
Ständig Blasenentzündung: Ab wann ist es chronisch?
Sie haben das Gefühl, häufig Wasserlassen zu müssen und der Toilettengang wird zur brennenden Quälerei? Dieses Phänomen ist vor allem bei Frauen keine Seltenheit, denn eine von 100 Damen leidet mindestens einmal pro Jahr an den lästigen Beschwerden. Spätestens dann, wenn die Blasenentzündung ständig vorkommt, ist medizinischer Rat gefragt.
Symptome der Blasenentzündung
Die Anzeichen einer Blasenentzündung, der sogenannten Zystitis, sind vielen Frauen gut bekannt: Stechende Schmerzen im Unterleib begleitet von einem unangenehmen Brennen beim Wasserlassen. Betroffene spüren häufig das Bedürfnis zur Toilette gehen zu müssen, doch die Urinmenge bleibt trotz des starken Harndrangs nur gering. Solche Symptome lassen sich, rechtzeitig erkannt, in der Regel gut behandeln. Doch was ist, wenn Frauen ständig an Blasenentzündungen leiden und die Beschwerden nicht nur intensiver, sondern auch chronisch werden?
Zu den oben genannten, zwar lästigen, aber doch recht harmlosen Anzeichen gesellen sich manchmal noch weitere. Der Urin kann von trübem Erscheinungsbild sein und unangenehm riechen. Von Fall zu Fall kommen bei einer Blasenentzündung zudem Symptome vor wie:
- Juckreiz im Intimbereich
- allgemeinem Unwohlsein
- Übelkeit oder sogar
- Fieber
Mehr erfahren: Das sind die Anzeichen einer Blasenentzündung > >
Das Immunsystem läuft auf Hochtouren und Sie sollten sich als Betroffene nicht scheuen, die Beschwerden Ihrem behandelnden Arzt vorzustellen. Das gilt spätestens, wenn Sie ständig an einer Blasenentzündung leiden oder Fieber sowie Schmerzen im Nierenbereich auftreten, denn die verantwortlichen Erreger können über die ableitenden Harnwege weiter nach oben zu den Nieren gelangen und dort gefährliche Infektionen auslösen.
Akute oder chronische Blasenentzündung?
Eine Harnwegsinfektion tritt häufig akut auf, verläuft in vielen Fällen harmlos und ist in der Regel gut behandelbar. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass neben den lästigen Symptomen, vor allem auch die Ursache behandelt wird: Denn aus einer akuten Infektion kann sich eine chronische Blasenentzündung (rezidivierender, also ständig wiederkehrender Harnwegsinfekt) oder das chronische Blasenschmerzsyndrom entwickeln.
Doch ab wann wird eine Blasenentzündung als chronisch eingestuft? Tritt ein Infekt mindestens dreimal pro Jahr oder zweimal pro Halbjahr auf, so sprechen Fachleute von einer chronisch rezidivierenden Harnwegsinfektion. Die Erkrankung kommt vor allem bei Frauen vermehrt vor, da sie auch häufiger unter der akuten Form der Blasenentzündung leiden.
Das Blasenschmerzsyndrom kommt insgesamt selten vor, schränkt die Lebensqualität stark ein und betrifft zu 90 Prozent Frauen. Betroffene berichten von Symptomen, die einer akuten Blasenentzündung ähneln: Schmerzen und Druck im Unterleib sowie ständiger wie auch starker Harndrang. Die Entstehung dieses Schmerzsyndroms kann, muss aber nicht mit einer vorausgegangenen Infektion zusammenhängen.
Ständige Blasenentzündungen vorbeugen und Symptome reduzieren
Sie leiden ständig unter Blasenentzündungen und möchten wiederkehrenden Infekten vorbeugen? Zu diesem Zweck kann es hilfreich sein, einmal den eigenen Lebensstil, Gewohnheiten und alltägliche Verhaltensweisen zu beobachten. Auf diese Weise kommen Sie eventuellen Ursachen für die lästigen Beschwerden auf die Spur. Doch unabhängig davon, ob die Blasenentzündung in akuter oder chronischer Form vorliegt, gilt: Handeln Sie spätestens, wenn Sie die typischen Symptome spüren.
- Die folgenden Empfehlungen können Sie darin unterstützen, die Beschwerden zu verringern oder das Auftreten sogar zu verhindern:
- Trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt.
- Reduzieren Sie den Konsum sogenannter Genussmittel, wie beispielsweise alkoholische Getränke.
- Reinigen Sie den Intimbereich ausschließlich mit warmem Wasser, um die Scheidenflora nicht zu stören.
- Verzichten Sie auf Lotionen, Seifen und Deodorants für die empfindlichen Körperregionen.
- Überprüfen Sie Ihre Hygienemaßnahmen nach dem Toilettengang, um zu verhindern, dass Sie Darmbakterien in den Bereich der Harnröhre wischen: immer von vorne nach hinten.
- Gehen Sie nach dem Geschlechtsverkehr zeitnah zur Toilette.
- Achten Sie darauf, Ihren Unterleib sowie Ihre Füße stets warmzuhalten und ein Auskühlen zu vermeiden.
- Reduzieren Sie Anspannung und Stress im Alltag.
Weiterhin kann es insbesondere dann, wenn Sie ständig an den Symptomen einer Blasenentzündung leiden, sinnvoll sein, das Körpergewicht im Blick zu behalten und gegebenenfalls zu reduzieren. Dies ist darin begründet, dass eine vorliegende Adipositas das Risiko für rezidivierende Harnwegsinfekte erhöht.
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Ständig Blasenentzündung? Das muss nicht sein. Bleiben Sie in Bewegung, gestalten Sie Ihren Alltag aktiv, integrieren Sie Methoden zum Stressmanagement oder zur Entspannung in Ihren individuellen Tagesablauf und überprüfen Sie stets Ihre Gewohnheiten sowie Routinen. Eine abwechslungsreiche, frische und bunte Mahlzeitengestaltung rundet die Prävention, ergänzend zu den oben genannten Punkten ab.
Sie leiden unter den Symptomen der Blasenentzündung und trotz eigenen Maßnahmen bleibt eine Linderung aus? Dann wenden Sie sich an den Arzt Ihres Vertrauens, um eine Besserung der Beschwerden zu erreichen und die Entwicklung einer chronischen Blasenentzündung zu vermeiden.