Münchener Start-Up testet CBD und CBG gegen Corona

Studien aus den USA zeigen eine mögliche Wirkung von CBD und CBG gegen das Coronavirus. Wie stark ist ihr Beitrag in der Pandemie?

Cannabis-Öl mit Blättern© Kimzy Nanney/Unsplash
CBD-Öle zeigen sich als effektive Mittel gegen eine Reihe von Krankheiten. Wie gut Cannabinoide gegen Corona wirken, wird derzeit untersucht.

Seit seiner rasanten Verbreitung hat sich das Cannabidiol CBD bei manchen Anwendern den Ruf eines Wundermittels erworben. Der Grund für diese Zuschreibung liegt in der überraschend vielseitigen Wirkung von CBD, dem eine Wirkung gegen eine ganze Reihe von Krankheiten von Migräne und Fibromyalgie über Übelkeit und Ängste bis zu Muskelkrämpfen und Schlafstörungen nachgesagt wird. 

Da passt es ins Bild, dass CBD nun auch dazu beitragen soll, die Corona-Pandemie zu bekämpfen. Eine beliebte Anwendungsform von CBD ist die Einnahme als CBD Öl. CBD Öle bietet unter anderem Nordic Oil an, die für die Teilnahme an einer Gesundheitsstudie im Kampf gegen SARS-CoV19 ihre Präparate kostenlos versenden.

US-Studien: CBDA und CBGA wirken gegen Corona

Den Anfang machte eine Studie aus Oregon, die am 10.1.2022 im medizinischen Fachmagazin „Journal of Natural Products“ veröffentlicht wurde. Sie sorgte für Aufsehen, denn die Forscher konnten belegen, dass die Säuren der Cannabinoide CBD und CBG in Form von CBDA und CBGA dem Corona-Virus das Eindringen in die menschlichen Zellen durch Bindung der Spike-Proteine erschweren.

Die regelmäßigen ausgedehnten Spikes, die dem Coronavirus ihren Namen gaben (Corona = Krone), invadieren über ihre Proteine in den menschlichen Organismus. Die Stacheln und Dornen des Virus sind somit tatsächlich seine Waffen. Belegt wurde die Wirkung von CBDA und CBGA gegen die Spikeproteine des Coronavirus in den Tests gegen die Alpha- und Beta-Variante. Die Experten erwarten eine ähnliche Wirkung gegen die aktuell dominierende Omikron-Variante.

Weitere Effekte gegen Corona

Inzwischen bestätigten weitere Studien die Ergebnisse der Untersuchung aus Oregon. In einer Studie aus Chicago und Louisville erkannten die Wissenschaftler einen anderen möglichen Wirkmechanismus der Cannabinoide. Durch die entzündungshemmende Wirkung von CBD und CBG seien die Cannabinoide und ihre Säuren dazu fähig, den aus Entzündungsprozessen hervorgehenden Zytokinsturm einzudämmen. Dieser ruft als Immunreaktion nach einer Covid-Infektion oft schwere Krankheitsverläufe hervor und könnte durch die Einnahme von CBD und CBG rascher zum Abklingen gebracht werden.

In seiner Eigenschaft als PPARg-Agonist wirke CBD zudem direkt gegen das Virus und könne auch nach einer Infektion die Symptome lindern. Hier liege die Ursache darin, dass die PPARg-Gegenspieler die Bildung von Haut- und Bindegewebszellen unterstützen, sodass sich das durch die Infektion angegriffene empfindliche Lungengewebe besser wieder erholen könne.

Der Ablauf der Studie von Nordic Oil

Der beliebte Anbieter von CBD-Produkten, Nordic Oil, möchte mit einer eigenen großangelegten Gesundheitsstudie mit 10.000 Teilnehmern die Corona-Forschung unterstützen. Zu diesem Zweck erhalten die Teilnehmer gratis ausgewählte Produkte von Nordic Oil zugeschickt, bei denen eine besonders positive Wirkung gegen SARS-CoV-19 vermutet wird. 

Der Proband hat die Wahl zwischen CBD Immunity Drops, CBD-Öl und CBD/CBG-Öl. Die einzige Verpflichtung besteht in dem Ausfüllen eines Fragebogens nach drei Monaten, in dem die Wirkung der CBD-Präparate gegen Corona einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen werden. Die Auswertung ist natürlich anonym.

Schlussfolgerungen aus der Studie

Nach den Ergebnissen der US-Studien wirken CBD und CBG sowohl präventiv als auch kurativ gegen SARS-CoV19. Im Kampf gegen die Pandemie können die Präparate aber nur dann ihren Teil dazu beitragen, wenn sie die anderen Maßnahmen gegen Corona ergänzen und nicht ersetzen. Andernfalls würden die Positiveffekte durch CBD und CBG wieder aufgehoben werden.

Dass der Beitrag der Cannabinoide gegen die Pandemie noch nicht allzu stark ist, zeigen die Beispiele der Studie aus Chicago und Louisville, in denen die Gruppe, welche die Cannabinoide erhielt, mit 6,2 % nicht übermäßig seltener mit Corona infiziert wurde als die Kontrollgruppe, von denen sich 8,9 % mit SARS-CoV-19 angesteckt hatten. Da ist noch Raum für Optimierung. Die Einnahme der Cannabinoide durch Rauchen oder Dampfen ist übrigens keine Lösung, denn die Säuren CBDA und CBGA sind hitzeempfindlich.