Warnung vor Gräsern: Deutschlandkarte tiefrot gefärbt
In Deutschland leiden etwa 12,5 Millionen Menschen unter einer Form der Pollenallergie. Die typischen Symptome wie Kribbeln in Hals und Nase, brennende und gereizte Augen, Fließschnupfen, Atembeschwerden, Asthma, Reizhusten und starke Müdigkeit treten dann saisonal auf.
Im Video: Was sind eigentlich Pollen?
Doch Pollen sind nicht gleich Pollen. Die Immunsysteme von Allergikern und Allergikerinnen reagieren unterschiedlich stark die fehlerhaft wahrgenommene Gefahr durch Pollen. Damit Betroffene die aktuelle Pollenbelastung in ihrer Region korrekt einschätzen können, bietet der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine tagesaktuelle Pollenflugvorhersage mit Gefahrenindex für ganz Deutschland.
Und der Gefahrenindex für den Pollentyp „Gräser“ ist zurzeit tiefrot. Fast im gesamten Gebiet Deutschlands herrscht die höchste Belastungsintensität für Gräser. Allergiker und Allergikerinnen deutschlandweit sind aktuell also enorm stark durch die Pollen der Gräser auf den heimischen Wiesen, Weiden und Waldrändern belastet.
Nur in kleinen Regionen im südlichen Thüringen, Teilen Baden-Württembergs und Brandenburgs ist die Pollengefahr für Gräser aktuell "nur" mittel bis hoch. Selbst an den Küsten sind Gräser-Allergiker und -Allergikerinnen nicht sicher.
So kommt der DWD an die Daten

Der Deutsche Wetterdienst beobachtet alles, was mit Wetter und Klima zusammenhängt. Der Dienst hat ein eigenes Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung und eine Abteilung für Agrarmeteorologie. Hier wird das wetterbedingte Blühverhalten bestimmter Pflanzenarten beobachtet. Die gesammelten Daten aus diesen Sektoren können dann mit Wetterdaten wie Windgeschwindigkeit und Windrichtungen zusammengebracht werden. So entsteht ein akkurates Bild über die Ausbreitung von Pollen in Deutschland.
So schützen Sie sich vor Gräsern am besten
Pollen fliegen überall in der Luft umher und werden vom Wind verteilt. Komplett aus dem Weg gehen kann man ihnen daher nicht. Um zu verhindern, dass sich Pollen durch die geöffneten Fenster in die Wohnung oder das Büro einschleichen, können Sie spezielle Pollenvliese vor den Fenstern installieren.
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Für einen guten und ruhigen Schlaf in der Nacht gilt: Kleidung vom Tag nicht im Schlafzimmer ausziehen. Pollen auf der Kleidung werden sonst ins Schlafzimmer getragen und verursachen Beschwerden während der Nacht.
Auch sollten Sie sich die Haare mit Wasser ausspülen, wenn Sie von draußen in die Wohnung zurückkehren. So entfernen Sie blinde Passagiere vom Kopf und können beschwerdefreier in den eigenen vier Wänden leben.
Warum ist der Gefahrenindex gerade so hoch?
Allergien sind meistens dann besonders schwer, wenn es sonnig und trocken ist. Seit Wochen schon ist es deutschlandweit sehr trocken und sehr sonnig. Tatsächlich ging die heiße Pollenzeit schon im Mai 2023 los. Der Deutsche Wetterdienst fasste den Mai 2023 als "etwas zu warm, deutlich zu trocken und sonnenreich" zusammen. Auch im Juni hat sich bisher ein Hitze- und Trockenheitstrend fortgesetzt. Mangelt es an Regen, werden Pollen auch nicht aus der Luft gespült. So schön die Sonne auch sein mag, Allergiker und Allergikerinnen dürften sich über ein paar Regentage mittlerweile sehr freuen.