Magersucht bei Erwachsenen: So äußert sich die Essstörung

Eine Essstörung kann in jedem Alter auftreten – so können auch Erwachsene an einer Magersucht erkranken. Lesen Sie hier, welche Anzeichen für ein gestörtes Essverhalten typisch sind und welche Ursachen hinter der Krankheit stecken. Zudem klären wir umfassend über Therapiemöglichkeiten auf. 

Was ist Magersucht?

Bei der Magersucht handelt es sich um eine ernstzunehmende Essstörung, die medizinisch auch Anorexie oder Anorexia nervosa genannt wird. Betroffene Menschen haben Angst, Gewicht zuzunehmen oder dick zu werden. Um das verhindern, schränken sie ihre Nahrungsaufnahme ein, um ein möglichst niedriges Körpergewicht anzustreben. Die Folgen einer Magersucht sind ein starker Gewichtsverlust, der bis hin zu Untergewicht führen kann.

Meistens erkranken junge Menschen an einer Essstörung, vor allem Mädchen und heranwachsende Frauen sind häufig betroffen. Ihren Beginn findet die Anorexie meist im Jugendalter oder auch im frühen Erwachsenenalter. Aber auch Menschen im mittleren und höheren Lebensalter können magersüchtig werden.

Video: Magersucht – 5 Fakten über die missverstandene Essstörung

Anzeichen einer Magersucht: So verhalten sich Betroffene

Wie bereits kurz angesprochen, ist die Furcht vor einer Gewichtszunahme für eine Magersucht kennzeichnend – und das in jedem Alter. Aber welche Anzeichen und weitere Verhaltensmuster sind noch typisch für die Essstörung?

  • Die Nahrungsaufnahme wird eingeschränkt oder ganze Mahlzeiten ausgelassen
  • Hochkalorische Speisen werden möglichst gemieden
  • Unzufriedenheit mit dem Körper
  • Die Gedanken kreisen ständig ums Essen und Gewicht
  • Kalorienzählen und genaue Kontrollen oder Protokollieren von Kalorien
  • Auch Stimmungsschwankungen oder sozialer Rückzug können charakteristisch sein. Betroffene Personen vermeiden zum Beispiel Situationen, in denen Essen eine Rolle spielt

Ursachen: Was können Auslöser für eine Magersucht sein?

Eine Magersucht kann durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden. Diese können mitunter sehr unterschiedlich sein. In den meisten Fällen ist ein geringes Selbstgefühl entscheidend. Viele Betroffene erkranken vor allem in der Pubertät. Nicht selten haben soziokulturelle Ursachen einen großen Einfluss auf die Erkrankung. Vorgelebte Schönheitsideale oder Social Media können bei Jugendlichen eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper fördern.

Ebenfalls können negative Äußerungen zu Gewicht und Körper oder auch Mobbing prägend sein, dem Selbstwertgefühl schaden und zu einer Essstörung führen. Familiäre Ursachen wie Konflikte oder eine Trennung der Eltern können auch eine Suchterkrankung fördern. All diese Faktoren können auch noch im Erwachsenenalter entscheidend sein oder Auslöser für eine Magersucht sein.

Magersucht: Diese Spätfolgen können drohen

Eine mangelnde, anhaltende Nahrungsaufnahme schadet der Gesundheit und kann daher verschiedene Folgen mit sich ziehen. Neben des starken Gewichtsverlusts können mögliche Konsequenzen Herzprobleme wie Herzrhythmusstörungen sein. Ebenfalls kann die Nierenfunktion gestört sein. Auch nehmen die Knochen Schaden, da aufgrund fehlender Nährstoffe die Knochendichte abnimmt. Tritt die Magersucht in Form einer Bulimie auf, kann durch das regelmäßige Erbrechen der Zahnschmelz angegriffen werden.

Magersucht: Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für Erwachsene

Wenn Sie für sich erkannt haben, an einer Essstörung erkrankt zu sein, kann es als ersten Schritt helfen, sich Freunden, dem Partner oder der Partnerin und/oder der Familie anzuvertrauen. Erste Informationen bieten professionelle Beratungsstellen für Essstörungen. Diese klären Sie auch über mögliche Behandlungswege auf.

Viele Betroffene hegen die Hoffnung, es allein aus der Magersucht zu schaffen und die Essstörung selbst zu behandeln. Erfolgversprechend ist allerdings eine professionelle Therapie. Möglich sind eine ambulante oder eine stationäre Behandlung in einer Fachklinik. Wenn Sie sich über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten informieren möchten, empfehlen wir Ihnen das Themenblatt der Bundeszentralen für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Wie läuft eine Therapie bei einer Essstörung ab?

Diese Frage stellen sich verständlicherweise viele Betroffene. Den bestmöglichen Weg aus der Magersucht bietet eine professionelle Therapie. Eine Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstreicht, dass eine Psychotherapie bei Magersucht wirklich langfristig hilft und somit einer der wichtigsten Bausteine in der Behandlung ist. Mithilfe einer Gesprächstherapie sollen Veränderungen des Essverhaltens herbeigeführt werden. Vor allem sollen die eigentlichen Probleme, welche in die Magersucht geführt haben, aufgearbeitet werden. In der Therapie erlernen Betroffene zusätzlich ein gesundes Essverhalten. Dazu gehört gesund sowie wieder regelmäßig zu essen und Speisen wieder genießen zu können.