Quellen von Protein wie Hühnchen, Fisch, Tofu und Bohnen können in die Ernährung aufgenommen werden, um den Muskelabbau zu verhindern und sich so förderlich bei einer entzündlichen Gelenkerkrankung auswirken.